- 22.01.2014, 10:00:13
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Deutsche Bundesbank, OeNB und SNB stiften Carl-Menger-Forschungspreis
Wien (OTS) - Die Deutsche Bundesbank, die Oesterreichische
Nationalbank (OeNB) und die Schweizerische Nationalbank (SNB) stiften
einen gemeinsamen Preis für Wirtschaftswissenschaften. Der Preis soll
an eine Wissenschaftlerin oder einen Wissenschaftler für
hervorragende Forschung in den Bereichen der monetären und
internationalen Makroökonomik oder der Finanzmarktstabilität vergeben
werden. Die drei Notenbanken wollen damit die Forschung zu Geld und
Währung und die Interaktion zwischen den Zentralbanken und der
Forschung stärken. Der Preis wird nach dem österreichischen Ökonomen
Carl Menger benannt und alle zwei Jahre bei der Jahrestagung des
Vereins für Socialpolitik im Herbst vergeben, erstmalig im September
2014 auf der Tagung in Hamburg. Das Preisgeld beträgt EUR 20.000. Die
Preisträger müssen in Europa lehren und dürfen zum Zeitpunkt der
Verleihung das 45. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Die
Preisträger verbringen auf Einladung einen Forschungsaufenthalt bei
einer der beteiligten Notenbanken. Kandidaten für den
Carl-Menger-Preis werden von einem Expertengremium vorgeschlagen.
Eine direkte Bewerbung ist nicht möglich.
Anlässlich der Stiftung des Preises betonte Dr. Andreas Dombret,
Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank: "Gerade die
vergangenen Jahre haben gezeigt, wie wichtig die Forschung in
denjenigen Bereichen ist, die für die Stabilität der Finanzmärkte
relevant sind. Mit diesem Preis wollen wir die Zusammenarbeit
zwischen der Wissenschaft und den drei Notenbanken fördern." "Viele
Aspekte der Finanz- und Wirtschaftskrise haben auch zu Kritik an der
Rolle der Wirtschaftswissenschaften geführt; es bedarf innovativer
Forschungsansätze, um die Wirtschaftspolitik zukunftsorientiert zu
fundieren", unterstrich Dr. Peter Mooslechner, Direktor der
Oesterreichischen Nationalbank. "Die Finanzkrise hat Geldpolitik und
Geldtheorie vor neue Herausforderungen gestellt. Der Preis soll
Forscherinnen und Forscher dazu anregen, einen Beitrag zur
Bewältigung dieser Herausforderungen zu leisten", betonte Dr. Thomas
Moser, stellvertretendes Mitglied des Direktoriums der
Schweizerischen Nationalbank. Auch der Vorsitzende des Vereins für
Socialpolitik, Prof. Michael Burda, Humboldt Universität Berlin,
lobte diesen Preis. Er erklärte: "Der Verein für Socialpolitik
begrüßt das Engagement der drei deutschsprachigen Notenbanken. Ich
erwarte durch diesen Preis wichtige Impulse für die politikrelevante
Forschung."
Carl Menger (1840 - 1921)
Der Österreicher Carl Menger wurde 1840 geboren und gilt als
geistiger Vater der österreichischen Schule der Nationalökonomie. In
seinem 1871 erschienenen Werk "Grundsätze der Volkswirtschaftslehre"
stellte er die These auf, dass der Wert eines Gutes durch die
subjektive Wertschätzung seiner jeweils letzten Einheit
("Grenzeinheit") bestimmt wird (Grenznutzenbetrachtung). Auf seine
Thesen bauten später andere Ökonomen wie Eugen von Böhm-Bawerk,
Friedrich von Wieser, Ludwig von Mises und Friedrich August von Hayek
auf.
Verein für Socialpolitik
Der Verein für Socialpolitik zählt rund 3.800 Mitglieder und ist
damit die größte Vereinigung von Wirtschaftswissenschaftlern im
deutschsprachigen Raum. Ziel und Zweck des Vereines ist die
wissenschaftliche Erörterung wirtschafts- und
sozialwissenschaftlicher sowie wirtschafts- und sozialpolitischer
Probleme wie auch die Pflege internationaler Beziehungen innerhalb
der Fachwissenschaft.
Informationen zum Preis sind unter folgender Web-Adresse hinterlegt:
http://www.socialpolitik.org/De/carl-menger-preis
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