• 08.10.2014, 09:00:31
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ÖGfE-Schmidt: ÖsterreicherInnen konstant skeptisch gegenüber künftigen EU-Erweiterungen

Unter 30 Prozent für Beitritt südosteuropäischer Länder - Nur 8 Prozent für Türkei-Mitgliedschaft - Umfrage

Utl.: Unter 30 Prozent für Beitritt südosteuropäischer Länder - Nur
8 Prozent für Türkei-Mitgliedschaft - Umfrage =

Wien (OTS) - Heute werden in Brüssel die diesjährigen
Fortschrittsberichte zu jenen Ländern präsentiert, die (potenzielle)
Kandidaten für eine EU-Mitgliedschaft sind. "Eine Mehrheit der
ÖsterreicherInnen spricht sich jedoch gegen die Aufnahme weiterer
Länder in die EU aus. Eine Tendenz, die über die vergangenen Jahre
konstant geblieben ist. Die Wahrnehmung ist, dass sich die EU erst
konsolidieren muss, bevor sie sich weiter erweitert", sagt Paul
Schmidt, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für
Europapolitik, zum Ergebnis einer aktuellen ÖGfE-Umfrage.

Aktuell würde einzig ein EU-Beitritt Islands von den
ÖsterreicherInnen gutgeheißen werden. 57 Prozent begrüßen die
Mitgliedschaft des nordeuropäischen Landes, das allerdings seine
Beitrittsambitionen zurzeit auf Eis gelegt hat. 24 Prozent sprechen
sich dagegen aus (Rest auf 100 Prozent = "egal" bzw. "weiß
nicht/Keine Angabe". Gilt auch für nachfolgende Werte).

Die Länder Südosteuropas kommen hingegen durchgehend auf
Zustimmungswerte von unter 30 Prozent, ein EU-Beitritt der Türkei
wird zurzeit von weniger als einem Zehntel befürwortet.

In einem Ranking liegen vier Beitrittsaspiranten praktisch gleichauf:
Bosnien-Herzegowina (27 Prozent Zustimmung | 55 Prozent Ablehnung),
Serbien (27 Prozent Zustimmung | 58 Prozent Ablehnung), Mazedonien
(FYROM) (26 Prozent Zustimmung | 56 Prozent Ablehnung), Montenegro
(25 Prozent Zustimmung | 57 Prozent Ablehnung).

Ein EU-Beitritt Albaniens wird von 21 Prozent begrüßt (61 Prozent
Ablehnung), jener des Kosovo von 20 Prozent (63 Prozent Ablehnung).

In den vergangenen fünf Jahren haben sich hier kaum relevante
Veränderungen im Meinungsbild der ÖsterreicherInnen ergeben.

"Kommissionspräsident Juncker hat angekündigt, dass die EU in den
kommenden fünf Jahren kein neues Mitgliedsland aufnehmen wird.
Priorität hat - auch für die österreichische Bevölkerung - die Lösung
aktueller ökonomischer und sozialpolitischer Probleme in Europa", so
Schmidt. "Trotzdem gilt es, die Beitrittsperspektive aufrecht zu
erhalten und die Stabilität in der Region zu fördern. Gerade für
Österreich ist eine künftige Integration unserer südosteuropäischen
Nachbarn von Bedeutung."

Die größte Ablehnung erfährt nach wie vor eine EU-Mitgliedschaft der
Türkei. 8 Prozent würden eine solche derzeit unterstützen, 84 Prozent
jedoch ablehnen.

"Die Zustimmung zu einem türkischen EU-Beitritt ist - ausgehend von
einem niedrigen Niveau - im vergangenen Jahr weiter gesunken, was
aufgrund der Entwicklungen in der Türkei kaum überraschen kann.
Dennoch sind auch hier die Fortführung der Beitrittsverhandlungen und
ständiger Dialog zur Weiterentwicklung der gegenseitigen Beziehungen
der derzeit einzig gangbare Weg", meint Schmidt.

Download Grafiken:
http://www.oegfe.at/cms/uploads/media/Grafiken_Erweiterung_2014.pdf

Weitere EU-Beitritte würden zurzeit auch EU-weit keine Mehrheit
finden. In einer Eurobarometer-Umfrage vom Juni 2014 sprechen sich in
der EU durchschnittlich 37 Prozent der Befragten für "eine
zusätzliche Erweiterung der EU" aus, 49 Prozent sind dagegen.
ÖsterreicherInnen zählen im EU-Vergleich zu den Skeptikern (25
Prozent "dafür", 67 Prozent "dagegen").

Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen
Studiengesellschaft (SWS) im September 2014 im Auftrag der ÖGfE
durchgeführt. Befragt wurden österreichweit 519 Personen per Telefon
(repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16
Jahre/Gewichtung nach Geschlecht, Alter und Bildung). Maximale
Schwankungsbreite ca. +/- 4,5 Prozent. Fehlende Werte auf 100 Prozent
= "egal" bzw. "weiß nicht/Keine Angabe". Vergleichsumfragen:
SWS-Telefonumfragen 2010 bis 2013. Europäische Kommission, Standard
Eurobarometer 81, Juni 2014 (fehlende Werte auf 100 Prozent = "weiß
nicht").

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