- 16.05.2014, 08:51:46
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Schönborn zu Conchita: "Habe mich gefreut und bete für ihn"
Kardinal zu Song-Contest-Siegerin: Im "bunten Garten Gottes" auch Menschen, die sich als das jeweils andere Geschlecht fühlen "und die verdienen natürlich unseren vollen Respekt" - Life-Ball-Plakat jedoch Beispiel für "Intoleranz im Namen der Toleranz"
Utl.: Kardinal zu Song-Contest-Siegerin: Im "bunten Garten Gottes"
auch Menschen, die sich als das jeweils andere Geschlecht
fühlen "und die
verdienen natürlich unseren vollen Respekt" - Life-Ball-Plakat
jedoch Beispiel für "Intoleranz im Namen der Toleranz" =
Wien, 16.05.14 (KAP) Es gibt "im bunten Garten Gottes" auch
Menschen, die sich als das jeweils andere Geschlecht fühlen, "und
die verdienen natürlich unseren vollen Respekt, unsere Hochachtung
als Menschen": Das sagte Kardinal Christoph Schönborn am Rande eines
Besuches in der Wiener Votivkirche, wo derzeit eine Ausstellung über
"Leiblichkeit und Sexualität" für Aufsehen sorgt. Er habe sich
gefreut, dass Tom Neuwirth mit der Künstlergestalt Conchita Wurst
einen so großen Erfolg feiern konnte, "und ich kann ihm nur
wünschen, mit diesem Erfolg gut umzugehen, denn das ist nicht
leicht", wie Schönborn gegenüber "Kathpress" sagte. Und er fügte
hinzu: "Ich bete für ihn um den Segen für sein Leben."
Das Thema Toleranz, unter das Conchita Wurst ihre Performance
gestellt habe, ist nach den Worten des Kardinals "ein reales, ein
großes Thema". Menschen wie er müssten viel Spott, Gemeinheit und
Intoleranz erfahren. Toleranz heiße jedoch letztlich, "jemand
anderen zu respektieren, auch wenn man seine Überzeugungen nicht
teilt - und in diesem Sinn brauchen wir alle Toleranz".
Freilich gebe es auch "Intoleranz im Namen der Toleranz": Das Plakat
für den diesjährigen Life-Ball, das einen nackten Hermaphroditen im
Paradies zeigt, empfinde er zum Beispiel als "grenzwertigen Fall"
und als eine Form von Intoleranz, die "anderen Menschen breitflächig
aufgenötigt" wird. Kardinal Schönborns Fazit: "Das Thema ist da, und
es ist wichtig, aber wir sind sicher nicht am Ende damit."
Als Mann und Frau schuf Er sie
Zur Geschlechteridentität erklärte der Wiener Erzbischof, er
empfinde es als eine "wunderbare Idee" des Schöpfers, dass er den
Menschen als Mann und Frau geschaffen hat. Aus dieser Polarität und
wechselseitigen Ergänzung ergebe sich Anziehung,
"Sich-nach-einander-Sehnen, aber auch das Miteinander-Ringen",
weiters ein Füreinander-Leib-Sein und "Einander-leiblich-Begegnen" -
all das sehe er im Kontext der Schöpfung als "Gottes faszinierendste
Idee".
Die rund um den Song Contest aufgebrochene Debatte um die
Geschlechtlichkeit des Menschen war am Freitag auch Thema des
Kardinals in der wöchentlichen Kolumne der Tageszeitung "Heute":
"Gott schuf den Menschen als sein Abbild ... Als Mann und Frau schuf
Er sie", zitierte der Wiener Erzbischof aus der Bibel und schrieb:
"Wie trostlos und langweilig wäre es, gäbe es nur lauter Männer oder
bloß Frauen auf dieser Welt!" Das Leben sei "erst richtig lebendig
durch die gegenseitige Anziehung von Mann und Frau. Wie köstlich und
kostbar ist die Ergänzung der Geschlechter! Es gäbe uns alle nicht,
hätten nicht ein Mann und eine Frau durch einen Liebesakt, der
hoffentlich wirklich ein Akt der Liebe war, uns gezeugt und
empfangen und uns das Leben geschenkt."
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