- 05.11.2013, 11:21:04
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Prälat-Leopold-Ungar-JournalistInnenpreis 2013 von Caritas und Raiffeisen vergeben
Edith Meinhart (profil), Roberto Talotta (Ö1), Peter Liska & Meryem Çitak (ORF kreuz und quer) und Sandra Ernst Kaiser (diestandard.at) ausgezeichnet
Utl.: Edith Meinhart (profil), Roberto Talotta (Ö1), Peter Liska &
Meryem Çitak (ORF kreuz und quer) und Sandra Ernst Kaiser
(diestandard.at) ausgezeichnet =
Wien (OTS) - Dienstag Abend wurden in Wien zum zehnten Mal
JournalistInnen mit dem Prälat-Leopold-Ungar-JournalistInnenpreis
ausgezeichnet. Der Preis, der im Sinne des Lebenswerkes von Prälat
Leopold Ungar von der Caritas der Erzdiözese Wien und der
Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien vergeben wird, ist mit
20.000 Euro der höchstdotierte JournalistInnenpreis Österreichs.
"profil"-Journalistin Edith Meinhart ist in diesem Jahr Preisträgerin
in der Kategorie Print. In der Kategorie TV wurden Peter Liska und
Meryem Çitak für einen Beitrag in der ORF Sendereihe "kreuz und quer"
ausgezeichnet. In der Kategorie Hörfunk überzeugte Ö1-Journalist
Roberto Talotta die Jury mit seinen eingereichten Beiträgen und dem
langjährigen Engagement. In der Kategorie Online gab es heuer nach
einjähriger Pause wieder einen Hauptpreis, der an Sandra Ernst Kaiser
von diestandard.at vergeben wurde. Mit dem
Prälat-Leopold-Ungar-JournalistInnenpreis werden herausragende
journalistische Leistungen prämiert, die Toleranz und Verständnis im
Umgang mit gesellschaftlichen Randgruppen fördern und sich mit
sozialpolitischen Themen wie Armut, Obdachlosigkeit, Migration,
Flucht, Alter, Krankheit oder Diskriminierung auseinander setzen.
"Die Ausgezeichneten sind Journalistinnen und Journalisten, die
hartnäckig sind, die anecken und die ihre Stimme erheben, wenn sie
davon überzeugt sind, dass die Stimmen jener, für die sie sprechen,
nicht gehört werden", so Caritasdirektor Michael Landau. Die
JournalistInnen tragen in ihrer Rolle als MeinungsbildnerInnen ganz
entscheidend dazu bei, soziale Ausgrenzung und offensichtliches
Unrecht für eine breite Öffentlichkeit sichtbar und verständlich zu
machen, indem sie "Unrecht benennen, die konkreten Menschen und ihre
Notlagen sichtbar machen und die Schicksale der Menschen in einen gut
recherchierten Kontext stellen. Sie sind ErmutigerInnen und
WegbegleiterInnen, wo es um mehr Fairness und Gerechtigkeit und damit
nicht zuletzt um die Zukunftstauglichkeit unserer Gesellschaft geht",
so Landau abschließend.
Direktorin Veronika Haslinger, Mitglied der Geschäftsleitung der
Raiffeisen Holding Nö-Wien, unterstrich anlässlich der Verleihung die
enge Verbundenheit von Caritas und Raiffeisen. Von der Partnerschaft
bei der Unterstützung des Mobilen Hospizes bis zur
Wohnungsloseneinrichtung "Gruft" reicht dabei die Palette. Der
Prälat-Leopold-Ungar-JournalistInnenpreis ist für Haslinger wichtig
"weil wir damit gemeinsam zeigen: Wir brauchen Journalistinnen und
Journalisten, die sich auch für Menschen und Themen einsetzen, die
möglicherweise als irritierend, unangenehm oder störend empfunden
werden."
Die PreisträgerInnen des Prälat-Leopold-Ungar-JournalistInnenpreises
2013
Die Journalistin Edith Meinhart, seit 1998 Redakteurin des
Nachrichtenmagazins "profil", überzeugte in der Kategorie Print mit
ihren Beiträgen "Essen jagen", "Dur de Force" sowie "Angst im
Nacken". Seit vielen Jahren berichtet Meinhart über sozialpolitische
Themen. Dabei habe sie stets den Finger am Puls der Zeit und greife
vielfach Fragen und Themen auf, die von besonderer Brisanz sind. In
ihren eingereichten Reportagen kommen Meinharts ausgeprägte
stilistischen Fähigkeiten zum Ausdruck. Die Schilderungen seien von
großer Dichte und Vielschichtigkeit: "Klassischer Journalismus von
höchster Qualität", urteilte die Jury.
Peter Liska & Meryem Çitak haben mit ihrer Dokumentation "Kolaric'
Erben - Die Tschuschenkinder von einst" für die ORF-Sendereihe "kreuz
und quer" eine im Fernsehen bisher "einzigartige Langzeitstudie zum
Thema Migration und Integration vorgelegt", war sich die Jury in der
Kategorie TV einig. Sie hätten Schätze des ORF-Archivs gehoben und
sich dann auf Spurensuche begeben: Was ist aus den
Gastarbeiterkindern, die Anfang der 70er Jahre mit ihren Eltern nach
Österreich gekommen sind geworden? "Fernsehen ist immer dann
ergreifend, wenn es gelingt, Entwicklungen transparent zu machen. Im
vorliegenden Fall wird auf eine sehr einfühlsame und anschauliche Art
und Weise beschrieben, was es heißt, in einem Land anzukommen und
über Generationen Wurzeln zu schlagen." Der Preis gebühre beiden
JournalistInnen auch für ihr langjähriges Engagement, begründeten die
JurorInnen.
Roberto Talotta, langjähriger Redakteur der Ö1-Abteilung Religion,
wurde in der Kategorie Hörfunk für seine Beiträge "Die Suche nach der
Armut - eine Fahrt durch die Obdachlosigkeit in Wien" und
"Impressionen aus Burkina Faso" von der Jury einstimmig ausgewählt.
Talotta sei "Reporter im besten Sinne - ein Journalist, der mit dem
Mikro in der Hand spürbar gerne in unterschiedlichen Milieus als
Chronist unterwegs ist" - und das bereits seit über 30 Jahren. Er sei
ein genauer Beobachter, übersetze Information und Emotion für das
Radio und setze dies in längeren Features genauso hervorragend um wie
in Kurzreportagen, bekräftigte die Jury. Diese Fähigkeiten offenbaren
sich auch im ebenfalls eingereichten Kurzbeitrag über das
Nachstreetwork mit obdachlosen Menschen im winterlichen Wien sowie
bei einer Reportage mit Eindrücken aus Burkina Faso, bei der er vor
Ort recherchierte, wie Spendengelder in konkrete Hilfe umgesetzt
werden.
In der Kategorie Online wurde heuer nach einjähriger Pause erstmals
wieder ein Hauptpreis vergeben, mit dem Sandra Ernst Kaiser von
diestandard.at für die Beiträge "Der Hunger der Athenerinnen" und
"Xenophobes Morgengrauen in Athen" ausgezeichnet wurde. Die Zunahme
der Armut ist eine der bedenklichsten Entwicklungen im heutigen
Europa. Ernst Kaiser stelle diesen Umstand bereits seit drei Jahren
in dem Mittelpunkt ihrer Arbeiten, so die Jury. Im vergangenen
Februar reiste Ernst Kaiser nach Athen, um sich vor Ort ein Bild zu
machen. Die Journalistin habe sich die Vielseitigkeit des
Online-Mediums zunutze gemacht, das eine Verbindung verschiedener
journalistischer Darstellungsformen und Medienkanäle ermöglicht.
Anerkennungspreise wurden heuer in der Kategorie Print an Marina
Delcheva ("Das Biber"), Ruth Eisenreich ("Falter") sowie Saskia
Jungnikl (Tageszeitung "Der Standard") vergeben. In der Kategorie TV
wurden Christian Rathner ("ORF Orientierung Spezial"), Elisabeth
Krimbacher & Thomas Grusch ("ORF kreuz und quer") und Susanna Zaradic
("ORF Thema") ausgezeichnet. Die Anerkennungen im Bereich Hörfunk
gingen an Veronika Mauler und Stefanie Panzenböck (beide Ö1).
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