• 10.07.2014, 12:59:11
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Kalkkögel: Naturschutz in Tirol auf der Verliererstraße

Alpenvereinspräsident Ermacora findet klare Worte gegen die Entscheidung der ÖVP

Soll das Naturjuwel der Kalkkögel wirklich
wirtschaftlichen Interessen zum Opfer fallen?

Utl.: Alpenvereinspräsident Ermacora findet klare Worte gegen die
Entscheidung der ÖVP =

Innsbruck (TP/OTS) - Der Oesterreichische Alpenverein hält die
Entscheidung der ÖVP pro "Brückenschlag" in den Kalkkögeln für ein
Signal dafür, dass der Naturschutz in Tirol endgültig auf der
Verliererstraße gelandet ist.

Anlassgesetzgebung, für die Bevölkerung kein Verständnis haben
wird

Alpenvereinspräsident Dr. Andreas Ermacora zeigt sich überrascht
über die Zustimmung der ÖVP zur Erschließung der Kalkkögel: "Um die
Verbindung Schlick 2000-Axamer Lizum über die Kalkkögel zu
ermöglichen, ist ein juristischer Kraftakt notwendig, der wohl bisher
einzigartig ist. Im Tiroler Naturschutzgesetz ist seit Jahrzehnten
verankert, dass in Ruhegebieten keine Seilbahnen errichtet werden
dürfen. Diese Bestimmung, die wohlüberlegt war und vom Tiroler
Landtag beschlossen wurde, muss zur Ermöglichung der
Skigebietsverbindung geändert werden. Das ist Anlassgesetzgebung pur,
die verantwortungsbewusste Politiker strikt vermeiden sollten.
Gesetze sollten Jahrzehnte überleben und nicht wegen eines
Einzelprojekts grundlegend geändert werden. Ich gehe davon aus, dass
dafür auch die Bevölkerung kein Verständnis haben wird. Wie schon das
politische Debakel 'Piz Val Gronda' gezeigt hat, wird eine solche
Vorgehensweise als Freibrief für weitere Erschließungspläne gesehen."

Bruch internationalen Rechtes

Der zweite Anlass zur Kritik sei der Bruch des internationalen
Rechtes. "Österreich hat unter Wolfgang Schüssel die Alpenkonvention
ratifiziert, und mit den anderen Alpenstaaten eine international
bindende Vereinbarung getroffen. Darin hat sich Österreich
verpflichtet, bestehende Schutzgebiete nicht anzutasten. Genau das
wird nun aber gemacht. Welche Konsequenzen der Bruch internationalen
Rechtes hat, wird sich zeigen. Unabhängig davon demonstriert Tirol
aber mit der Zustimmung zur Skigebietsverbindung, dass es nicht
gesetzestreu ist und man sich auf das Land und somit auch auf
Österreich nicht mehr verlassen kann", so Ermacora.

Naturjuwel fällt wirtschaftlichen Interessen zum Opfer

Dass die Zerstörung unserer Naturräume in diesem Ausmaß
voranschreitet, alarmiert den Alpenverein, der in seiner Satzung die
Aufgabe verankert hat, die Schönheit und Ursprünglichkeit der
Bergwelt zu bewahren. Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora dazu:
"Die Tourismuswerbung wirbt seit jeher mit den Kalkkögeln als
unberührte Naturlandschaft. Eine solche Landschaft stellt die
Grundlage für unseren Tourismus dar. Damit ist dann wohl Schluss -
und ein weiteres Naturjuwel fällt wirtschaftlichen Interessen zum
Opfer!"

Petition "Rettet die Kalkkögel"

Der Alpenverein gibt der Bevölkerung die Möglichkeit, ihre Stimme
für die Erhaltung des Ruhegebietes zu erheben und weist auf die
Petition unter www.alpenverein.at hin (Direktlink:
http://bit.ly/1s7Nco9).

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sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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