78 Prozent können sich Teilnahme an Europawahlen vorstellen - Nur jeder Vierte fühlt sich gut über Europäisches Parlament informiert - Umfrage
Utl.: 78 Prozent können sich Teilnahme an Europawahlen vorstellen -
Nur jeder Vierte fühlt sich gut über Europäisches Parlament
informiert - Umfrage =
Wien (OTS) - "In sechs Monaten, am 25. Mai 2014, finden in Österreich
die Wahlen zum Europäischen Parlament statt. Derzeit wären die
Österreicher durchaus motiviert, wählen zu gehen, aber nur wenige
fühlen sich über dessen Arbeit auch ausreichend informiert", fasst
Paul Schmidt, Leiter der Österreichischen Gesellschaft für
Europapolitik (ÖGfE) die Ergebnisse einer aktuellen ÖGfE-Umfrage
zusammen. "Gerade jetzt sollte daher der EU-Dialog in Österreich
weiter intensiviert und die demokratiepolitische Rolle des
Europäischen Parlaments erklärt werden."
Bereitschaft, zur Europawahl zu gehen, steigt
Ein halbes Jahr vor der Wahl können sich - wie schon im April 2013
(ÖGfE-Vergleichsumfrage) - vier von fünf Befragten (78 Prozent) eine
Stimmabgabe vorstellen. Die Zahl jener, die sich diesbezüglich
"sicher" sind, ist jedoch seit April von 39 auf 49 Prozent
angestiegen. Dagegen ist die Zahl derjenigen, die "eher schon" an den
EU-Wahlen teilnehmen wollen, von 42 auf 29 Prozent zurückgegangen.
Konstant ist das Meinungsbild der "Nichtwähler" geblieben: Insgesamt
19 Prozent sind sich "eher" bzw. "ganz sicher", dass sie ihre Stimme
nicht abgeben werden (April: 17 Prozent).*
Obwohl die Wahlbeteiligung bei den Europawahlen traditionell
niedrig ist, stufen 53 Prozent der Befragten diese als "gleich
wichtig" wie die Nationalratswahlen ein; 11 Prozent halten sie sogar
für "wichtiger". Als "weniger" oder "gar nicht wichtig" werden sie
von 33 Prozent bewertet.
Eine Mehrheit (52 Prozent) meint, dass das Europäische Parlament
"sehr"/"großen" Einfluss auf EU-Entscheidungen hat. 39 Prozent
sprechen ihm nur "geringen" oder "gar keinen" Einfluss zu. An diesem
Meinungsbild hat sich - trotz Schwankungen - in fünf Befragungen seit
2008 grundsätzlich wenig geändert.
"Das Ergebnis der kommenden Wahlen zum Europäischen Parlament wird
mehr denn je Einfluss darauf haben, in welche Richtung sich die EU
entwickelt. Dass diese Wahlen von den Österreichern zunehmend als
wichtig angesehen werden, ist ein positives Signal", so Schmidt.
Europäisches Parlament und EU-Abgeordnete stärker präsent...
Das Europäische Parlament hat im letzten halben Jahr - nach
Ansicht der Österreicher - seine mediale Präsenz verbessert. Gaben im
April 2013 noch 39 Prozent an, sie würden "sehr oft" oder "oft"
darüber in den Medien hören, lesen oder sehen, so sind es aktuell 48
Prozent. Die Zahl jener, die "selten" oder "sehr selten"
Medienberichte über das Europäische Parlament registrieren, ist von
55 auf 49 Prozent zurückgegangen; ebenso die Zahl jener, von denen
das Europäische Parlament in den Medien "nie" wahrgenommen wird (von
5 auf 2 Prozent).
Eine ähnliche Tendenz zeigt sich auch, was den Bekanntheitsgrad
der heimischen EU-Abgeordneten betrifft: Konnten im April noch 64
Prozent der Befragten keinen österreichischen EU-Abgeordneten spontan
namentlich nennen, so sind es aktuell 46 Prozent.
... aber noch immer große Informationsdefizite
Trotz dieser verstärkten Öffentlichkeit: Nur etwa ein Viertel der
Befragten fühlt sich "sehr" (3 Prozent) bzw. "eher gut" (23 Prozent)
über die Arbeit und Aufgaben des Europäischen Parlaments informiert.
Drei Viertel (74 Prozent) fühlen sich jedoch "eher" (60 Prozent) bzw.
"sehr schlecht" (14 Prozent) informiert.
"Was europäische Entscheidungsprozesse betrifft, herrscht in
Österreich nach wie vor ein Defizit an Information. Gerade im Vorfeld
der kommenden Wahlen - aber vor allem auch darüber hinaus - sollte
daher vermittelt werden, wie Demokratie auf EU-Ebene funktioniert und
welche Rolle hierbei das direkt gewählte Europäische Parlament
spielt. Ziel muss es sein, in der Wahlauseinandersetzung europäische
Zusammenhänge in den Vordergrund zu stellen", schließt Schmidt.
Download Grafiken:
http://www.oegfe.at/cms/uploads/media/Grafiken_EP.pdf
Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen
Studiengesellschaft (SWS) im November 2013 im Auftrag der ÖGfE
durchgeführt. Befragt wurden österreichweit 521 Personen per Telefon
(repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16
Jahre/Gewichtung nach Geschlecht, Alter und Bildung).
Vergleichsumfragen: SWS bzw. IFES im Auftrag der ÖGfE. *Für alle
(und folgenden) Werte gilt: Rest auf 100 Prozent = "weiß nicht/Keine
Angabe".
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