- 30.06.2014, 11:59:22
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32. Wiener Landtag (2)
Aktuelle Stunde zum Thema "Der Sommer kann kommen - Kinderbetreuung und Perspektiven für die Jugend in Wien", eingebracht von den Grünen
Utl.: Aktuelle Stunde zum Thema "Der Sommer kann kommen -
Kinderbetreuung und Perspektiven für die Jugend in Wien",
eingebracht von den Grünen =
Wien (OTS) - LAbg Mag.a Ines Schneider (ÖVP) sagte, sie sei stolz auf
die Betreuungsmöglichkeiten in Wien. Dennoch fehlten in Wien 5.000
Kindergartenplätze. Sie kritisierte die langen Wartzeiten bei der
Anmeldung für einen Kindergartenplatz. Der Kindergarten sei die erste
Bildungseinrichtung im Leben eines Menschen, daher sei die Größe der
Kindergruppen sehr wichtig. Auf keinen Fall dürften Kindergärten
"Aufbewahrungsstätten" sein, schloss sie.
LAbg Birgit Hebein (Grüne) betonte, gerade im Sommer investiere
die Stadt sehr viel in die Betreuung der Kinder und Jugendlichen. Sie
sagte ferner, die Grünen würden sich sehr um die Anliegen dieser
Personengruppe kümmern, vor allem müssten deren Probleme erkannt
werden. Besonders wichtig sei der Umgang mit der Problematik von
SchulabbrecherInnen.
LAbg Dietrich Kops (FPÖ) monierte, die Kinder und Jugendlichen in
Wien hätten keine Perspektiven. Es gebe zu wenig Kindergartenplätze,
Lehrstellen, Arbeits- und Studienplätze. Grundsätzlich sei die
Kinderbetreuung im Sommer für die Eltern zu teuer und mit einem sehr
großen Zeitaufwand verbunden, ergänzte er.
LAbg Mag.a (FH) Tanja Wehsely (SPÖ) lobte die Kinder- und
Jugendbetreuung. So sei gerade die offene Jugendarbeit als "best
practice" Beispiel ausgezeichnet worden. Diese werde anonym,
freiwillig und partizipativ angeboten und auch sehr intensiv
angenommen. Von der Opposition wünschte sie sich mehr Zustimmung zur
Kinder- und Jugendarbeit und nicht eine sehr oft ablehnende Haltung
zu diesem Thema.
Tätigkeitsbericht 2013 der Kinder- und Jugendanwaltschaft Wien
LAbg Mag.a Ines Schneider (ÖVP) hielt die Aufzählung der Aufgaben,
die Methoden der Umsetzung und die Beschreibung der einzelnen
Funktionen im Tätigkeitsbericht als "sehr hilfreich". Vor allem die
Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt in Familien in diesem Bericht
fand sie sehr gut. Auch die Ansichten im Bericht über das Verhalten
von Jugendlichen im Falle von Trennungen betrachtete sie als sehr
informativ.
LAbg Senol Akkilic (Grüne) erklärte, er habe in dem Bericht einige
sehr gute Ansätze zur Jungend- und Kinderarbeit vorgefunden. Positiv
sei, dass die Kinder- und Jugendanwaltschaft es als sehr wichtig
empfindet, dass Jugendliche bei der Ausbildung nicht Defizite
erlitten. Außerdem hielt er die Auseinandersetzung mit dem Thema
Kinder und Gewalt im Bericht für sehr bedeutsam.
LAbg Mag. Günter Kasal (FPÖ) vermisste im Bericht die
Auseinandersetzung mit dem Thema Zwangsheirat von Kindern und
Jugendlichen. Er brachte zwei Anträge ein. Im ersten Antrag sollen
die Kinder- und Jugendanwälte ermächtigt werden, über die Zulassung
von Darstellung sexuellen Inhaltes an für junge Menschen allgemein
zugänglichen Orten endgültig zu entscheiden. Im zweiten Antrag
spricht sich die FPÖ für ein Verbot von pornografischen Darstellungen
sowie das Abbilden realer, primärer Geschlechtsteile an für junge
Menschen allgemein zugänglichen Orten aus.
LAbg Heinz Vettermann (SPÖ) sprach über die historische
Entwicklung der Kinder- und Jugendanwaltschaft in Wien und lobte vor
allem die Arbeit des Jugendanwaltes Dr. Anton Schmid, der seit 20
Jahren diese Funktion innehat. Vettermann meinte weiters, Schmid habe
sich durchaus auch kritisch mit der Gemeinde Wien hinsichtlich der
Kinder- und Jugendarbeit in Wien auseinandergesetzt. In dieser Zeit
sei z.B. die verpflichtende Elternberatung eingeführt worden.
Jedenfalls sei festzustellen, Kinder und Jugendliche bräuchten einen
Anwalt.
Kinder- und Jugendanwalt Dr. Anton Schmid erinnerte sich an die
Zeit, als er die Funktion des Kinder- und Jugendanwaltes übernommen
hat. 1994 habe noch keine digitale Welt existiert, mit 19 Jahren sei
man damals erst volljährig geworden und die Diskussion über sexuellen
Missbrauch sei damals ein gesellschaftliches Tabu gewesen. Die
meisten der damals aufgestellten Forderungen seien in seinen Augen
umgesetzt worden und vieles habe sich zum Positiven gewendet. In
dieser Zeit sei es z.B. möglich geworden, dass man bereits mit 16
Jahren wählen könne. Mittlerweile seien Leistungsfähigkeit und
Durchsetzungsvermögen für Jugendliche sehr wichtig geworden, schloss
er.
Alle Landtagsabgeordneten verabschiedeten sich mit beifallendem
Applaus beim scheidenden Kinder- und Jugendanwalt. (Forts.) hl/lit
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