Wien (OTS) - Der Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft
verurteilt die Vorgangsweise der Eigentümer im Aufsehen erregenden
Fall rund um die "Pizzeria Anarchia" scharf und stellt fest, dass
diese Vorgangsweise nichts mit dem redlichen Handeln eines
Immobilientreuhänders zu tun hat.
Gleichzeitig verwehrt sich aber ÖVI Präsident Georg Flödl dagegen,
der Immobilienwirtschaft aufgrund von zu verurteilenden Einzelfällen
- wie dies auch Wohnbaustadtrat Michael Ludwig bestätigte -
Spekulation bzw. spekulativen Leerstand zu unterstellen, um durch das
Schüren eines Feindbildes politisches Kleingeld zu schlagen. "Leider
wird der extreme Anlassfall für das seit Monaten andauernde,
populistische Bashing des privaten Wohnungsmarktes missbraucht",
kommentiert Flödl die derzeit aufgeheizte mediale Stimmung.
So ist etwa von massiven Leerständen die Rede, alleine in Wien
sollen angeblich 30.000 bezugsfertige Wohnungen dem Markt
vorenthalten sein. Dazu muss erst einmal erklärt werden, dass es sich
hinsichtlich der kolportierten Leerstandszahlen immer nur um
fragwürdige Schätzungen handeln kann, valide Daten für Leerstände
sind also nicht verfügbar. " Wenn aber selbst die Stadt Wien eine
Leerstandsrate von 3 Prozent annimmt, entbehrt es wohl jeglicher
Realität, hier von "spekulativem Leerstand" zu sprechen. Steht in
Wien ein Objekt tatsächlich leer, liegt es zumeist an den langen
Baubewilligungs- bzw. Umwidmungsverfahren oder es gibt schlicht
keinen Markt dafür", weiß ÖVI Präsident Georg Flödl. Im Übrigen sei
noch darauf hingewiesen, dass mit der 2012 eingeführten
Immobilienertragsteuer auch private Veräußerungen von
Liegenschaften bereits einer hohen Gewinnbesteuerung unterliegen.
Weitere Mietzinsbeschränkungen im privaten Altbau, wie sie die
Arbeiterkammer in regelmäßigen Abständen gebetsmühlenartig fordert,
sind gänzlich kontraproduktiv. Abgesehen von den äußerst niedrigen
Altmietzinsen erweist sich selbst der für Wien künstlich niedrig
gehaltene geltende Richtwertwertmietzins als nicht marktkonform.
Vollkommen unverständlich ist, weshalb in der Bundeshauptstadt der
zweitniedrigste Richtwert Österreichs gilt. Mietzinsdeckelungen
erhöhen nur den Druck auf den Markt, wie zahlreiche Studien belegen.
Mit einem "marktkonformen Mietzins" fällt nicht nur ein wesentlicher
Grund weg, Mieter aus alten Häusern ausquartieren zu wollen sondern
ermöglicht privaten Wohnungs- bzw. Zinshausbesitzern ihren Bestand zu
erhalten, und behalten.
"Der ÖVI fordert einmal mehr eine grundlegende Modernisierung des
Mietrechts, die einen fairen Ausgleich von Leistung und Gegenleistung
sicherstellt. Wenn sich die Mietzinsbildung nicht an einem
marktaffinen System orientieren kann, bleiben nicht nur Investitionen
in die Qualität und Ausstattung aus, auch das Wohnungsangebot wird
dadurch verknappt und verteuert", so ÖVI Präsident Georg Flödl
abschließend.
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