Musiol: Verbindliche Mindeststandards in der Kinderbetreuung dringend notwendig

Utl.: Grüne begrüßen weitere Verhandlungen zum Ausbau der
Kinderbetreuung =

Wien (OTS) - "Es ist gut, dass in punkto Bundesmittel für
Kinderbetreuung noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Allerdings
halte ich die Auseinandersetzung um die Mindestöffnungszeit für einen
vorsintflutlichen Ideologiestreit, der auf dem Rücken von Kindern
ausgetragen wird. Im Jahr 2014 sollte längst außer Streit stehen,
dass es nicht angehen kann, dass Eltern nicht einmal mit ihrem
gesamten Urlaubsanspruch die Betreuungslücken während eines
Kindergartenjahrs überbrücken können", sagt Daniela Musiol,
Familiensprecherin der Grünen.

"Es wäre daher ein wirklicher Rückschritt gegenüber den bisherigen
15a-Vereinbarungen wenn Kindergärten nur mehr 45 statt 47 Wochen im
Jahr offen haben müssen, um Fördermittel vom Bund zu lukrieren.
Familien haben gerade in den Sommermonaten oftmals ein massives
Betreuungsproblem. Wenn der Bund Geld an die Länder vergibt, dann
sollte er darauf achten, dass sich die Qualität in der
Kinderbetreuung stetig verbessert und Eltern die Vereinbarkeit von
Beruf und Familien erleichtert wird. Rückschritte sind hier fehl am
Platz", meint Musiol.

"Ich begrüße den Einsatz von Ministerin Heinisch-Hosek in den
Endzügen der 15a-Vereinbarung und hoffe, dass sich die SPÖ auch an
ihre eigene Forderung nach einem Bundesrahmengesetz für
Kinderbetreuung erinnert. Denn hier orte ich von den regierenden
Parteien bislang wenige Ambitionen. Wir brauchen dringend
verbindliche Qualitätskriterien in der Kinderbetreuung. Dass nun auch
Geld für qualitative Verbesserungen aufgewendet werden ist zwar
positiv, aber all das bleibt auf freiwilliger Basis. Bis 2016 sollen
Empfehlungen über Mindeststandards erarbeitet werden. Das klingt gut,
bringt aber wenig, wenn Länder und Gemeinden nicht verpflichtet sind,
Verbesserungen beim Betreuungsschlüssel oder bei Schließzeiten
tatsächlich umzusetzen", sagt Musiol und ergänzt: "Wenn die
Bundesregierung Krippen und Kindergärten als Bildungseinrichtungen
tatsächlich ernst nehmen will, dann sind bundesweit einheitliche
Mindeststandards. Auch hier muss in der 15a-Vereinbarung noch
nachgeschärft werden."

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