- 26.03.2014, 17:31:31
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Greenpeace erfreut: Kanzler Faymann spricht sich als erster Regierungschef gegen "Schattengerichte" aus
EU-Kommission muss Worte des Bundekanzlers ernst nehmen - Breite Mehrheit im Parlament gegen ISDS - Nationalrat hat Vetomöglichkeit bei TTIP-Investitionsschutzklauseln
Utl.: EU-Kommission muss Worte des Bundekanzlers ernst nehmen -
 Breite Mehrheit im Parlament gegen ISDS - Nationalrat hat
 Vetomöglichkeit bei TTIP-Investitionsschutzklauseln =
Brüssel/Wien (OTS) - Während US-Präsident Barack Obama heute in
 Brüssel auf die Präsidenten von EU-Kommission und Rat, José Manuel
 Barroso und Herman Van Rompuy traf, hat sich Bundeskanzler Werner
 Faymann als erster Regierungschef gegen
 Investor-State-Dispute-Settlement (ISDS) als Teil der
 Transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP)
 ausgesprochen, wie die Kronen Zeitung in ihrer Ausgabe vom Donnerstag
 berichtet.
Bundeskanzler Faymann bezeichnet die umstrittenen Schiedsgerichte,
 die zur Aushebelung von strengen Umweltgesetzen führen können, als
 "nicht erforderlich." Es bestehe bereits "sehr guter Rechtsschutz" in
 der EU und den USA. "Schiedsgerichte sind nicht dazu da, über die
 Hintertür soziale und umweltpolitische Rechte auszuhöhlen. Nur, wenn
 das nicht erfolgt und die sozialen und umweltpolitischen Aspekte
 entsprechen, können wir aus österreichischer Sicht einem solchen
 Abkommen zustimmen", stellt Kanzler Faymann in einer Stellungnahme an
 Greenpeace am Mittwoch zu ISDS klar. Davor haben sich bereits die
 französische Handelsministerin Nicole Bricq und der deutsche
 Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel kritisch zu ISDS geäußert.
Greenpeace zeigt sich über die Aussage des Bundeskanzlers erfreut und
 fordert zugleich von den Verantwortlichen in Brüssel, die
 Verhandlungen zu ISDS endgültig einzustellen. "Kommissionspräsident
 Barroso muss die Worte des Bundeskanzlers ernst nehmen und
 anerkennen, dass solche Schiedsgerichte in Österreich keine Mehrheit
 haben. Die EU muss daher die Finger davon lassen", fordert
 Greenpeace-Geschäftsführer Alexander Egit. Egit betont, dass der
 österreichische Nationalrat ein Veto gegen die umstrittenen
 "Schattengerichte" einlegen könnte. "Es gibt eine breite Mehrheit in
 der Bevölkerung und im Parlament gegen diese Konzerngerichte", ist
 der Greenpeace-Chef überzeugt.
In den kommenden Tagen wird die Europäische Kommission Regierungen,
 Wirtschaftsverbände und NGOs einladen, im Rahmen einer öffentlichen
 Konsultation Stellungnahmen zu ISDS abzugeben.
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