- 03.06.2014, 10:49:44
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MASELTOV: Alles Gute!
Smartphone-App als persönliche Alltagshilfe für MigrantInnen

Utl.: Smartphone-App als persönliche Alltagshilfe für MigrantInnen =
Wien (ots) - EU fördert soziale und kulturelle Inklusion von
MigrantInnen - vier mittelständische Unternehmen (KMU) aus Wien und
Graz maßgeblich beteiligt
Derzeit leben in Österreich etwa 1,6 Mio. Menschen mit
Migrationshintergrund. Über ein Drittel (34,6 %)* stammt aus EU-
Mitgliedsstaaten. Bei der Einwanderung in ein fremdes Land müssen
sich MigrantInnen mit zahlreichen Herausforderungen im Alltag
auseinandersetzen. Vor allem sprachliche und kulturelle Barrieren
sind in der Anfangszeit schwer zu überwinden. Im Rahmen des EU-
geförderten Projekts MASELTOV (Mobile Assistance for Social Inclusion
and Empowerment of Immigrants with Persuasive Learning Technologies
and Social Network Services) entwickelte die JOANNEUM RESEARCH
Forschungsgesellschaft mbH aus Graz mit 13 Konsortiumspartnern eine
mobile Applikation (M-App), die MigrantInnen hilft, sich im Gastland
besser zurecht zu finden. Eine erste Version soll bereits im Mai
kommenden Jahres erhältlich sein, der Launch der gesamten App ist für
Ende 2015 geplant.
* Statistisches Jahrbuch für Migration und Integration, Statistik
Austria, August 2013.
So funktioniert MASELTOV
Die Smartphone-Applikation MASELTOV kann den Alltag von MigrantInnen
enorm erleichtern und dabei helfen, sich im neuen kulturellen Umfeld
schnell zurecht zu finden und wohl zu fühlen. MASELTOV kann aus dem
Google Playstore als Android-Service direkt auf das Smartphone
geladen werden. Mit Hilfe der "Textlupen-Funktion" können Schriftzüge
an Gebäuden, auf Formularen oder in Geschäften per Video aufgenommen
und direkt in die Muttersprache übersetzt werden: spanische,
deutsche, italienische und türkische Übersetzungen können vom Nutzer
ausgewählt werden. Das sogenannte "Serious Game" simuliert
Alltagssituationen, um Sprachkenntnisse zu trainieren. Zudem ist die
App mit einer sogenannten "Kontextsensitivität" ausgestattet: Über
den lokalen Aufenthaltsort des Nutzers, dessen Informations- und
Themensuchverhalten sowie anhand der Nutzung der Lernangebote erkennt
MASELTOV die individuellen Bedürfnisse des Nutzers und wird so zu
einem hilfreichen persönlichen Assistenten. Mit dem integrierten
"Recommender Engine" gibt die App dem Nutzer entsprechend
personalisierte Empfehlungen, um auf individuelle Interessen und
Bedürfnisse einzugehen, wie zum Beispiel Sprachenlernen.
"Mazel tov bedeutet 'Viel Glück, Alles Gute' und ist damit ein
positives Zeichen der EU an die Ankommenden", fasst Dr. Lucas
Paletta, Projektkoordinator bei der zusammen. "Integration ist
bilateral und kann nur in Kooperation mit lokalen BürgerInnen und
MigrantInnen funktionieren - daher ist die Kommunikation über Sprache
das Hauptziel des Projektes. Vor allem die Funktion 'Serious Game'
regt zur aktiven Kontaktaufnahme und Anwendung von neu erworbenen
Sprachkenntnissen an."
EU fördert Integration
Rund 3,7 Mio. EUR investierte die Europäische Kommission in das
Projekt MASELTOV, um MigrantInnen eine Chance zu bieten, den Alltag
in einem fremden Land zu meistern und die Integration zu fördern.
"Eine bessere soziale Einbindung von MigrantInnen nützt letztlich
allen EU-Bürgern. Ziel des EU-geförderten Projektes ist es, die
kulturelle Vielfalt erfolgreich in den Alltag und das Arbeitsleben zu
integrieren, gegenseitiges Verständnis zu fördern und so sozialen
Spannungen vorzubeugen", erklärt Dr. Paletta.
Die Applikation wird im Frühjahr und Herbst 2014 getestet, die ersten
Teilversionen werden ab Mai 2015 zum Download bereit stehen. Die
Vollversion der App wird voraussichtlich Ende 2015 zur Verfügung
gestellt. Über verschiedene Kanäle werden MigrantInnen auf die neue
App aufmerksam gemacht: ortsansässige NGOs und Ämter, die von
MigratInnen aufgesucht werden, informieren persönlich und auf ihren
Webseiten über MASELTOV. Zudem werden Einrichtungen, die Sprachkurse
anbieten, über die App informieren und bei der Anwendung mit Rat und
Tat zur Seite stehen. Die Nutzer können die App einfach über URL oder
QR-Code direkt auf das Smartphone laden.
Das MASELTOV-Konsortium
Dem MASELTOV-Konsortium gehören insgesamt 14 Partner aus
verschiedenen europäischen Ländern an. Die österreichische JOANNEUM
RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH aus Graz hat die
Projektkoordination inne und ist zudem fachlich für die
Systemintegration und für Analysen zuständig. Zwei weitere
Partnerunternehmen aus Österreich sind für die Umsetzung des
Information-Services zuständig: die FH JOANNEUM Gesellschaft mbH aus
Graz und die Fluidtime Data Services GmbH mit Sitz in Wien. Zudem ist
das Wiener Unternehmen Cure Centrum für die Untersuchung und
Realisierung endbenutzerorientierter interaktiver Systeme in das
Projekt involviert und beschäftigt sich mit der Anwenderanalyse und
Evaluierung. Im Bereich der technischen Entwicklung sind das Research
and Education Laboratory in Information Technologies (Griechenland),
The Open University (UK), die Coventry University (UK), die Ceske
Vysoke Uceni Technicke V Praze (Tschechische Republik), die Telecom
Italia S.p.A (Italien) sowie das Unternehmen Pearson Publishing
Limited (UK) beteiligt. Diese Partner kümmern sich um die technische
Umsetzung verschiedener Funktionsmerkmale. Für soziologische Analysen
und die Veranstaltung von Workshops für die Zielgruppen ist die
Fundació per a la Universitat Oberta de la Catalunya (Spanien)
zuständig. Die NGOs Fundacion Desarollo Sostenido (Spanien), der
Verein Danaida aus Graz und The Migrants' Resource Centre (UK) geben
MigrantInnen Hilfestellung vor Ort.
Weitere Informationen zum EU-geförderten Projekt MASELTOV und zu
allen beteiligten Partnern unter: http://www.maseltov.eu/.
EU-Mittel für Forschung und Innovation
Am 1. Jänner 2014 hat die Europäische Union das neue Förderprogramm
"Horizon 2020" für Forschung und Innovation aufgelegt. Die Laufzeit
dieses Programms beträgt sieben Jahre. Innerhalb dieses Zeitraums
werden seitens der EU fast 80 Mrd. EUR in Forschungs- und
Innovationsprojekte investiert, um die wirtschaftliche
Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stärken und den Horizont des
menschlichen Wissens zu erweitern.
Das EU-Forschungsbudget dient hauptsächlich der Erforschung von
Technologien zur Verbesserung des alltäglichen Lebens und ist
vornehmlich auf Bereiche wie Gesundheit, Umwelt, Verkehr,
Lebensmittel und Energie (siehe Aufstellung) ausgerichtet. Ferner
wurden mit der Pharma-, Luft- und Raumfahrt- sowie mit der Automobil-
und Unterhaltungsindustrie Forschungspartnerschaften gegründet, um
Investitionen des privaten Sektors anzuregen, die für mehr Wachstum
und die Schaffung von Arbeitsplätzen mit hohen
Qualifikationsanforderungen sorgen. "Horizon 2020" wird sich in noch
größerem Maße dafür einsetzen, ausgezeichnete Ideen in marktfähige
Produkte, Verfahren und Dienstleistungen umzuwandeln.
Aktuelle Informationen zu Forschung und Innovation in Europa erhalten Sie unter: http://ec.europa.eu/programmes/horizon2020/ http://www.facebook.com/innovation.union http://twitter.com/innovationunion
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