Eine Studie des LBI für Lungengefäßforschung liefert wichtige Erkenntnisse für die weitere Forschung zur Behandlung von Lungenhochdruck bei schweren Lungenerkrankungen
Utl.: Eine Studie des LBI für Lungengefäßforschung liefert wichtige
Erkenntnisse für die weitere Forschung zur Behandlung von
Lungenhochdruck bei schweren Lungenerkrankungen =
Wien/Graz (OTS) - Forscher/innen vom Ludwig Boltzmann Institut für
Lungengefäßforschung (LBI LVR) an der Medizinischen Universität Graz
führten kürzlich eine Studie durch, um festzustellen welche
molekularen Veränderungen den Gefäßumbau in der Lunge bei chronisch
obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) und bei Lungenfibrose (IPF)
bedingen. Mit diesem Wissen könnten spezifische Therapien für
Patienten mit Lungenhochdruck bei COPD und Lungenfibrose entwickelt
werden, für die es derzeit noch keine zugelassenen Therapieoptionen
gibt. Die detaillierten Studienergebnisse wurden in der Juliausgabe
des renommierten "American Journal of Respiratory and Critical Care
Medicine" veröffentlicht.
Das Forscherteam um Julia Hoffmann am LBI LVR konnte im Rahmen
einer aktuellen Studie zeigen, dass bei COPD und Lungenfibrose zwar
ähnlich erscheinende Umbauprozesse in den Lungengefäßen stattfinden,
diese aber mit unterschiedlichen genetischen Veränderungen verknüpft
sind. "Diese Ergebnisse sind erste Schritte auf dem langen Weg der
Forschung und Medikamentenentwicklung, um den Gefäßumbau bei
Lungenerkrankungen in Zukunft gezielt zu behandeln", so Hoffmann,
Erstautorin der Arbeit.
Das LBI LVR forscht seit 2010 an den Mechanismen, die zum Umbau an
den Lungengefäßen und am Herzmuskel führen. Die Relevanz der
aktuellen Ergebnisse für die Forschung wird nicht zuletzt durch die
Veröffentlichung im Fachmagazin "American Journal of Respiratory and
Critical Care Medicine" unterstrichen, dessen Titelseite die Arbeit
zeigt.
"Wir freuen uns über die Studienergebnisse und natürlich über die
Veröffentlichung in einem der führenden internationalen Fachmagazine.
Das unterstreicht die Bedeutung dieser Forschungsleistung, so Claudia
Lingner, Geschäftsführerin der Ludwig Boltzmann Gesellschaft.
Medizinischer Hintergrund
Bei Lungenhochdruck bauen sich die Gefäße der Lunge um, die
Gefäßmuskulatur verdickt sich und der Innendurchmesser wird
reduziert. Dadurch steigt der Blutdruck im Lungenkreislauf an und es
kann zum Rechtsherzinsuffizienz und Herzversagen kommen. Leidet ein
Patient an Lungenhochdruck und einer weiteren Lungenerkrankung wie
der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung - landläufig als
"Raucherlunge" bekannt - oder der idiopathischen Lungenfibrose
(Vernarbung des Lungengewebes), steigt das Sterberisiko der Patienten
deutlich. "Aktuell weiß die Forschung noch sehr wenig über die
Mechanismen, die dem Gefäßumbau bei diesen schweren
Lungenerkrankungen zugrunde liegen. Dementsprechend gibt es für
Patienten mit COPD und Lungenfibrose keine zugelassenen
Therapieoptionen zur Behandlung des Lungenhochdrucks", sagt Andrea
Olschewski, Leiterin des LBI LVR.
Über das Ludwig Boltzmann Institut für Lungengefäßforschung
(LBI LVR):
Das LBI LVR verbindet präklinische Spitzenforschung und klinische
Medizin in einem Forschungsinstitut. Das LBI LVR befindet sich an der
Med Uni Graz und beschäftigt ein Team aus Grundlagenforschern und
klinischen Ärzten, welches sich mit der Erforschung der Funktion und
Erkrankungen der Lungengefäße, die sämtliches Blut des Körpers im
Minutentakt durch die Lunge transportieren, befasst. Wenn diese
Gefäße erkrankt sind, kann sich zum Beispiel Lungenhochdruck
entwickeln. Die Früherkennung dieser Krankheit und die Erforschung
neuer Signalwege, die zu innovativen Medikamenten führen können,
stehen im Fokus des LBI LVR.
Das LBI Lungengefäßforschung ist ein Institut der Ludwig Boltzmann
Gesellschaft (LBG), einer außeruniversitären Forschungsorganisation
mit Sitz in Wien. Das LBI LVR wurde 2010 durch die LBG gegründet und
arbeitet mit seinen Partnern, der Medizinischen Universität Graz (AT)
und Bayer HealthCare (DE) an einem gemeinsamen Forschungsprogramm.
Über die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG):
Die LBG ist eine österreichische außeruniversitäre
Forschungsorganisation und betreibt 20 Forschungseinrichtungen
(Ludwig Boltzmann Institute/LBI) mit rund 440 MitarbeiterInnen in den
Bereichen der Humanmedizin / Life Sciences sowie der Geistes-,
Sozial- und Kulturwissenschaften. Die LBG steht mit ihrem Motto "Nahe
am Menschen" für die Behandlung gesellschaftsrelevanter
Forschungsfragen.
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