Berufsfotografen sind über die Aufhebung der Reglementierung ihres Gewerbes erschüttert und wollen sich damit nicht zufrieden geben
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ihres Gewerbes erschüttert und wollen sich damit nicht
zufrieden geben =
Wien (OTS/PWK905) - Künftig soll die Berufsfotografie nicht mehr als
"reglementiertes Gewerbe" gelten. Über die heutige Entscheidung des
Verfassungsgerichtshofes (VfGH) zeigt sich Ernst Strauss,
Bundesinnungsmeister der Berufsfotografen, erschüttert. Damit werde
unqualifizierten Fotografen Tür und Tor geöffnet. "Ich trete für den
Wettbewerb unter Qualifizierten - zum Schutz der Kunden - ein. Mit
der Argumentation des VfGH, dass der Konsument ohnehin durch
Vorabbegutachtung fotografischer Arbeiten die Qualität der Tätigkeit
eines Fotografen einschätzen könne, fällt die Qualitätssicherung für
den Kunden."
Anders als der Freizeitfotograf verfügt der geprüfte
Meisterfotograf über das notwendige Wissen und die Fähigkeit, einen
Auftrag des Kunden zu dessen Zufriedenheit durchführen zu können.
Immerhin gehe es darum, unwiederbringliche Ereignisse durch Fotos und
(Video-)Filme als persönliche Erinnerungen für den Kunden
festzuhalten, was entsprechende fachliche Kenntnisse voraussetzt.
Ohne diese Sicherheit müssen sich Kunden von nun an für jeden
fotografischen Auftrag die dazu befähigte Firma suchen, z.B. für
Passbilder die Firma X, für Portraits die Firma Y, für Werbung die
Firma Z - eine Lösung, die den Konsumenten verwirrt.
Qualifizierung ohne Ausbildung nicht möglich
Die VfGH-Erkenntnis ist nicht zuletzt ein Schlag gegen die
Ausbildung. "Qualifikation setzt Ausbildung voraus. Da durch das
Urteil des VfGH eine Qualifizierung nicht mehr Voraussetzung ist,
wird es in Zukunft immer weniger Lehrlinge und ausbildungsfähige und
-willige Betriebe in der Berufsfotografie geben", schließt Strauss.
Die Freigabe des Handwerks bedeutet, dass jeder, der eine Kamera
besitzt und halten kann, befähigt ist, Fotograf zu sein. Viele
Hobbyfotografen werden dadurch auf den Markt drängen - der Kunde kann
sich somit nicht mehr auf die qualifizierte Ausbildung und das Können
eines Fotografen verlassen. Strauss: "Wir werden alle Maßnahmen
prüfen, die Qualität der Fotografen im Interesse der Kunden auch für
die Zukunft zu sichern." (KR)
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