- 13.12.2013, 14:02:17
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AKNÖ-Fachtagung Cyber Crime: Der Kampf gegen die 300-Milliarden-Kriminalität
AKNÖ-Präsident Markus Wieser: "Wichtigen Schritt für Erfahrungsaustausch gemacht"
Utl.: AKNÖ-Präsident Markus Wieser: "Wichtigen Schritt für
Erfahrungsaustausch gemacht" =
Wien (OTS/AKNÖ) - Nur engere Zusammenarbeit hilft im Kampf gegen
Internetkriminalität. Zu diesem Schluss kamen nationale und
internationale ExpertInnen bei der AKNÖ-Fachtagung "Cyber Crime -
Betrug im Internet" am Donnerstag. Online-Betrug, Phishing, Hacking
und Computerviren verursachen weltweit einen Schaden von etwa 300
Milliarden Euro. AKNÖ-Präsident Markus Wieser sieht in der Fachtagung
einen wichtigen Schritt für den notwendigen Erfahrungsaustauch.
"Jeder kann Opfer werden". So brachte es Konsumentenschutzexperte
Johann Maier von der AK Salzburg auf den Punkt. Er ist auch
Vorsitzender des Datenschutzrates. "Das ist der wachstumsstärkste
Bereich der organisierten Kriminalität." Das liege auch daran, dass
die internationale Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden nicht
optimal sei: "Weder auf EU-Ebene noch in Österreich gibt es ein
einheitliches Gesetz zur Computerkriminalität."
Gerald Staller vom Bundeskriminalamt analysierte die verschiedenen
Vorgangsweisen von Online-Kriminellen: vom Phishing über
Internetauktionen für nicht existente Waren bis zum Dating Scam. Auch
wenn viele der Taktiken den Behörden bekannt sind - dass
Online-Kriminelle verurteilt werden, passiert selten, erläuterte
Markus Berghammer von der Staatsanwaltschaft Wien. Mitunter scheitere
es an der Kooperationsbereitschaft der Behörden von Ländern, über die
die kriminellen Netzwerke laufen. Auch verwischten Kriminelle ihre
Spuren gründlich. "Wir leben von den Fehlern der TäterInnen", sagte
Berghammer.
Ein wirksamer Schutz gegen Online-Betrug ist Information. In
Österreich verbreitet die neue Plattform www.watchlist-internet.at
aktuelle Warnungen und Hintergrundinformationen. Sie ist seit einem
halben Jahr online, sagte Internet-Ombudsmann Bernhard Jungwirth.
"Mittlerweile haben wir 21.000 BesucherInnen im Monat". Die Plattform
wird unter anderem von der Bundesarbeitskammer und dem
Konsumentenschutzministerium unterstützt.
AKNÖ-Konsumentenschützer Michael Dunkl gab einen Überblick über die
Betrugsmaschen, bei denen Menschen bei ihm landen: Handel mit
gefälschter Markenware und Abo-Betrug. Dunkl demonstrierte auch, mit
welchen Mitteln sich Kriminelle falsche Identitäten zulegen, um etwa
an Kontonummern zu gelangen. "KonsumentInnen wird mit gefälschten
Telefonnummern vorgegaukelt, dass es sich um einen bekannten Anrufer
handelt." Peter Kolba vom VKI und Sebastian Bohr von der
Generaldirektion für Gesundheit und Verbraucher der EU-Kommission
gaben einen Überblick über KonsumentInnenrechte innerhalb der EU -
und an welchen Hürden die Durchsetzbarkeit oft scheitere.
AKNÖ-Präsident Markus Wieser bezeichnete die Fachtagung als Schritt
für einen Erfahrungsaustausch von ExpertInnen: "Es ist wichtig, dass
sich KonsumentenschützerInnen und die Strafverfolgungsbehörden
vernetzen, auf nationaler wie auf europäischer Ebene. Wir leben auf
keiner Insel und müssen diese Aufgabe international denken und auch
international zusammenarbeiten."
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