- 16.10.2014, 11:30:15
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Conchita Wurst in "Was ich glaube": Wie ist das mit der Tapferkeit?
Am 19. Oktober um 16.55 Uhr in ORF 2
Utl.: Am 19. Oktober um 16.55 Uhr in ORF 2 =
Wien (OTS) - Im Rahmen der Serie "Die Wiederkehr der Tugend" machen
sich Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kunst und Philosophie in der
in HD produzierten ORF-Reihe "Was ich glaube" - jeweils Sonntag um
16.55 Uhr in ORF 2 - Gedanken über die Aktualität der alten Tugenden:
Am Sonntag, dem 19. Oktober 2014, widmet sich Conchita Wurst der
Tapferkeit.
"Ich werde oft in Verbindung mit Tapferkeit und Mut gebracht. Das
irritiert mich sehr! ... Ich bin nicht mutig, weil ich das tue, was
ich tun will und tun muss um glücklich zu werden!", so Conchita
Wurst.
"Tapfer ist für mich ein Mensch, der sein eigenes Leben riskiert, um
ein anderes zu retten", sagt die Gewinnerin des Song Contest 2014,
die in diesem Jahr auch den Titelsong auf der "Licht ins
Dunkel"-Benefiz-CD singt. Und weiter: "Von außen betrachtet könnte
man sagen, dass ich mutig war. Aber ich hatte ja nichts zu
verlieren." Die Sängerin, die in Interviews wiederholt erklärte, dass
die Darstellung der Conchita Wurst nichts mit Transsexualität zu tun
habe, plädiert für mehr Respekt in der Gesellschaft: "Ich habe für
mich gemerkt, dass mir Toleranz eigentlich zu wenig ist. Weil
Toleranz eigentlich 'Dulden' bedeutet. Und ich will nicht geduldet
werden. Ich will respektiert werden für das, was ich bin. Und ich
finde diese Akzeptanz und diesen Respekt hat jeder Mensch verdient."
Tapferkeit zählt seit Platon neben Klugheit, Gerechtigkeit und
Mäßigung zu den vier Kardinaltugenden. Anders als die drei
christlichen oder theologischen Tugenden (Hoffnung, Liebe, Glaube),
die - so heißt es im Christentum - als von Gott verliehen gelten,
könnten und müssten die vier Kardinaltugenden erworben werden. Die
große abendländische Tradition sieht in der Tugend jene Fähigkeit und
Tauglichkeit des Menschen, die ein umfassendes Glücken des
persönlichen und sozialen Lebens ermöglicht.
Bisweilen klingt der Begriff der "Tugend" ein wenig verstaubt. Aber
hat er in einer Gesellschaft, die vor der Herausforderung, das
individuell Gute mit dem sozial Gerechten in Einklang zu bringen,
seine Aktualität verloren? Die Sendereihe "Was ich glaube" lässt
interessierte Zeitgenossen beiderlei Geschlechts zu Wort kommen und
schickt sie - mit Blick auf die aktuellen gesellschaftlichen,
sozialen und ökologischen Herausforderungen - auf die Suche und
Interpretation nach den vier klassischen Grundtugenden - Klugheit,
Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mäßigung - und den drei sogenannten
göttlichen Tugenden - Glaube, Liebe, Hoffnung.
An den folgenden Sonntagen kommen - mit Ausnahme von Samstag, dem 1.
November - jeweils um 16.55 Uhr in ORF 2 folgende Persönlichkeiten zu
Wort:
Samstag, 1. November: Robert Pfaller (Philosoph), "Wie ist das mit
der Mäßigung?"
Sonntag, 9. November.: Robert Kleindienst (Schriftsteller), "Wie ist
das mit der Gerechtigkeit?"
Sonntag, 16. November: Manfred Spitzer (Hirnforscher), "Wie ist das
mit der Klugheit?"
Die Sendungen sind nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage als
Video-on-Demand abrufbar und werden auch als Live-Stream auf der
ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) angeboten.
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