- 02.10.2014, 14:38:19
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Digitaldialog: ExpertInnen diskutieren den Einzug von Industrie 4.0 in die Österreichische Industrie- und Forschungslandschaft
Beim 26. Digitaldialog am vergangenen Dienstag wurde die Bühne genutzt, um gemeinsam mit ExpertInnen die vierte industrielle Revolution zu diskutieren.

Utl.: Beim 26. Digitaldialog am vergangenen Dienstag wurde die Bühne
genutzt, um gemeinsam mit ExpertInnen die vierte industrielle
Revolution zu diskutieren. =
Graz (OTS) - Spätestens seit dem diesjährigen Forum Alpbach, wo
sowohl Infrastruktur- als auch Wissenschaftsministerium massive
Unterstützung für Industrie 4.0 Projekte angekündigt haben, ist klar,
dass das Thema in Österreich angekommen ist. Beim Digitaldialog am
30. September in Graz wurde darüber diskutiert, wie man mit der
bereits eingeläuteten vierten industriellen Revolution umgehen will.
Mit der zunehmenden Komplexität innerhalb von industriellen
Produktionsprozessen steigt die Relevanz von Systemen, die
MitarbeiterInnen in der Produktion der Zukunft bei der Ausübung ihrer
Tätigkeiten unterstützen. Peter Brandl, Senior Researcher beim Grazer
Kompetenzzentrum evolaris, eröffnet den 26. Digitaldialog mit einem
Vortrag zum Thema Assistenzsysteme in der Industrie 4.0. "Der Mensch
nimmt in der Produktion der Zukunft weiterhin eine zentrale Rolle
ein. In einem sich um den Menschen herum verändernden Arbeitsumfeld
steht für uns die Frage im Vordergrund, wie MitarbeiterInnen mit
Hilfe von mobilen Assistenzsystemen in ihrem Arbeitsalltag
unterstützt werden können", so Brandl. Im Rahmen von Assist 4.0,
einem Gemeinschaftsprojekt von evolaris mit österreichischen
Industrieunternehmen und Wissenschaftseinrichtungen, wird dieses
Thema aufgegriffen und innerhalb der nächsten zwei Jahre werden
Anwendungsfälle für die Industrie der Zukunft konzipiert und
prototypisch umgesetzt.
Hannes Robier von youspi Consulting betont in seinem Vortrag den
Aspekt "Usability". "Akzeptanz ist das Um und Auf bei der Entwicklung
von Systemen für die MitarbeiterInnen in der Industrie. Primär geht
es darum die Endnutzer zu verstehen und ihre Fähigkeiten richtig
einzuschätzen, denn auch in Zukunft müssen sich Maschinen und Systeme
den Menschen anpassen - nicht umgekehrt", so Robier.
Dirk Denger, Head of Synergethic Methods and Tool Development bei der
AVL List GmbH, gibt zentrale Einblicke in die Umgangsformen des
Industriesektors mit dem neuen Thema Industrie 4.0. "Die große
Herausforderung besteht derzeit darin, dass Schlüsselqualifikationen,
die vor allem durch die zunehmende Komplexität in den
Produktionsprozessen gefordert werden, im Rahmen von technischen
Ausbildungsangeboten noch nicht abgedeckt werden", so Denger. Bei
Industrie 4.0 geht es um die Neugestaltung von Prozessen, mit deren
Hilfe eine Losgröße von Eins in der Massenproduktion realisiert
werden kann. Dies erfordert die "Automatisierung der Automatisierung"
und die Einführung vollkommen neuer Entwicklungsmethoden.
In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde das Thema
"Innovationsbereitschaft" seitens des Industriesektors diskutiert.
Dirk Denger unterstreicht diesbezüglich auch die Rolle der Politik.
"Industrie 4.0 ist ein Top-Down Thema. Je schneller dieses Thema auf
politischer und auch rechtlicher Ebene vorangetrieben wird, desto
höher wird die Bereitschaft der Unternehmen und
Forschungseinrichtungen sein, sich damit effektiv
auseinanderzusetzen." Im Zusammenhang mit der Innovationsbereitschaft
seitens der Industrieunternehmen dürfen selbstverständlich auch die
Rolle des Menschen und damit verbundene sicherheitsrelevante
Fragestellungen nicht außen vor gelassen werden. Andrea Denger vom
Kompetenzzentrum Virtual Vehicle betont dabei die Wichtigkeit von
sogenannten "Pilotfabriken", die derzeit auch von Fraunhofer Austria
und der TU Graz aufgebaut werden. "Test-Fabriken bieten das ideale
Umfeld um nicht nur intelligente Produktionsabläufe zu erforschen,
sondern auch um die Möglichkeiten und Grenzen von MitarbeiterInnen in
der Produktion der Zukunft genauer zu betrachten", so Denger. Auch
Brandl sieht das Thema "Akzeptanz" seitens der MitarbeiterInnen als
ein zentrales. "Es ist unabdingbar, jene Personen in den gesamten
Entwicklungsprozess von Industrie 4.0 miteinzubeziehen, die
letztendlich mit diesen Geräten arbeiten werden - das ist auch der
Ansatz von Assist 4.0", so Brandl.
Das rege Interesse an der Veranstaltung mit über 100 TeilnehmerInnen
und die Qualität der Dialoginhalte zeigten eindeutig auf, dass das
Thema Industrie 4.0 von höchster Relevanz ist, um den
Industriestandort Österreich nachhaltig zu stärken und auch in
Zukunft die internationale Konkurrenzfähigkeit zu wahren.
Der "Digitaldialog" ist eine von der Steirischen Wirtschaftsförderung
(SFG), APA - Austria Presse Agentur, evolaris, Campus02, Infonova und
IBC organisierte Veranstaltungsreihe (www.digitaldialog.biz), die
sich den neuesten digitalen Trends, Technologien und Anwendungen
widmet. Die nächste Veranstaltung in dieser Reihe findet am 28.10.
zum Thema "Servitization: Unternehmen auf dem Weg zum
service-orientierten Lösungsanbieter" statt.
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