• 26.04.2014, 11:16:59
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ORF über NR-Abgeordnete Hakel verwundert

Wien (OTS) - In einem gestern veröffentlichten Zeitungsinterview hat
die Nationalratsabgeordnete der SPÖ, Kultursprecherin Elisabeth Hakel
unter anderem eine Zerschlagung der ORF Landesstudios sowie eine
gesetzliche Regelung gefordert, wonach der ORF als einziges
Medienunternehmen Österreichs dazu verpflichtet werden soll, einen 30
bis 40 prozentigen Anteil an heimischer Musik zu spielen.
Dazu hält Landesdirektor Karlheinz Papst in seiner Funktion als
Sprecher der LandesdirektorInnen fest: "Die Äußerungen von Frau Hakel
lassen darauf schließen, dass der Frau Nationalratsabgeordneten noch
nicht alle Fakten und Informationen zur Verfügung stehen, die für die
Befassung mit dem komplexen Thema dienlich sind. Gemeinsam mit den
anderen Landesdirektorinnen und Landesdirektoren des ORF stehe ich
sehr gerne zu Verfügung, Frau Hakel diese Informationen zu
vermitteln: Als einige Beispiele seien die Tatsachen erwähnt, dass
die ORF-Landesstudios

-      wichtige Kulturträger ihrer Regionen 
-      wichtige Arbeitgeber in ihren Regionen 
-      wichtige Off-air-Kulturveranstalter in ihren Regionen 
-      wichtige Partner und Unterstützer regionaler Kulturveran-

stalter und -Initiativen
- unverzichtbare Träger der Programmangebote für die öster-
reichischen Volksgruppen
- Marktführer in Radio, Fernsehen und Online in ihren Regionen
- mit ihren Regionalradios das meistgenutzte Angebot ihrer
Zielgruppe
- mit Bundesland heute die meistgenutzten Informations-
sendungen produzieren und somit Garanten unabhängiger,
ausgewogener regionaler Information für täglich einen Million
Menschen
- verlässliche Lieferanten erfolgreicher Beiträge zu den ORF-
Hauptprogrammen in Radio und Fernsehen
sind.

Im Rahmen der Erstellung der ORF Strategie 2020 ist klar zutage
getreten, dass in Zeiten von Youtube, Google und Netflix die
regionale Berichterstattung, in der die Landesstudios eine klare und
unumstrittene Spitzenposition einnehmen, gerade heute noch wichtiger
als zur Zeit Ihrer Gründung sind.
Nicht zuletzt für ihre Arbeit als Berufspolitikerin in der Steiermark
dürften sich diese Informationen von Frau Hakel als hilfreich
erweisen. Und schließlich lade ich die Kultursprecherin herzlich zum
Besuch in einem oder mehreren Landesstudios ihrer Wahl ein. Die
Begegnung mit den Kolleginnen und Kollegen, die Einblicke in die
tägliche Arbeit, werden für die Frau Nationalratsabgeordnete deutlich
machen, dass die ORF-Landesstudios, die zu mehreren
unternehmensweiten Sparpaketen des ORF außerordentliche Beiträge
geleistet haben, schlanke und effizient geführte Betriebe mit enormem
trimedialem journalistischem, kreativem, technischem und
wirtschaftlichem Output sind. Aussagen wie jene von den Unsummen in
der Administration blieben ihr - und uns - danach mit Sicherheit
erspart."

Was die geforderte gesetzliche Regelung angeht, wonach der ORF als
einziges Medienunternehmen Österreichs dazu verpflichtet werden soll,
einen 30 bis 40 prozentigen Anteil an heimischer Musik zu spielen,
weist der ORF auf drei Aspekte hin. Erstens erscheint die
gleichzeitige Forderung nach einer Stärkung heimischer Musik, die der
ORF teilt und in all seinen Radios lebt und die Forderung nach einer
Abschaffung der Landesstudios als in sich widersprüchlich. Zweitens
stellt der ORF fest, dass eine alleinige Verpflichtung des ORF eine
klare Bevorzugung der Kommerzradios darstellt, was für den ORF als
Forderung diverser Interessenvertretungen nachvollziehbar erschiene,
nicht jedoch als durchdachte Position der sozialdemokratischen
Regierungspartei. Drittens schließt sich der ORF der Rechtsansicht
des zuständigen Medienministers an, wonach eine derartige
Zwangsverpflichtung schlicht gesetzes- und verfassungswidrig ist.

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