• 19.11.2013, 10:30:42
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Wohn-Diskussion muss lösungsorientiert geführt werden

Leistbares Wohnen kann nur durch ein größeres Angebot an günstigen Wohnungen gewährleistet werden und nicht durch Hemmung von Investitionen

Utl.: Leistbares Wohnen kann nur durch ein größeres Angebot an
günstigen Wohnungen gewährleistet werden und nicht durch
Hemmung von Investitionen =

Wien (OTS) - Seitdem das Thema "leistbares Wohnen" zum Wahlkampfthema
gemacht wurde, sind die Sachlichkeit und die Suche nach
lösungsorientierten Ansätzen auf der Strecke geblieben. So werden
laufend Forderungen gestellt, die lediglich zur weiteren
Verschlechterung des privaten Wohnungsmarktes führen, Investitionen
hemmen und damit den betroffenen Menschen insgesamt in ihrer
Wohnsituation nicht helfen würden.

So geht zum Beispiel die aktuelle Diskussion über das
Miet-Richtwertsystem komplett am Problem vorbei. Das Richtwertsystem
ist zwar veraltet und muss dringend auf den heutigen Standard
gebracht werden, funktioniert aber grundsätzlich in ganz Österreich
sehr gut. Lediglich in Wien kommt es immer zu Diskussionen, weil die
Basis des Richtwertes hier bereits vor vielen Jahren viel zu niedrig
angesetzt wurde. Michael Pisecky, Obmann der Fachgruppe Wien der
Immobilientreuhänder: "Würde in Wien der Richtwert von Vorarlberg
gelten, gäbe es längst keine Diskussionen mehr darüber!"

Tatsächlich sind nur 9 % aller österreichischen und 23 % der Wiener
Haushalte Richtwertwohnungen. Die geforderte Maßnahme einer
Mietdeckelung würde daher auch nur diesen relativ geringen Anteil
aller Wohnungen betreffen. Bei diesen Wohnungen würden sich aber
durch eine Mietdeckelung das Angebot sowie die Qualität reduzieren,
was wiederum negativ für die Mieter wäre. Österreichweit steigt der
Anteil an Mietwohnungen mit dominantem öffentlichem Einfluss
(Gemeinde-, Genossenschaftswohnungen etc.) stetig an. Waren es 2005
noch 66 % erhöhte sich die Zahl 2012 auf bereits 75 % - Tendenz
weiterhin stark steigend. Pisecky: "Man erkennt, dass der freie,
private Wohnungsmarkt bereits sehr weit zurückgedrängt worden ist und
Maßnahmen daher nur einen kleinen Anteil an Wohnungen treffen
würden!"

Derzeit muss man für eine Wiener Gemeindewohnung der Kategorie A
bereits mit einer Bruttomiete von rd. 9 Euro pro qm rechnen. Das ist
mehr, als ein privater Vermieter für eine Richtwertwohnung ohne
Zuschläge an Miete berechnen dürfte. Und das obwohl der private
Vermieter voll steuerpflichtig ist und meist komplett ohne staatliche
Förderungen auskommen muss.

Nur ein Mehr an günstigen Wohnungen kann die Lösung bringen

Vor allem in Wien hinkt der Wohnbau dem stark steigenden Bedarf an
Wohnraum seit Jahren hinterher. Der Grund liegt vor allem an den
fehlenden Budgetmitteln, den immer teurer werdenden Grundstücken, den
kostenintensiven Vorschriften beim Neubau und nicht zuletzt auch am
Ausbleiben wichtiger privater Investoren.

Pisecky abschließend: "Die Probleme für den zu langsam
voranschreitenden Wohnbau sind nur gemeinsam lösbar. Um langfristig
private Investoren in Österreich halten zu können, muss es wieder
interessant werden sein Erspartes in Immobilien zu investieren.
Gefragt sind jetzt Sicherheit und Berechenbarkeit für Investitionen
in den Wohnbau und Mieten, für die es sich rechnet neuen Wohnraum zu
schaffen oder bestehenden zu vermieten. Nur wenn es ausreichend
Wohnungen gibt, wird Wohnen günstiger werden!"

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | BTT

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