• 02.12.2013, 09:18:28
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Hundstorfer zu Arbeitsmarkt: Beschäftigung steigt im November weiter - aber auch Arbeitslosigkeit

Internationale Wirtschaftsflaute hält an, aber kleiner Lichtblick - wieder mehr offene Stellen gemeldet

Utl.: Internationale Wirtschaftsflaute hält an, aber kleiner
Lichtblick - wieder mehr offene Stellen gemeldet =

Wien (OTS/BMASK) - "Der November bringt uns am österreichischen
Arbeitsmarkt weiter steigende Beschäftigung aber leider auch
anhaltend zunehmende Arbeitslosigkeit. Ende November haben mit
3.482.000 um 16.000 mehr Personen einen Arbeitsplatz als noch ein
Jahr zuvor", sagte Sozialminister Rudolf Hundstorfer Montag nach
Präsentation der Arbeitsmarktdaten für den Monat November. Der
exportabhängige warenproduzierende Bereich leidet nach wie vor unter
der internationalen Wirtschaftsflaute und auch in der Bauwirtschaft
nimmt die Beschäftigung nicht zuletzt wegen des nun schon recht
spürbaren Winters noch leicht ab. "Der Dienstleistungsbereich
hingegen, und hier vor allem der Handel, der Kommunikations- und
IT-Bereich, die freiberuflichen unternehmensnahen Dienste und der
Gesundheits- und Sozialbereich bieten weiterhin zusätzliche
Arbeitsplätze", sagte der Sozialminister. Die anhaltend zunehmende
Erwerbsbeteiligung von Frauen, der längere Verbleib von Älteren im
Erwerbsleben sowie zusätzliche Arbeitskräfte aus den europäischen
Nachbarstaaten führen allerdings auch dazu, dass gegenüber dem
Vorjahr Ende November um beinahe 50.000 mehr Personen am
österreichischen Arbeitsmarkt sind. In der Folge ist die Zahl der
beim Arbeitsmarktservice vorgemerkten Arbeitslosen um 31.462 (+11,6
Prozent) auf nunmehr 301.898 angestiegen. Inklusive der Personen in
Schulungsangeboten des AMS beträgt der Bestand an vorgemerkten
Personen 381.582 und liegt damit um 37.061 (+10,8 Prozent) über dem
Vorjahreswert. ****

"Im internationalen Vergleich bleibt der österreichische
Arbeitsmarkt nach wie vor herausragend", so Hundstorfer. Mit einer
Arbeitslosenquote nach EUROSTAT von 4,8 Prozent liegt Österreich vor
Deutschland (5,2 Prozent) mit Abstand an erster Stelle und weit unter
dem Gesamtdurchschnitt der Europäischen Union von 10,9 Prozent. Und
bei der Jugendarbeitslosigkeit liegt der Wert für Österreich mit 9,4
Prozent hinter Deutschland mit 7,8 Prozent deutlich unter der Hälfte
des EU-Durchschnitts (23,4 Prozent). "In Summe bleibt damit die
Entwicklung am österreichischen Arbeitsmarkt stabil und
vergleichsweise günstig. Die Aussichten werden nunmehr auch wieder
etwas heller", sagte Hundstorfer.

"So zeigt sich neben den weniger erfreulichen Seiten des
Arbeitsmarktes allmählich auch wieder Licht am Ende des Tunnels. Die
Betriebe melden wieder etwas mehr Bedarf an Arbeitskräften als noch
ein Jahr zuvor. Im Lauf des Novembers hat der Zugang an offenen
Stellen um 0,7 Prozent zugenommen. Während in den vergangen Monaten
der Stellenbestand jeweils um deutlich mehr als zehn Prozent unter
dem Vorjahr lag, fällt der Rückgang nunmehr bereits deutlich geringer
aus. Mit 24.739 liegt die Zahl aktuell um 2,8 Prozent (715) unter dem
Vorjahreswert", verdeutlichte der Sozialminister. Ein relativ
robuster vorlaufender Konjunkturindikator sei vor allem auch die
Nachfrage bei der Arbeitskräfteüberlassung. In diesem Bereich sind
dem Arbeitsmarktservice im Lauf des Novembers um 20,3 Prozent mehr
offene Stellen zugegangen. Bei der Kurzarbeit zeigen sich hingegen
noch wenige Veränderungen. 22 Betriebe arbeiten derzeit mit
konjunkturbedingt verkürzter Arbeitszeit. 2.184 Personen wurden zur
Kurzarbeit angemeldet.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit von Jugendlichen (15 bis 24)
nimmt mit +4,1 Prozent (+1.746) deutlich unter dem Durchschnitt der
Gesamtarbeitslosigkeit zu. Bei den BerufseinsteigerInnen zwischen 15
und 19 Jahren ist die Arbeitslosigkeit sogar um 3,2 Prozent
rückläufig. Konjunkturbedingt bleibt die Zahl der
Lehrstellensuchenden allerdings mit +444 (+8,6 Prozent auf 5.636)
ansteigend während die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen mit
3.198 um 292 (-8,4 Prozent) unter dem Vorjahreswert liegt. Regional
ist die Entwicklung in Vorarlberg mit +7,1 Prozent, Salzburg (+7,5
Prozent) und Tirol (+9,7 Prozent) etwas günstiger. In Wien nimmt die
Zahl der Vorgemerkten um 11,5 Prozent zu, in der Steiermark um 10,8
Prozent und in Kärnten um 9,8 Prozent. Den höchsten Anstieg an
vorgemerkten Arbeitslosen verzeichnet Ende November Oberösterreich
mit +17,4 Prozent.

Vor allem branchenbedingt steige die Arbeitslosigkeit mit +18.464
bei Männern stärker als bei Frauen (+12.998). Trotz gleichzeitig
steigender Beschäftigung steigt im Handel (+5.140), im Tourismus
(+3.909) aber auch im Gesundheits- und Sozialwesen (ohne dem
"sonstigen Sozialwesen" +1.104 bzw. +16,8 Prozent)
überdurchschnittlich. Männer sind vor allem durch den Anstieg im
Bauwesen (+3.202) und in der Warenproduktion (+2.817) betroffen.

Nicht zuletzt auf Grund der starken Geburtenjahrgänge der
"Babyboomer-Generation" die nunmehr zum Großteil die 50
überschritten haben und nach und nach länger im Arbeitsleben
verbleiben, steige in dieser Altersgruppe das Arbeitskräfteangebot
besonders stark an, so Hundstorfer. Ende November sind daher
gegenüber dem Vorjahr um knapp 40.000 mehr Personen über 50 in
Beschäftigung aber auch um 14.071 (+22,8 Prozent) mehr beim
Arbeitsmarktservice vorgemerkt.

Beinahe jeder oder jede zweite Arbeitslose (47 Prozent) hat nach
der Pflichtschule keine weiterführende Ausbildung und mehr als jede
sechste vorgemerkte Person (17,5 Prozent) hat gesundheitliche
Vermittlungseinschränkungen. Die Zahl der Personen ohne formale
Berufsausbildung ist gegenüber dem Vorjahr um 12,1 Prozent
angestiegen und die Zahl der Personen mit gesundheitlichen Problemen
um 28,7 Prozent. "Bei letzteren ist allerdings die Veränderung vor
allem durch die vermehrte Vormerkung von Personen mit Behindertenpass
statistisch etwas verzerrt", schloss der Sozialminister. (Schluss)

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