- 22.10.2014, 16:04:30
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FORMAT: Hausdurchsuchung bei Ex-Novomatic-Boss Franz Wohlfahrt
Wegen Untreueverdacht rund um Glücksspielgesetze in der Ära Grasser
Utl.: Wegen Untreueverdacht rund um Glücksspielgesetze in der Ära
Grasser =
Wien (OTS) - Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft
(WKSta) veranlasste zu Wochenbeginn Hausdurchsuchungen beim
Ex-Generaldirektor des Glückspielunternehmens Novomatic AG. Das
berichtet das Wirtschaftsmagazin FORMAT in seiner am Freitag
erscheinenden Ausgabe.
"Im Strafverfahren Novomatic wurden Hausdurchsuchungen an
Privatadressen und Geschäftsräumlichkeiten durchgeführt", sagt
WKSta-Sprecher Thomas Haslwanter gegenüber FORMAT. Konkret gehe es
laut Haslwanter um den Verdacht der "Bestechungszahlung an Karl-Heinz
Grasser" für dessen Unterstützung bei der Liberalisierung des
Glückspielmonopols und der versuchten Erteilung einer
Glückspielkonzession an die Novomatic AG im Jahr 2005. Die Razzien
fanden laut FORMAT in der Kanzlei und in der Wohnung von Franz
Wohlfahrt in Wien-Wieden statt sowie in dessen früheren Büroräumen in
der Novomatic-Zentrale in Gumpoldskirchen.
"Als Beschuldigte werden Karl-Heinz Grasser, Walter Meischberger und
ein ehemaliger Vorstand der Novomatic AG geführt", bestätigt
Haslwanter die FORMAT-Recherchen. Wohlfahrt trat bekanntlich Ende
September als Novomatic-General zurück. Haslwanter: "Die Ermittlungen
betreffen den Verdacht der Bestechung, der Geschenkannahme durch
Beamte sowie der Untreue." Konkret soll Wohlfahrt mutmassliche
Bestechungszahlungen in der Höhe von 100.000 Euro über die
Zehnvierzig Gmbh von Walter Meischberger an Karl-Heinz Grasser
veranlasst haben.
Franz Wohlfahrt hält in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber
FORMAT fest: "Der von der Staatsanwaltschaft erhobene Verdacht im
Zusammenhang mit dem seit Jahren öffentlich bekannten Sachverhalt aus
den Jahren 2005/2006 entbehrt jeder Grundlage. Weder ich noch sonst
ein Organ oder Mitarbeiter der Novomatic-Gruppe haben unmittelbar
oder mittelbar an Untreue- oder Bestechungshandlungen mitgewirkt oder
dazu beigetragen. Allfällige Zahlungsflüsse zwischen Ing.
Meischberger und Mag. Grasser waren und sind uns völlig unbekannt,
ebenso wie allenfalls darauf beruhende Vereinbarungen."
Novomatic-Pressesprecher Hannes Reichmann: "Novomatic kooperiert bei
der vollständigen Aufklärung des Sachverhalts und hält fest, dass in
dieser Causa das Unternehmen und deren Organe stets korrekt gehandelt
haben: Weder die Novomatic AG, ihr Eigentümer, noch ihre Organe oder
Mitarbeiter stehen in diesem Zusammenhang unter Verdacht oder werden
beschuldigt. Die Novomatic AG steht den Behörden zur Aufklärung
dieser Angelegenheit selbstverständlich seit Jahren kooperativ und
transparent zur Verfügung."
Karl-Heinz Grasser und Walter Meischberger haben in der Vergangenheit
jedes strafrechtlich relevante Verhalten im Zusammenhang mit der
geplanten Glückspielnovelle 2005/2006 kategorisch zurückgewiesen. Für
alle genannten Personen gilt die Unschuldsvermutung.
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