- 25.04.2014, 10:16:45
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Wiener Architekt zur Biennale nach Venedig eingeladen

Wien (OTS) - Der Wiener Architekt Johannes Baar-Baarenfels wurde für
 die Neugestaltung des Palais Rasumofsky von den Kuratoren der
 Biennale nach Venedig eingeladen. Der Umbau ist ein Vorzeigeprojekt
 für eine zeitgemäße Architektur auf dem neuesten Stand der Technik im
 Spannungsfeld mit dem Denkmalschutz.
Das Kuratorium der Biennale in Venedig hält den pointierten Umbau
 des Palais Rasumofsky in Wien für einen wichtigen Beitrag bei der
 diesjährigen Architektur Biennale: Die Arbeit von Architekt Johannes
 Baar-Baarenfels ist von 7. Juni bis 23. November 2014 in Venedig im
 Palazzo Bembo ausgestellt.
Für die Neugestaltung des 1806 erbauten Palais wurden die Grenzen
 des Denkmalschutzes radikal ausgelotet, um das maximal Mögliche
 innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Architekt
 Johannes Baar-Baarenfels über das Palais: "Es gibt womöglich nur
 einmal im Leben die Gelegenheit, ein 200 Jahre altes Gebäude mit so
 großer historischer Bedeutung zu beeinflussen. Das war kein leichtes
 Unterfangen und kann durchaus mit einem Bau im Minenfeld verglichen
 werden."
Spagat zwischen alt und neu
Bei der Neuinterpretation des Palais Rasumofsky ging es darum, der
 historischen Form gerecht zu werden und die Gebäudestruktur zu
 verbessern - statisch wie optisch. Bauelemente, die nicht der
 Originalsubstanz von 1806 entsprachen, wurden abgetragen, sodass
 lediglich vier Wände stehen blieben. Dieser brachiale Akt war
 notwendig, um zum Ursprungsgebäude zurückzukehren. Basierend auf
 diesen Grundmauern wurde das Gartenpalais durch den Einsatz von
 modernsten Materialien und zeitgenössischen Bautechniken in einen
 modernen Experimentalbau verwandelt. Es ist ein Spagat zwischen
 radikal moderner und historisch wertvoller Architektur.
 Das neugestaltete Palais Rasumofsky überzeugt durch seine
 Schlichtheit: "Der Expertimentalbau steht im krassen Gegensatz zur
 Opulenz von 1806 und entfaltet erst beim näheren Hinsehen seine
 Qualitäten. Es ist ein Understatement zeitloser Architektur", sagt
 Architekt Baar-Baarenfels.
Kühne Vision und schlichte Eleganz
Das neue Aluminium-Dach ist ein Stahlfachwerk, das sich mit einer
 Reihe von Vierendeel-Trägern nahtlos in das bestehende Ensemble
 einfügt. Darunter befindet sich die Penthouse-Wohnung. Sie ist von
 Terrassen umgeben und verfügt über eine vertikale Verglasung in
 voller Höhe, die mit einem integrierten Sonnenschutz-System
 klimareguliert wird. Der Dach-Blendschutz aus extrudierten
 Aluminiumlamellen bietet Schatten ohne den Blick nach Draußen zu
 verstellen, da dieser in einer unterschiedlichen Dichte gefügt ist.
 Das Erdgeschoss wurde in eine sechs Meter hohe Galerie verwandelt.
 Die zwei größeren Räume wurden durch die Einfügung einer neuen
 zusätzlichen Ebene zwischen zwei freistehenden abgewinkelten
 Betonscheiben verbunden. Die einseitig eingespannte Betontreppe ist
 zur Materialminimierung organisch geformt.
Über das Palais Rasumofsky
Das Gebäude wurde 1806 in der Zeit des Wiener Kongress für den
 russischen Diplomaten, Musikmäzen und Kunstsammler Fürst Andrei
 Kirillowitsch Rasumofsky erbaut. Es gilt seither als das bedeutendste
 Empire Palais des Wiener Architektur-Erbes. Acht Jahre nach
 Fertigstellung brannten Teile des Palais in Wien Landstraße ab. Das
 Palais musste größtenteils neu erbaut werden. Im Zweiten Weltkrieg
 wurde es durch die Bombardierung stark beschädigt. Die Schäden wurden
 in der Nachkriegszeit jedoch nur provisorisch behoben.
Vor Baubeginn 2010 verhandelten Baar-Baarenfels und sein Bauherr
 drei Jahre lang mit dem Denkmalamt. Nach Abstimmung mit den Behörden
 konnte dieser Experimentalbau geschaffen werden, der zeitgenössische
 und historische Architektur miteinander vereint.
Über Johannes Baar-Baarenfels
Johannes Baar-Baarenfels wurde 2013 beim World Architecture
 Festival in Singapur mit dem Palais Rasumofsky in der Kategorie "Neu
 und Alt" ausgezeichnet. Bereits 2010 war Baar-Baarenfels bei dem
 World Architecture Festival in Barcelona nominiert: Damals für den
 Sportalm-Flagship-Store in der Wiener Brandstätte und in der
 Kategorie "Shopping". Die Jury hatte vor allem das stringente
 Shop-Design aus weißem Mineralwerkstoff beeindruckt.
Weitere Informationen:
 www.baar-baarenfels.com
 www.worldarchitecturefestival.com
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