• 22.04.2014, 15:25:58
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  • OTS0164 OTW0164

Wildernde Hunde im Salzburger Land

Österreichischer Tierschutzverein kritisiert Haustierabschuss

Utl.: Österreichischer Tierschutzverein kritisiert Haustierabschuss =

Salzburg (OTS) - Am Ostersonntag wurden in Schleedorf zwei Hunde von
Jägern erschossen, weil sie anscheinend Hühner eines Landwirts
gerissen hatten.

Der Österreichische Tierschutzverein fordert daher eine umfassende
Aufklärung des Falles. Waren wirklich die getöteten Hunde für die
gerissenen Hühner verantwortlich? Weshalb konnten die Tiere in das
Hühner-Gehege eindringen? Wem gehörten die beiden Hunde?

Den/Die verantwortlichen Hundehalter will der Verein dabei
keineswegs aus der Pflicht nehmen: "Es darf natürlich nicht sein,
dass unbeaufsichtigte Hunde andere Haus- oder Wildtiere reißen. Wir
appellieren an alle Hundehalter, die Leinenpflicht einzuhalten und
ihre Hunde nicht allein herumlaufen zu lassen. Die Tiere aber gleich
zu erschießen, ist für uns nicht nachvollziehbar", so Janina Koster
vom Österreichischen Tierschutzverein.

Die Jägerschaft rechtfertigt den Haustierabschuss oft damit, dass
Tierschutz nicht bei Hund oder Katze enden dürfe und auch z.B. Rehe
ein Recht auf Schutz hätten. Statistisch gesehen, stirbt jedoch alle
35 Sekunden ein Wildtier durch Jägerhand. Die Schäden durch Hunde
sind im Vergleich gering. Es ist daher unverhältnismäßig, Hunde
gleich zu erschießen, wenn sie andere Tiere gerissen haben oder auch
nur in dem Verdacht stehen.

Der betroffene Landwirt sollte den finanziellen Schaden
selbstverständlich von dem/den Hundehalter/n ersetzt bekommen. "Wenn
sich kein Hundehalter feststellen lässt, könnte die Entschädigung aus
den Einnahmen der Hundesteuer verwendet werden", schlägt Koster vor.
Sie gibt aber zu bedenken: "Hühner werden selten als Kuscheltiere
gehalten, sondern früher oder später von ihren Haltern getötet. Es
ist daher nicht zu rechtfertigen, weshalb Hunde oder Katzen, oft
wichtige "Bezugspersonen" für einsame Menschen und Spielgefährten von
Kindern, erschossen werden dürfen."

Da es in Österreich keine Meldepflicht für Haustierabschüsse gibt,
kann man nur offizielle Zahlen aus Deutschland auf österreichische
Verhältnisse umlegen. Daraus ergibt sich, dass ca. 30.000 Haustiere
in Österreich jährlich erschossen oder in Fallen getötet werden. Ihm
zur Kenntnis gebrachte Fälle von Haustierabschüssen sammelt der
Österreichische Tierschutzverein auf seiner Jagdwarnkarte
(www.jagdwarnkarte.at).

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | TSV

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