Ergeht an die Wiener Kongresszentrum Hofburg Betriebsges.m.b.H. und ihre Gesellschafter/innen, den Bundespräsidenten, den Bundeskanzler, den Vizekanzler und den Wirtschaftsminister
Utl.: Ergeht an die Wiener Kongresszentrum Hofburg
Betriebsges.m.b.H. und ihre Gesellschafter/innen, den
Bundespräsidenten, den Bundeskanzler, den Vizekanzler und den
Wirtschaftsminister =
Wien (OTS) - Sehr geehrte Damen und Herren,
als Überlebende der Nazizeit macht es uns fassungslos, dass die im
Eigentum der Republik stehende Hofburg noch immer ihre Tore für
Vertreter und Vertreterinnen rechtsextremer Vereine aus Österreich
und Europa öffnet. Damit werden auch Vertreter von Vereinen
willkommen geheißen, die Holocaustleugnern eine Bühne geboten und die
Opfer des Nationalsozialismus immer wieder verhöhnt haben!
Wie kann es sein, dass diesem Spuk nach so vielen Jahren noch immer
kein Ende bereitet wurde? Wie lange dürfen Korporierte noch auf der
Nase der Demokratie herumtanzen? Wann werden Sie endlich klar sagen:
Die Räumlichkeiten unserer Republik stehen für Veranstaltungen und
Vernetzungsaktivitäten rechtsextremer Verbände nicht zur Verfügung!
Die Stadt Innsbruck hat vorgemacht, dass eine klare Grenzlinie
gesetzt werden kann, ja gesetzt werden muss: Die im Mehrheitseigentum
der Stadt stehenden Räume wurden den Korporierten entzogen. "Die
Durchführung der Veranstaltung würde der Stadt Innsbruck erheblichen
Schaden zufügen und unseren Grundsätzen der offenen Aufarbeitung der
Verbrechen des Nationalsozialismus widersprechen", so die klaren
Worte der Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer.
Dieselben klaren Worten und denselben Schritt erwarten wir uns auch
von Ihnen, als Verantwortungsträgerinnen und -träger für die Vergabe
der Prunksäle der Republik.
Für rechtsextreme Vernetzungstreffen darf es keinen Platz mehr in der
Wiener Hofburg geben.
Ziehen Sie eine klare Grenzlinie - jetzt und für immer.
Hochachtungsvoll
Katharina Sasso, Widerstandskämpferin & Überlebende des KZ
Ravensbrück
Prof. Rudolf Sarközi, Überlebender des KZ Lackenbach
Marko M. Feingold, Überlebender des KZ Auschwitz
Anna Hackl, Rettete mit ihrer Familie Häftlinge des KZ Mauthausen
Prof. Rudolf Gelbard, Überlebender des KZ Theresienstadt
Dora Schimanko, Flüchtete mit Kindertransport vor Nazis
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