• 13.12.2013, 09:24:22
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uniko-Appell: Keine Angelobung der Regierung ohne Wissenschaftsminister/in

Präsident Schmidinger wendet sich an Bundespräsidenten, SPÖ und Sozialpartner

Utl.: Präsident Schmidinger wendet sich an Bundespräsidenten, SPÖ
und Sozialpartner =

Wien (OTS) - "Ich appelliere an den Bundespräsidenten Heinz Fischer,
der selber Wissenschaftsminister war, keine Regierung anzugeloben,
die den Bereich Wissenschaft und Forschung zu einer Nebenagende eines
anderen Ministeriums macht." Mit diesem Aufruf reagiert der Präsident
der Universitätenkonferenz (uniko), Rektor Heinrich Schmidinger, auf
die Ergebnisse der gestrigen ÖVP-Vorstandsitzung. "Ebenso appelliere
ich an unsere Partner und Freunde in der Wirtschaftskammer und in der
Industriellenvereinigung, besonders an die Präsidenten Christoph
Leitl und Georg Kapsch, die so viel Verständnis für die vorrangige
Bedeutung der Universitäten haben, nicht zuzulassen, dass
Wissenschaft und Forschung als die entscheidenden Zukunftsbereiche
unserer Gesellschaft zur Nebensache degradiert werden."

Wenn schon von den ÖVP-Granden, die sich bisher ganz anders
geäußert haben, keine Einsicht zu erwarten sei, so Schmidinger,
appelliere er an den Koalitionspartner: Die SPÖ zeige so viel
Entschlossenheit, wenn es um einzelne Reizthemen der Hochschulpolitik
geht. "Sie hat jetzt Gelegenheit zu demonstrieren, dass sie dieselbe
Entschlossenheit aufbringt, wenn der ganze Hochschulsektor
Österreichs ins Abseits gestellt wird."

Die Einsparung des Bundesministeriums für Wissenschaft und
Forschung sei "ein fatales Signal, das international nur auf
Unverständnis und Kopfschütteln stoßen wird", warnt der
uniko-Präsident. "Es zeigt einmal mehr, wie erschreckend wenig die
Bundesregierung von Wissenschaft und Forschung, aber besonders auch
von Kunst und Kultur versteht. Sonst würde sie sich nicht
institutionelle Lösungen ausdenken, die großen Teilen der
Wissenschaften wesensfremd sind." Er könne nur wiederholen: "Was
haben die Geistes- und Rechtswissenschaften, aber auch die
Kunstuniversitäten, die Philosophie, die Theologie und vieles mehr im
Wirtschaftsministerium verloren? Welchen Stellenwert behält die
Grundlagenforschung, wenn die angewandte Forschung zu dominieren
beginnt?"

Schmidinger weiter: "Wissenschaft lässt sich nicht auf Ökonomie
reduzieren, sie muss dieser gegenüber unabhängig und frei bleiben.
Wie gering die künftige Regierung die Bedeutung der Universitäten
einschätzt, belegt schließlich das vorgelegte Programm: Es geht auf
so gut wie keine Forderung ein, die seitens der
Universitätenkonferenz mehrmals erhoben wurde. Stattdessen werden
Stehsätze wiederholt, die schon in früheren Regierungsprogrammen
standen und bekanntlich nicht realisiert und umgesetzt wurden."

Die österreichischen Universitäten können weder die Auflösung des
eigenständigen Wissenschaftsministeriums noch die damit einhergehende
Degradierung des gesamten Wissenschaftsbereichs, bei dem es nicht
zuletzt um die Freiheit von Wissenschaft, Forschung und Kunst geht,
akzeptieren, ergänzt Schmidinger.

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