- 20.02.2014, 17:59:07
- /
- OTS0219 OTW0219
All In-Verträge oft nur ein Raubzug der Betriebe an Mitarbeitern
Gaby Tamandl (ÖAAB-FCG): "Wirtschaft soll sich mit pauschalen Unterstellungen zur privaten Diensthandy und -Laptop Nutzung zurückhalten!"
Utl.: Gaby Tamandl (ÖAAB-FCG): "Wirtschaft soll sich mit pauschalen
Unterstellungen zur privaten Diensthandy und -Laptop Nutzung
zurückhalten!" =
Wien (OTS/ÖAAB-FCG) - "Mit der Binsenweisheit vom Geben und Nehmen
bei der Benützung von Diensthandys und Laptops durch Arbeitnehmer,
sollten sich die Vertreter der Wirtschaftskammer zurückhalten", meint
Gaby Tamandl (ÖAAB-FCG) zur aktuellen Debatte um die Erreichbarkeit
von Arbeitnehmern im Krankenstand oder außerhalb der Dienstzeiten.
Tamandl kritisiert damit die pauschalen Unterstellungen von Martin
Gleitsmann, dem Leiter der Abteilung Sozialpolitik der WKÖ, besonders
scharf. Seine Aussage, dass Arbeitgeber die Nutzung von Arbeitszeit,
Diensthandy und -Laptop zu privaten Zwecken vielfach tolerieren und
deshalb auch eine gewisse Flexibilität der Arbeitnehmer außerhalb der
Arbeitszeit angebracht sei, ist nach Tamandl eine Ungeheuerlichkeit.
Gleitsmann hatte nämlich auch gedroht, dass Arbeitgeber sonst private
Telefonate oder das Internetsurfen von der Arbeitszeit abziehen
könnten?
Völlig absurd ist laut der Wiener ÖAAB-Kandidatin für die kommende
AK-Wahl auch die Sicht der Wirtschaftskammer zu All In-Verträgen: In
der Wirtschaftskammer meint man nämlich dazu, sie würden ja ohnehin
über dem Kollektivvertrag liegen. Gabriele Tamandl: "Der
Kollektivvertrag ist nur ein Mindestlohn und deckt natürlich
Überstunden und außervertragliche Leistungen keineswegs ab." Aktive
Betriebsräte würden die Unzulänglichkeiten in den Betrieben zu diesem
Thema nur allzu gut kennen: "Warum stellen denn so viele Betriebe auf
All In-Verträge um - und streichen dabei meist auch früher bezahlte
Überstunden oder Wocheneddienste zusammen?" All In-Verträge für
leitende Mitarbeiter und Manager seien ja durchaus sinnvoll. Das
dürfe aber nicht zum Missbrauch bei allen anderen
Beschäftigungsverhältnissen führen. Die von Gleitmann erwähnten
Vorteile für alle Mitarbeiter seien jedenfalls weit und breit nicht
zu erkennen.
"Mit Erleichterungen bei der Lohnverrechnung kann die Wirtschaft
diesen Raubzug an den Mitarbeitern jedenfalls nicht begründen", meint
die diplomierte Steuer-Sachbearbeiterin Gaby Tamandl verärgert.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AAW