• 24.01.2014, 14:42:40
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Beruf und Familie: Nur Frauensache? (2)

ExpertInnen geben bei der Enquete der NÖ Arbeiterkammer Antworten zur besseren Vereinbarkeit

Utl.: ExpertInnen geben bei der Enquete der NÖ Arbeiterkammer
Antworten zur besseren Vereinbarkeit =

Wien (OTS/AKNÖ) - In St. Pölten trafen sich gestern im Rahmen der von
der AKNÖ veranstalteten Tagung "Beruf und Familie. Nur Frauensache?
Möglichkeiten zur besseren FAIReinbarkeit" PolitikerInnen und
ExpertInnen, um Lösungen für eine familienfreundliche Arbeitswelt zu
finden. Die Forderungen sind klar: Ausbau von
Kinderbetreuungseinrichtungen, mehr Väter in Karenz und eine
familienfreundliche Kultur in der Arbeitswelt.

"Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie trägt zu einer höheren
Lebensqualität bei", stellt Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek
in ihrer Rede bei der Fachtagung der AKNÖ fest. "Daher müssen
Voraussetzungen geschaffen werden, die das möglich machen. Eine
flächendeckende Ausweitung von Kinderbetreuungseinrichtungen für
Kinder unter drei Jahren ist auf institutioneller Ebene unbedingt
notwendig", so die Bundesministerin weiter. "Jede und jeder muss
zumindest die Wahlmöglichkeit haben, das Kind in eine
Betreuungseinrichtung zu geben", ergänzt AKNÖ-Vizepräsidentin
Brigitte Adler. Dass die Gründung einer Familie auf Grund der
fehlenden Betreuungsmöglichkeiten zunehmend als Last gesehen wird,
bedauert auch Silvia Lechner-Stingl, Leiterin der Abteilung
Frauenpolitik in der NÖ Arbeiterkammer und Organisatorin der Tagung:
"Es ist eine gemeinsame Verantwortung, Chancengleichheit zu schaffen.
Und dieser Verantwortung müssen wir uns bewusst werden".

Mehr Väter in Kinderbetreuung
"In der gesellschaftlichen Wahrnehmung muss noch immer die Frau beim
Kind bleiben. Nur 4,5 Prozent aller Väter gehen in Karenz. Unsere
Aufgabe ist es, Väter verstärkt in die Kinderbetreuung einzubinden.
Der Papa-Monat ist ein Anreiz dafür, da er Hemmschwellen abschafft.
Väter können so in die Karenz hineinschnuppern", sagt die
Bundesfrauenvorsitzende der PRO-GE Renate Anderl in der
anschließenden Podiumsdiskussion. AKNÖ-Kammerrätin Petra Hartmann
kritisiert, dass der Beruf der Kinderbetreuung einen niedrigen
Stellenwert hat: "Das Einkommen ist gering, der Arbeitsaufwand enorm.
Die Einrichtungen müssen zwar ausgeweitet werden, aber wir müssen den
Beruf auch attraktiver machen. Das würde auch mehr Männer anlocken",
fordert Hartmann.

Vorzeigeregion Skandinavien
Der Soziologe Steven Saxonberg stellt in seinem Vortrag Best-Practice
Beispiele vor. Schweden sei nach wie vor ein Vorzeigeland, was die
Umsetzung von politischen Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von
Beruf und Familie betrifft. "Dass zur Kindererziehung beide
Elternteile gehören, ist mittlerweile in der Gesellschaft verankert.
In Schweden wundern sich alle, wenn ein Vater nur zwei Monate in
Karenz geht", stellt Saxonberg fest. Aber auch in Österreich scheint
allmählich ein Sinneswandel stattzufinden. Immer mehr Unternehmen
setzen auf ein familienfreundliches Arbeitsklima und wollen aktiv an
einer Verbesserung arbeiten. Die Familie und Beruf Management GmbH
hat sich darauf spezialisiert, diese Unternehmen daher auf Herz und
Nieren zu prüfen. "Belohnt werden diese Vorbilder dann mit einem
Gütesiegel", sagt Jan Ledóchowski, Mitarbeiter der Familie und Beruf
GmbH.

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