- 23.05.2014, 11:13:50
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Amazon-Chef ist schlechtester Boss der Welt
Internationaler Gewerkschaftskongress prangert Arbeitsbedingungen an
Utl.: Internationaler Gewerkschaftskongress prangert
Arbeitsbedingungen an =
Berlin (OTS/ÖGB) - Im Rahmen des IGB-Kongresses konnten die
Delegierten und alle Interessierten den schlechtesten Boss der Welt
wählen. Die fragwürdige Auszeichnung, bei der mehr als 20.000 Stimmen
abgegeben wurden, ging an Amazon-CEO Jeff Bezos. "Die Macht der
Unternehmen ist außer Kontrolle geraten", sagte IGB-Generalsekretärin
Sharan Burrow. Es gebe viele CEOs, die einiges zu wünschen übrig
ließen, neun seien 2014 besonders negativ aufgefallen, so Burrow zur
ersten internationalen Abstimmung der Gewerkschaften dieser Art.++++
Burrow: "Die Regierungen beugen sich dieser Macht, wenn ihnen mit dem
Abzug von Kapital gedroht wird. Die Habgier des einen Spitzenprozents
ist ihnen wichtiger, als das Wohlergehen der übrigen 99 Prozent." Der
IGB habe daher beschlossen, aufzudecken, was das Phänomen eines
schlechten Bosses u.a. ausmacht: Untergrabung der Demokratie und der
Arbeitnehmerrechte, Unterstützung von Sklaverei und ausbeuterischen
Systemen wie Kafala in Katar. Amazon behandelt seine Beschäftigten
wie Roboter. Das Unternehmen macht kein Geheimnis daraus, dass es
Beschäftigte in nur wenigen Jahren durch Roboter ersetzen wird. Ein
weltweit tätiges reiches Unternehmen tritt die Menschenwürde und die
Rechte erwerbstätiger Menschen mit Füßen. "Jeff Bezos verkörpert die
Unmenschlichkeit von Arbeitgebern, die auf das US-amerikanische
Unternehmensmodell setzen. Unsere Botschaft an die Großkonzerne
lautet, dass das aufhören muss, keine Misshandlung von Beschäftigten
mehr", so Sharan Burrow.
Mehr als 20.000 Stimmen wurden für neun Bosse abgegeben, die wegen
ihrer Arbeitnehmerrechtsverletzungen und anderer negativer
Aktivitäten gegen ihre Beschäftigten ausgewählt worden waren. Von
Steuerhinterziehung über Drohungen bis hin zu Versuchen, die
öffentliche Meinung zu beeinflussen, die "Schurkenliste" der
schlechtesten Bosse symbolisiert die übelsten globalen Exzesse der
Geschäftswelt. Amazon steht in vorderster Front, wenn es um
Steuerhinterziehung und schlechte Arbeitsbedingungen geht. Die
Beschäftigten in den Logistikzentren legen 24 Kilometer am tag
zurück. Regelmäßig müssen Beschäftigte von Krankenwagen abgeholt
werden. "Die Beschäftigten in den Amazon-Logistikzentren müssen
digitale Geräte am Arm tragen, mit denen jeder ihrer Schritte
überwacht wird. Es gibt keine konkreten Vereinbarungen über Pausen
oder das Arbeitstempo, und Mobbing und Schikanen sind extrem
verbreitet. Die Beschäftigten werden gerügt, wenn sie nur miteinander
reden oder eine Verschnaufpause machen", kommentiert Sharan Burrow.
Weitere Kandidaten bei der Abstimmung waren C. Douglas McMillon, CEO
Wal-Mart Stores, Jamie Dimon, CEO JP Morgan Chase, Loyd Blankfein,
CEO Goldman Sachs Group, Charles Koch, CEO Koch Industries, Lee
Kun-Hee, Chairman Samsun Group und Ivan Glasenberg, CEO Glencore
Xstrata.
http://congress2014.ituc-csi.org/
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