- 30.10.2014, 13:48:15
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Stadtplanung Wien: Donaustadt bekommt neue Hauptallee - Hochhauskonzept wird strenger
Wien (OTS) - In der nächsten Sitzung der Wiener
Stadtentwicklungskommission am 11. November 2014 wird der Grünplan
rund um die neu geplante "Hirschstettner Hauptallee" sowie das neue
Hochhauskonzept thematisiert.
Hirschstettner Hauptallee
Mit den Entwicklungsgebieten Berresgasse und Heidjöchl/Pfalzgasse
liegen zwei wesentliche Entwicklungsschwerpunkte der Stadterweiterung
im Einzugsbereich der Linie U2 nordwestlich der Seestadt. Um für
diese Stadterweiterungsgebiete die Grünraumversorgung sicherzustellen
wurde aufbauend auf dem Strategieplan für das Zielgebiet U2
Donaustadt und den ersten Planungsüberlegungen für das
Stadterweiterungsgebiet Berresgasse ein lokaler Grünplan erstellt.
Frühzeitig sollen hier die Ansprüche formuliert werden, die die Stadt
an die Grünraumausstattung für diesen Bereich hat, um klare Vorgaben
für die weiteren Planungsschritte zu haben. Der Freiraum bildet den
Rahmen, innerhalb dessen die städtebauliche Planung erfolgen soll.
Der vorgeschlagene Grünplan umfasst neben den übergeordneten
Grünzügen, welche das Gebiet mit dem Badeteich und der Seestadt
verbinden und die bis zu 60m Breite aufweisen, auch ein zentrales
prägendes Element: Die Hirschstettner Hauptallee. In Verlängerung der
Berresgasse soll hier ein durchgrünter Straßenraum entstehen, der das
Rückgrat dieser Stadtentwicklung darstellt.
Die ersten städtebaulichen Konzepte zum Stadterweiterungsgebiet
Berresgasse wurden bereits im Frühjahr mit den lokalen BürgerInnen
diskutiert. Aufbauend auf den Rückmeldungen wird die Planung unter
Einbeziehung der AnrainerInnen überarbeitet.
Neues Hochhauskonzept
Ein weiteres Thema der STEK wird das Hochhauskonzept der Stadt Wien
sein. Da sich in den letzten Jahren wesentliche Rahmenbedingungen
verändert haben, wurde ein neues Hochhauskonzept erarbeitet. Das
bestehende Konzept wurde geschärft, präzisere Kriterien festgelegt.
So soll sichergestellt werden, dass jede mögliche Errichtung eines
Hochhauses genauer als bisher geprüft werden kann.
Prof. Christoph Luchsinger von der TU Wien wurde von der Wiener
Stadtplanung mit der Projektleitung der neuen Hochhausleitlinien
beauftragt. Vor allem in drei Punkten wurden Schärfungen vorgenommen:
in der Strukturierung des Planungsprozesses, in der Analyse der
Standorte und in der Darstellung des öffentlichen Mehrwertes. Dabei
soll in den Leitlinien die Einbindung der BürgerInnen und der
begleitende Qualitätssicherungsprozess verbessert werden.
Wien besteht aus sehr unterschiedlichen Gebieten, wie beispielsweise
dem Gürtel, der Donauplatte, dem Wiental oder den gründerzeitlichen
Zonen. Das bestehende Hochhauskonzept nimmt in der Beurteilung von
potentiellen Standorten keine Ausdifferenzierung dieser
unterschiedlichen Gebiete vor. Zentrale Herangehensweise der neuen
Hochhausleitlinien wird sein, verschiedene Stadtbereiche zu
definieren, für die spezifische Kriterien zur Beurteilung gelten
werden, ob ein Standort für ein Hochhaus geeignet ist oder nicht.
Auch ein strukturierter Planungsprozess mit aufeinander aufbauenden
Meilensteinen wird Teil der Leitlinien sein. Dabei sollen
grundsätzliche Parameter wie stadtstrukturelle Integration,
Verkehrsanbindung, Nutzungsstruktur (insbesondere im Bereich der
Erdgeschoßzone) oder notwendige positive Auswirkungen auf das Umfeld
im Vorfeld genauestens untersucht werden.
Nur bei grundsätzlich positiver Bewertung aller Kriterien kann ein
verpflichtendes, qualitätssicherndes Verfahren unter Einbindung der
Bevölkerung erfolgen. Dabei muss auch die städtebauliche und
sozialräumliche Verträglichkeit nachgewiesen sowie Wind- und
Beschattungswirkungen berücksichtigt werden. Der öffentliche Mehrwert
muss genau definiert und vertraglich festgehalten werden. Erst auf
Basis aller Nachweise ist eine entsprechende Umsetzung möglich. Die
gesamte Planungsphase soll von einem laufenden
Qualitätssicherungsprozess begleitet werden.
Eine erste Hochhausstudie gab es für die Stadt Wien bereits 1991 und
mit den bestehenden Hochhausleitlinien 2002 ist erstmals ein
verbindlicher Rahmen für die Entwicklung von Hochhäusern geschaffen
worden. Auf Basis dieses Konzeptes sind in den letzten Jahren einige
Hochhäuser entwickelt und gebaut worden. Baurechtlich betrachtet
gelten Gebäude über einer Höhe von 35 Metern als Hochhäuser. Das
bedeutet, dass sich in Wien mehr als 250 Hochhäuser befinden - vom
Ringturm über das Hochhaus in der Herrengasse bis zum Millenium
Tower. Hochhäuser sind folglich nichts Neues für Wien, für den
Planungsprozess sollen jedoch künftig genauere Regeln gelten.
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