- 03.04.2014, 10:50:33
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Korun: Mehrsprachigkeit statt Einsprachigkeit ist die Parole für die Zukunft
Musiol: Die Sprachförderung verträgt kein Jahr Pause - Es braucht zweites Kindergartenjahr
Utl.: Musiol: Die Sprachförderung verträgt kein Jahr Pause - Es
braucht zweites Kindergartenjahr =
Wien (OTS) - "Wir haben einen noch immer nicht geborgenen Schatz an
Mehrsprachigkeit in Österreich: zigtausende Kinder und Jugendliche,
die zwei- oder dreisprachig aufwachsen. Es geht im Alltag dieser
Kinder und im Bildungssystem also nicht um ein Entweder-Oder, sondern
um Sowohl-als-auch: um Deutsch und Serbisch, Deutsch und Polnisch
usw. Um zukunftsfähig zu werden, brauchen wir also mehr Förderung der
vorhandenen Mehrsprachigkeit statt wie es Minister Kurz seit drei
Jahren tut auf Einsprachigkeit und nur Deutschkenntnisse zu setzen
und die Sprachschätze der österreichischen Kinder totzuschweigen.
Deshalb schlagen wir mehr Bemühungen vom Bund für die Förderung der
vorhandenen Mehrsprachigkeit ab dem Kindergarten vor", sagt die Grüne
Integrationssprecherin, Alev Korun Korun.
"Ich begrüße die Fortführung der Bundesmittel für die Sprachförderung
im Kindergarten. Allerdings werden 5 Millionen Euro dem großen
Förderbedarf nicht gerecht und es ist auch nicht einzusehen, warum
mit der Auszahlung erst 2015 begonnen wird. Die Sprachförderung
verträgt kein Jahr Pause", meint Daniela Musiol, Familiensprecherin
der Grünen, und ergänzt: "Kinder darin zu unterstützen, dass sie bis
zum Schuleintritt der Unterrichtssprache Deutsch mächtig sind, ist
ein Beitrag zur Chancengerechtigkeit in unserem Bildungssystem.
Sprache ist schließlich das wichtigste Medium um sich mit seiner
Umwelt auseinandersetzen zu können.
Die Sprachstandsfeststellung hat gezeigt, dass 24 Prozent der Kinder
im Jahr vor der Einschulung sprachlichen Aufholbedarf haben. Auch 10
Prozent der Kinder mit nicht deutscher Muttersprache sind davon
betroffen".
"Sprachförderung im letzten Kindergartenjahr wird jedoch nicht
ausreichen um alle Kinder fit für die Schule zu machen. Viele Kinder
haben nicht nur im Erlernen der Sprache Aufholbedarf sondern auch bei
sozialen und motorischen Kompetenzen. Wir fordern daher die
Einführung eines zweiten verpflichtenden Kindergartenjahrs für alle
Kinder. Unser Ziel ist, dass Kinder gestärkt aus dem Kindergarten
kommen und einen sanften Übergang in die Volkschule haben. Dafür
sollen sie mindestens zwei Jahre Zeit haben, um für ihren weiteren
Bildungsweg gut unterstützt zu werden. Der Druck innerhalb weniger
Monate schulfit zu werden soll durch ein zweites Kindergartenjahr
reduziert werden", schließt Musiol.
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