Euro-Vertrauen auf niedrigem Niveau stabilisiert - 77 Prozent sehen wichtige Rolle des Euro für Europas Stellung in der Weltwirtschaft - Umfrage
Utl.: Euro-Vertrauen auf niedrigem Niveau stabilisiert - 77 Prozent
sehen wichtige Rolle des Euro für Europas Stellung in der
Weltwirtschaft - Umfrage =
Wien (OTS) - "Die Integrationsfunktion des Euro geht über seine
währungspolitische Rolle hinaus. Der Euro macht Europa "angreifbar" -
sowohl haptisch als auch im Sinne eines emotionalen Blitzableiters.
Er bewegt Kritiker und Befürworter gleichermaßen. Letztlich hat er
jenes identitätsstiftende Potential, das in der - für viele
abstrakten - EU oft vermisst wird", sagt Paul Schmidt,
Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik
(ÖGfE), zum Ergebnis einer aktuellen ÖGfE-Umfrage.
Nachdem die Vertrauenswerte des Euro in den Jahren 2011 und 2012
eingebrochen waren und eine Mehrheit dem Euro eher geringes bis gar
kein Vertrauen entgegenbrachte, hat sich das Meinungsbild seit dem
vergangenen Jahr auf niedrigem Niveau stabilisiert. Aktuell sagen 49
Prozent der Befragten, dass sie "sehr großes" (7 Prozent) oder
"großes" (42 Prozent) Euro-Vertrauen haben. Ebenfalls 49 Prozent sind
eher gegenteiliger Meinung: 30 Prozent haben "eher geringes", 11
Prozent "sehr geringes" und 8 Prozent "gar kein" Vertrauen in die
Gemeinschaftswährung.
"Seit seiner Einführung wird dem Euro nachgesagt, für Teuerungen
im Alltag verantwortlich zu sein. Er war Sündenbock einer komplexen
EU-Krisenpolitik und hat aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise an
Vertrauen eingebüßt. Zur gleichen Zeit werden aber die praktischen
Vorteile - wie der Wegfall des Geldwechsels - geschätzt und der Euro
auch als wichtiger Faktor für die Stellung Europas im globalen
Wettbewerb gesehen", meint Schmidt.
Fragt man die ÖsterreicherInnen, welche Aspekte der
EU-Mitgliedschaft sie spontan positiv sehen, so nennen unter anderem
53 Prozent "die gemeinsame Währung / den Wegfall des Geldwechsels".
Auf der negativen Seite fallen 17 Prozent sofort "Teuerungen durch
den Euro" ein.
Ungeachtet dieser Ambivalenz sieht eine Mehrheit den Euro als
gewichtiges Element der europäischen Integration:
77 Prozent der Befragten sagen, dass der Euro für die "Stellung
der EU in der Weltwirtschaft" "sehr wichtig" (40 Prozent) oder "eher
wichtig" (37 Prozent) ist. 17 Prozent sehen das "eher nicht" (12
Prozent) oder "gar nicht" (5 Prozent) so.
65 Prozent halten den Euro auch für "sehr" (30 Prozent) oder "eher
wichtig" (35 Prozent) für die "Weiterentwicklung der EU". Eine
Gegenposition nehmen 23 Prozent der Befragten ein - davon antworten
15 Prozent "eher nicht" und 8 Prozent "gar nicht wichtig".
Dass der Euro auch für die "Entwicklung einer gemeinsamen
europäischen Identität" wichtig ist, sagen 59 Prozent der Befragten,
davon 28 Prozent "sehr", 31 Prozent "eher". 30 Prozent sehen den Euro
hierfür als "eher nicht" (17 Prozent) oder "gar nicht wichtig" (13
Prozent) an.
Rund drei von vier ÖsterreicherInnen betrachten die Zukunft des
Euro als sicher - wie eine andere ÖGfE-Umfrage vom November 2013
zeigt. Insgesamt 71 Prozent der Befragten gaben an, dass sie "auf
jeden Fall" (21 Prozent) bzw. "eher schon" (50 Prozent) an den
langfristigen Bestand der gemeinsamen Währung glaubten, insgesamt 26
Prozent nahmen dies "eher nicht" (21 Prozent) bzw. "gar nicht" (5
Prozent) an.
"Der Euro wird sowohl für positive als auch negative Entwicklungen
verantwortlich gemacht, sein langfristiger Bestand und seine
wesentliche Rolle für die Weiterentwicklung Europas stehen jedoch
außer Frage", schließt Schmidt.
Download Grafiken:
http://www.oegfe.at/cms/uploads/media/Euro_Grafiken.pdf
Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen
Studiengesellschaft (SWS) im Februar/März 2014 im Auftrag der ÖGfE
durchgeführt. Befragt wurden österreichweit 598 Personen per Telefon
(repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16
Jahre/Gewichtung nach Geschlecht, Alter und Bildung). Maximale
Schwankungsbreite ca. +/- 4 Prozent.
Für alle Werte gilt: Rest auf 100 Prozent = "weiß nicht/Keine
Angabe".
(Vergleichsumfrage vom November 2013, Tel SWS 215, N=521).
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