- 03.09.2014, 11:19:45
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NEOS: Anschub bei Elementarpädagogik dringend nötig
Beate Meinl-Reisinger: "Bildung aus einer Hand: Elementarpädagogik gehört ins Bildungsressort"
Utl.: Beate Meinl-Reisinger: "Bildung aus einer Hand:
Elementarpädagogik gehört ins Bildungsressort" =
Wien (OTS) - "Prinzessin Estelle von Schweden wurde im September
eingeschult - mit zwei Jahren. Allein diese sprachliche Formulierung
zeigt bereits die unterschiedliche Herangehensweise Schwedens. Ein
Kindergarten wird selbstverständlich als Bildungseinrichtung gesehen.
Diese Denkweise ist in Österreich noch nicht angekommen", betont
NEOS-Familiensprecherin Beate Meinl-Reisinger anlässlich einer
Pressekonferenz zum Thema Qualitätsoffensive für Kinder im
Vorschulalter. Nach dem quantitativen Angebotsausbau in den
vergangenen Jahren, muss jetzt der Fokus auf die qualitative
Verbesserung gelegt werden. "Dazu braucht es mehr als nur ein
halbherziges Lippenbekenntnis, dazu braucht es einen echten Anschub
und eine gemeinsame Kraftanstrengung von Bund, Ländern und
Gemeinden", so Meinl-Reisinger.
In einer heute präsentierten Broschüre zum Thema "Elementarpädagogik"
werden fünf Herausforderungen identifiziert - unter anderem eine
zersplitterte Kompetenzlage sowie eine unattraktive Ausbildung - und
zehn Lösungsansätze (die gesamte Broschüre steht unter
https://neos.eu/klub/elementarpaedagogik.pdf zur Verfügung). "Wir
nehmen jetzt mehr als 300 Millionen Euro in die Hand - die Chance,
diese Bundesmittel stärker an Qualitätsvorgaben zu koppeln, wurde
dennoch vertan. Aber: Wer fördert muss auch fordern können", erklärt
Meinl-Reisinger. Deutlich erkennbar ist das bei den
Mindestöffnungszeiten pro Jahr, wo jetzt sogar ein Rückschritt zu
verzeichnen ist. Nach 47 Wochen müssen Kindergärten nur noch 45
Wochen pro Jahr offen halten. "Dazu kommt, dass die Öffnungszeiten
von Bundesländern zu Bundesländern stark variieren - Vorarlberg ist
mit 47,4 Schließtagen im Jahr deutliches Schlusslicht. Eine
Chancengerechtigkeit für alle Kinder und Eltern sieht anders aus", so
Meinl-Reisinger. Und weiter: "Nur eine Kompetenz des Bundes in
Grundsatzgesetzgebung für Hort- und Kindergartenwesen kann für
einheitliche Mindesstandards sorgen."
Der zweite Bereich beinhaltet eine umfassende Ausbildungsreform. "Ein
Grund, dass wir so einen geringen Männeranteil in den Berufen haben,
liegt an der derzeitigen Ausbildung", bedauert Meinl-Reisinger.
Bisher beenden Pädagog_innen mit 19 ihre Ausbildung, mehr als 40
Prozent entscheiden sich dann aber für eine andere Berufslaufbahn.
"Wir müssen die Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik zu echten
Berufsbildenden Höheren Schulen für den Sozial-, Gesundheits- und
Bildungsbereich aufwerten, die viele Berufsmöglichkeiten bieten. Die
elementarpädagogische Fachausbildung muss dann im tertiären Bereich
erfolgen", fordert Meinl-Reisinger.
Um diese Ansprüche umsetzen zu können, gibt es aus Sicht von
Meinl-Reisinger nur einen Weg: "Wir brauchen endlich Bildung aus
einer Hand. Auch Elementarpädagogik muss als Bildung anerkannt werden
und entsprechend im Bildungsressort angesiedelt werden," schließt
Meinl-Reisinger.
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