- 09.09.2014, 13:42:30
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Industrie: OECD untermauert Forderung der Industrie nach RESET- Taste für Bildung
IV-GS Neumayer: Österreich noch immer vom Spitzenfeld der bildungsintensiven Länder entfernt - Trotz steigender Bildungsausgaben stagniert Bildungsqualität
Utl.: IV-GS Neumayer: Österreich noch immer vom Spitzenfeld der
bildungsintensiven Länder entfernt - Trotz steigender
Bildungsausgaben stagniert Bildungsqualität =
Wien (OTS/PdI) - "'Alle Jahre wieder' legt die OECD den Finger auf
die Problemfelder aber auch Erfolgsgeschichten des heimischen
Bildungswesens", so der Generalsekretär der Industriellenvereinigung
(IV), Mag. Christoph Neumayer, zur OECD-Studie "Education at a
Glance" heute, Dienstag in einer ersten Reaktion. "Eine niedrige
Jugendarbeitslosigkeit und ein starker berufsbildender Sektor sind
auch heuer wieder im internationalen Vergleich herzeigbar. Sie
bestätigen einmal mehr den Erfolg des heimischen
Berufsausbildungssystems und sind ein klares Signal, die Qualität in
diesem Bereich beizubehalten und weiterzuentwickeln", so Neumayer
weiter. Auch wenn der leichte Anstieg der Bildungsausgaben gemessen
am BIP grundsätzlich erfreulich und wichtig sei, bescheinige die OECD
Österreich trotz alledem im Bildungsbereich einmal mehr dringenden
Handlungsbedarf, um als Innovationsstandort langfristig international
wettbewerbsfähig zu bleiben. "Obwohl wir jährlich mit 13.116
US-Dollar pro Kopf von der Volksschule bis zur Hochschule wesentlich
mehr ausgeben als der OECD-Durchschnitt, sind wir in punkto
Bildungsqualität vom Spitzenfeld der bildungsintensiven Länder und
Top-Performern noch immer ein großes Stück entfernt. Das Geld kommt
immer noch nicht bei den Schülerinnen und Schülern an, sondern
versickert in der unübersichtlichen Schulverwaltungsstruktur. Auch
bei Klassengröße, Betreuungsverhältnis oder Unterrichtszeit bleibt im
Grunde alles beim Alten", hob Neumayer die Problemfelder hervor.
Österreich Spitzenreiter beim Bildungsabstieg
Alarmierend seien laut dem IV-Generalsekretär auch heuer wieder die
Zahlen zu Bildungsmobilität und Bildungsaufstieg: "Gerade einmal 21
Prozent der 25- bis 64-Jährigen erreichen einen höheren
Bildungsabschluss als ihre Eltern. Damit erfreuen wir uns des sehr
zweifelhaften Ruhmes, eines jener drei Länder in der OECD zu sein, in
denen ein Bildungsaufstieg am schlechtesten gelingt - übrigens
besonders bei Frauen und Mädchen. Darüber hinaus weist Österreich die
größte Abwärtsmobilität bei jenen auf, deren Eltern tertiär gebildet
sind. Neben schlechten Chancen für Bildungsaufstieg sind wir also
auch noch internationaler Spitzenreiter beim Bildungsabstieg."
Echte Reformen vor allem im elementaren Bildungsbereich nötig
Dieses Problem gelte es endlich anzupacken. "Solche Entwicklungen
können wir uns nicht mehr länger leisten. Jetzt gilt es mehr denn je,
auf Kreativität, Förderung von Innovation und eine hohe
Ausbildungsintensität zu setzen - und zwar bereits im Kleinkindalter.
Dass wir uns vor diesem Hintergrund als eines von zwei OECD-Ländern
immer noch eine nicht-tertiäre Ausbildung bei den
Elementarpädagoginnen und -pädagogen leisten, ist nahezu absurd. Auch
wenn in letzter Zeit vieles auf den Weg gebracht wurde: die Zeit ist
reif für echte Reformen und Investitionen im elementaren
Bildungsbereich, einen Ausbau der Ganztagsschulen und ein
Schulsystem, das Bildungsbenachteilungen auffängt und abfedert. Um
all diese Probleme anzugehen, braucht es ein RESET in der
Bildungspolitik. Die Industrie steht dafür als Partner zur
Verfügung", so Neumayer abschließend.
Weitere Informationen: www.iv-net.at/medien
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