Wien (OTS) - Die Sponsoren, die sich mit dem scheidenden Salzburger
Festspiel-Intendanten Alexander Pereira zurückziehen, schlagen
gewaltig zu Buche. Das sagt Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler
in der morgen erscheinenden NEWS-Ausgabe: "Es gibt Mäzene, die
Pereira selbst gebracht hat. Die werden wahrscheinlich nicht
bleiben." Die Summe betrage "sicher mehr als eine Million für 2015."
Die Präsidentin weist noch auf eine andere erhebliche Bedrohung hin:
Ein Wiener Nichtraucher-Aktivist hat die Festspiele wegen der
Sponsor-Tätigkeit des Tabak-Multis JTI geklagt. Zwar lässt die Firma
ihre Initialen nur kommentarlos unter die von ihr unterstützten
Projekte setzen. Qualifiziert das Gericht das aber als Tabakwerbung,
verlieren die Festspiele 600.000 Euro für die moderne Oper.
Weiterhin drängt Rabl-Stadler auf die Valorisierung der
Festspiele. Auch die eben bewilligte Subventionssteigerung von 2,5
Millionen ändere daran nichts. "Nimmt man für 2015 und 2016 je zwei
Prozent Gehalts- und Preissteigerung an, sind die 2,5 Millionen
bereits aufgebraucht." Dem ab 2017 amtierenden Intendanten Markus
Hinterhäuser werde sie definitiv keine Reserven hinterlassen können.
"Ich werde alles Mögliche tun, um die hohen Standards beim Sponsoring
zu halten. Aber wir brauchen auch die Valorisierung. Alle waren sich
einig, dass Hinterhäuser der nächste Intendant werden soll. Dann
braucht er auch ein klares finanzielles Bekenntnis."
Entgegen Pereiras Verfahren werden die Festspiele 2015 mit
mehreren Wiederaufnahmen bestritten. Der heuer überbuchte
"Troubadour" kommt in zwei Besetzungen - einmal mit, einmal ohne Anna
Netrebko - wieder, von den Pfingstfestspielen übernimmt man "Norma"
und Glucks "Iphigenie". Neu sind laut NEWS-Information "Fidelio"
unter Franz Welser-Möst mit Jonas Kaufmann, Gounods "Faust", Mozarts
"Figaro" und eine Uraufführung von György Kurtag, die Luc Bondy
inszeniert.
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