- 14.07.2014, 13:29:03
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Ausbau der Kinderbetreuung in Niederösterreich
Schwarz/Karmasin: 15a-Vereinbarung ist wichtiger Meilenstein
Utl.: Schwarz/Karmasin: 15a-Vereinbarung ist wichtiger Meilenstein =
St. Pölten (OTS/NLK) - Im Rahmen der heutigen Pressekonferenz im
Kindergarten St. Koloman in Stockerau informierten
Bildungs-Landesrätin Mag. Barbara Schwarz und Bundesministerin MMag.
Dr. Sophie Karmasin zum Thema "Ausbau der Kinderbetreuung in
Niederösterreich - Offensive zur Vereinbarkeit von Familie und
Beruf". Die Verhandlungen betreffend die neue 15a-Vereinbarung seien
sehr gut verlaufen, insgesamt werden von Seiten des Bundes in den
nächsten vier Jahren 305 Millionen Euro für die Kinderbetreuung zur
Verfügung gestellt. Davon seien jährlich 20 Prozent für
Niederösterreich vorgesehen.
Bei den Verhandlungen zur neuen 15a-Vereinbarung sei klar
festgehalten worden, dass es "keine einheitliche Betreuungsstruktur
in Österreich" gebe, so Bildungs-Landesrätin Schwarz. Es brauche in
Ballungszentren und in den ländlichen Räumen unterschiedliche
Betreuungsangebote. Schwarz betonte, dass die Gemeinde zweimal im
Jahr bei den Eltern nachfragen sollte, wer Öffnungszeiten auch am
Nachmittag brauche. Ab drei Kindern seien die Kindergärten offen zu
halten. Es sei wichtig, die Bedürfnisse abzufragen und
bedarfsorientiert zu handeln. Im Kindergarten St. Koloman in
Stockerau würden beispielsweise in den Sommerferien anstelle der
üblichen sechs Gruppen vier geführt werden.
Im Bundesland Niederösterreich seien bereits im Vorfeld der
15a-Vereinbarung "verbesserte Förderrichtlinien für Eltern"
eingeführt worden. "In Niederösterreich ist der Kindergarten am
Vormittag für alle Kinder gratis", so die Landesrätin. Am Nachmittag
würde ein kleiner Beitrag geleistet werden müssen. "Wir haben die
Förderungen für Tagesmütter und Tagesväter verstärkt", so Schwarz.
Die Sozialversicherungsbeiträge der Tageseltern werden im ersten Jahr
mit 75 Prozent und im zweiten Jahr mit 33 Prozent gefördert. Ziel sei
es, "fließende Übergänge für die Kinder" zu erreichen, von den
Tageseltern zum Kindergarten. Tagesmütter- und -väter würden sich
außerdem sehr gut für Tagesrandzeiten eignen. Zudem werde von
Kinderförderung auf Gruppenförderung umgestellt. "Wir gehen den Weg,
pro eröffneter Gruppe zu fördern", so Schwarz. Eltern sollen nicht
bevormundet werden, betonte die Landesrätin: "Sie treffen die
Entscheidung."
Kinderbetreuung sei ein Bereich, der sehr kostenintensiv sei. Der
Personalaufwand für die Kindergärten betrage über 161 Millionen Euro.
Unterstützt werden die Gemeinden jährlich vom Land Niederösterreich
mit 18 Millionen Euro. Zudem gebe es ein Bauvolumen von 100 Millionen
Euro für den Neubau von Kindergärten und Schulen, so Schwarz.
Insgesamt werden in Niederösterreich 191.190.000 Euro für die
Kinderbetreuung investiert. "Ich bin mir sicher, dass wir die neue
Förderung zur Gänze abholen können", so Schwarz, denn es gebe in
Niederösterreich sehr viele Investitionen. Für die Ein- bis
Sechsjährigen seien 6.500 Kinderbetreuungsplätze geschaffen worden.
Bei den Drei- bis Fünfjährigen liege Niederösterreich im Spitzenfeld,
bei den Null- bis Zweijährigen liege die Betreuungsquote bei 22,3
Prozent.
Die 15a-Vereinbarung sei eine "wichtige Vereinbarung". Schwarz
bezeichnete sie als "Anschubfinanzierung". "Jeder Euro, der vom Bund
kommt, löst große Investitionen in den Ländern aus", so die
Landesrätin. Sie betonte, dass man sich aber "nicht an Quoten
festnageln" sollte, sondern die Betreuungsquote die sein müsse, die
sich die Eltern wünschten.
Österreich solle bis 2025 als "familienfreundlichstes Land"
etabliert werden. Die 15a-Vereinbarung sei ein "ganz wichtiger
Meilenstein, dieses Ziel zu erreichen", so Bundesministerin Karmasin.
Bis Ende 2018 werden seitens des Bundes 305 Millionen Euro in die
Kinderbetreuung investiert. Das sei der größte Betrag, der jemals vom
Bund zur Verfügung gestellt worden sei. "Das zeigt, dass
Vereinbarkeit und Kinderbetreuung ein Schwerpunkt der jetzigen
Regierungsperiode sind", so Karmasin. Mit der neuen 15a-Vereinbarung
solle sowohl ein quantitativer als auch ein qualitativer Ausbau
erreicht werden.
Der Betreuungsschlüssel betrage eine Betreuungsperson für vier
Kinder bzw. eine Betreuungsperson für zehn bei den älteren Kindern.
Eine Senkung des Betreuungsschlüssels werde besonders gefördert. Auch
die Öffnungszeiten betreffend wurde "ein Anreiz formuliert", so
Karmasin. Eine Institution, die 47 Wochen und mehr öffne, erhalte die
höchste Förderung. Gefördert werden auch innovative Projekte,
insbesondere generationsübergreifende, so wie das Generationenhaus in
Stockerau, das ein Vorzeigeprojekt sei. Eltern sollten individuell
entscheiden, welche Betreuungsform sie adäquat finden. Daher gebe es
auch für Tageseltern Personalkostenzuschüsse. "Wir wollen, dass mehr
und bessere Betreuungsplätze entstehen", so Karmasin. Mit der neuen
15a-Vereinbarung könne der "Sprung nach vorne" geschafft werden.
Nähere Informationen: Büro LR Schwarz, Mag. (FH) Dieter Kraus,
Telefon 02742/9005-12655, e-mail dieter.kraus@noel.gv.at.
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