- 12.10.2014, 12:59:44
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GLOBAL 2000-Richtigstellung zu rufschädigenden Behauptungen im PROFIL
Berichterstattung verletzt journalistische Sorgfaltspflicht und schadet seriöser Umweltschutzarbeit.
Utl.: Berichterstattung verletzt journalistische Sorgfaltspflicht
 und schadet seriöser Umweltschutzarbeit. =
Wien (OTS) - Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000
 ist überrascht, dass ein seriöses Wochenmagazin wie das PROFIL unter
 dem Cover-Titel "Alarmstufe Rosa" tendenziös und unter Verletzung der
 journalistischen Sorgfaltspflicht die Arbeit gleich mehrerer 
 zivilgesellschaftlich relevanter Organisationen in ein schlechtes
 Licht rückt. Die von einem freien Autor verfasste Geschichte enthält
 mehrere Falschaussagen, die die demokratiepolitisch wichtige,
 sachlich fundierte und seriöse Arbeit einer Umweltschutzorganisation
 in Misskredit bringt. "Entgegen üblicher journalistischer
 Gepflogenheiten wurde darauf verzichtet, die MitarbeiterInnen der
 Vereine und Umweltschutzorganisationen vor der Veröffentlichung mit
 den Vorwürfen zu konfrontieren", sagt Leonore Gewessler,
 Geschäftsführerin von GLOBAL 2000. "Mit dieser Arbeitsweise wurde uns
 die Möglichkeit genommen, diese Unterstellungen noch vor Drucklegung
 richtig zu stellen. Schade, dass der Autor den Ehrenkodex der
 heimischen Presse nicht berücksichtigt hat. Wir fordern daher eine
 Richtigstellung."
"Den Vorwurf des Alarmismus weisen wir entschieden zurück", führt
 Gewessler fort: "Die von unseren ExpertInnen getätigten Aussagen
 basieren auf überprüfbaren Fakten und lassen sich anhand seriöser
 Quellen untermauern und verifizieren. Auch ist die Transparenz und
 Nachvollziehbarkeit der angewendeten Test-, Analyse- und
 Berechnungsmethoden für GLOBAL 2000 stets eine zentrale
 Qualitätsanforderung an unsere Arbeit. Der vorliegende PROFIL-Artikel
 liefert eine gute Gelegenheit, dies anhand der dort angeführten
 Beispiele zu demonstrieren."
Eine detaillierte Stellungnahme zu allen im PROFIL-Artikel erhobenen
 Vorwürfe, die die Tätigkeit von GLOBAL 2000 betreffen, ist derzeit in
 Ausarbeitung und wird am Montag, 13.10., unter www.global2000.at
 veröffentlicht. Auszugsweise drei Beispiele, die die Fehler
 aufzeigen:
Beispiel 1: Der Autor schreibt: Die Testergebnisse von Quecksilber in
 Fisch seien nicht besorgniserregend, da man "kiloweise Fisch essen
 müsste, um gesundheitsrelevante Werte zu erreichen"
Diese Aussage ist - leider - falsch. Richtig ist vielmehr, dass ein
 25 Kilogramm schweres Schulkind von den untersuchten
 Attersee-Saiblingen bereits mit dem Genuss von 250 Gramm pro Woche
 den von der EU festgelegten gesundheitlichen Richtwert für die
 tolerierbare wöchentliche Aufnahme überschreitet. Bei einem solchen
 Fischkonsum über einen längeren Zeitraum lassen sich negative
 Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung laut WHO nicht ausschließen.
 Das ist ein Ergebnis, das uns von GLOBAL 2000 ebenso wenig gefällt
 wie den österreichischen FischerInnen und KonsumentInnen. Es wäre
 allerdings absolut unverantwortlich, diese Informationen zu
 verschweigen.
Beispiel 2: Indem betont wird, dass sich Quecksilber, "außerdem in
 den Nieren der Fische ansammle, die ja nicht verspeist würden",
 suggeriert der Artikel, dass GLOBAL 2000 die Saiblinge samt Innereien
 untersucht hätte.
Tatsächlich wurden - wie im Prüfbericht des Umweltbundesamts
 dokumentiert - beim Attersee-Saibling acht "ausgenommene" (d.h.von
 Innereien befreite) Exemplare in Form einer homogenisierten
 Mischprobe untersucht. Die vorgefundene Belastung von 180 Mikrogramm
 pro Kilogramm entspricht daher bereits einer durchschnittlichen
 Belastung, ermittelt aus acht Einzelproben. Quecksilber, welches sich
 in Innereien angereichert hätte, konnte daher in das Analyseergebnis
 gar nicht eingehen. Für GLOBAL 2000 ist daher sehr verwunderlich,
 dass der Autor, der von der Organisation sowohl schriftlich im
 Prüfbericht als auch mündlich über diese Tatsachen in Kenntnis
 gesetzt wurde, wider besseren Wissens im Artikel Gegenteiliges
 suggeriert und somit die Glaubwürdigkeit und Belastbarkeit der GLOBAL
 2000-Ergebnisse in Frage stellt.
Beispiel 3: An anderer Stelle unterstellt der Autor mit Bezugnahme
 auf eine von GLOBAL 2000 im August 2012 präsentierten Studie über die
 Belastung von europäischem Obst und Gemüse mit hormonell wirksamen
 Pestiziden MitarbeiterInnen von GLOBAL 2000 die Anwendung von
 "fragwürdigen" und "unzulässigen" mathematischen Methoden und
 "Rechentricks" mit dem Ziel "alarmierende Ergebnisse zu erhalten".
Tatsächlich ist dieser vermeintliche "Rechentrick" nichts Anderes als
 die simple Addition von durchschnittlichen Einzelbelastungen zu einer
 durchschnittlichen Summenbelastung. Berechnet wurde damit z.B. ein
 europäischer Durchschnittsapfel in Hinblick auf seine Summenbelastung
 mit potentiell hormonell wirksamen Pestiziden. Besonders befremdlich
 ist daher, dass ein nicht näher genannter Vertreter der AGES diese
 Berechnung einer Summenbelastung als "unzulässig" bezeichnet haben
 soll. Schließlich weisen deutsche Gesundheitsbehörden, wie
 beispielsweise das CVUA Stuttgart (welche übrigens die
 österreichische AGES vor Jahren dabei unterstützte, ihre in die
 Kritik geratene Pestizidanalytik zu verbessern) in ihren
 Jahresberichten routinemäßig die über Einzelpestizidrückstände
 aufsummierten Summenbelastungen von Obst und Gemüse als "mittlerer
 Pestizidgehalt pro Probe"aus.
Wir fordern die Richtigstellung dieser Tatsachen und laden alle am
 Zustandekommen der aktuellen PROFIL-Cover-Geschichte beteiligten
 Personen, insbesondere auch die ExpertInnen der AGES, dazu ein, ihre
 Vorwürfe in einer sachlichen Diskussion mit GLOBAL 2000-ExpertInnen
 zu thematisieren und einer Überprüfung ihrer inhaltlichen
 Belastbarkeit zu unterziehen. "GLOBAL 2000 wird jedenfalls weiter
 unabhängig, seriös, fachlich fundiert und manchmal auch unbequem für
 den Schutz unserer Umwelt eintreten", hält Gewessler abschließend
 fest.
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