- 29.10.2013, 16:07:30
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Out of the Box - 10 Fragen an künstlerische Forschung
Eine Ausstellung der Universität für angewandte Kunst Wien
Utl.: Eine Ausstellung der Universität für angewandte Kunst Wien =
Wien (OTS) -
Presseführung
Donnerstag, 28. November 2013, 11 Uhr
Ausstellungseröffnung
Donnerstag, 28. November 2013, 19 Uhr
Ausstellungsdauer
29. November 2013 - 5. Januar 2014
Museum für angewandte Kunst (MAK)
Stubenring 5, 1010 Wien
Öffnungszeiten
Dienstag 10:00 - 22:00 Uhr
Mi. - So. 10:00 - 18:00 Uhr
Montag geschlossen
"Wer bestimmt die Norm? Wie wird Verborgenes sichtbar? Was
bedeutet Maßstab?" sind drei von insgesamt zehn Fragen, die die
Ausstellung "Out of the Box" an künstlerische Forschung stellt. Mit
Hilfe dieser Denkanstöße werden Einblicke in den Arbeitsalltag von
künstlerisch Forschenden an der Universität für angewandte Kunst Wien
gegeben: Gemeinsam mit ExpertInnen unterschiedlicher Disziplinen
praktizieren sie eine neue Form der Zusammenarbeit und verknüpfen in
ihren Projekten bisher getrennt agierende Fachbereiche. So stellt die
Ausstellung einen Forschungsalltag vor, der von Recherche,
Experiment, Dokumentation und Analyse ebenso bestimmt ist wie von
unvorhergesehenen, ergebnisoffenen Entwicklungen. Dadurch werden
nicht nur traditionelle Vorgehensweisen aufgebrochen, es wird auch
die Beziehung zwischen Kunst und Wissenschaft neu definiert.
Die konkrete Praxis des künstlerischen Forschens wird in zehn
Installationen für BesucherInnen sichtbar und erfahrbar gemacht: Die
Soziologin Christina Lammer porträtiert in "Features: Wiener
Gesichtsprojekt" Kinder mit Gesichtslähmung, denen die plastische
Chirurgie zu mehr Ausdruckskraft im Alltag verhelfen soll. Dabei
entstehen eindringliche Bilder voller Einfühlungsvermögen, welche die
PatientInnen im Operationssaal und bei den nachfolgenden
therapeutischen Übungen zeigen. Das Projekt "THIS BABY DOLL WILL BE A
JUNKIE" thematisiert Chancengleichheit in der Gesellschaft und stellt
in einem internationalen Vergleich Barrieren sozialer Mobilität in
Frage. Basierend auf Oral History macht "Eden's Edge" die Strategie
des Drehbuchschreibens für LandschaftsdesignerInnen produktiv und
lässt eine der prominentesten Landschaftsikonen Hollywoods - die
kalifornische Wüste - durch die Geschichten ihrer BewohnerInnen neu
entstehen.
Neben Untersuchungen und Experimenten zur Erweiterung der
Wahrnehmung erforscht das Projekt "Digital Synesthesia" die
Möglichkeiten digitaler Technologien, um synästhetische Erfahrungen
mit künstlerischen Mitteln herzustellen und eine multisensorische
Wahrnehmung für alle möglich zu machen. Im Vordergrund des Projekts
"Quantum Cinema - A digital Vision" steht der Wunsch, einen Beitrag
zu bisher offenen Fragen der Wissenschaft zu leisten. Mittels
digitaler Kunst konnte eine visuelle Umsetzung von bisher rein
abstrakten Konzepten zur Beschreibung von Quantenphänomenen
erarbeitet werden, um diese fassbar zu machen.
"Liquid Things" untersucht Eigenschaften bekannter Materialien,
kombiniert sie neu und gesteht ihnen dabei eine aktive Rolle zu. Die
Projekte "Biornametics" und "GrAB" analysieren natürliche Strukturen
und übertragen diese Erkenntnisse durch den Einsatz technischer
Mittel in den menschlichen Lebensraum. Die in der Ausstellung
gezeigte Installation stellt ein biologisches Prinzip der Anpassung
dar, wo gebündelte, artifizielle Blätter mit den BesucherInnen
agieren.
"Artistic Technology Research" beschäftigt sich mit aktuellen
Praktiken in (neuer) Medienkunst. In diesem Kontext werden die
Veränderung des Ästhetikbegriffs untersucht und die Notwendigkeit von
ästhetischen Parametern von Medienkunst als "research-based art"
hinterfragt. Mit der Krise des Verschwinden-Könnens setzt sich der
Künstler Bernhard Cella in seinem Projekt "NO-ISBN" auseinander. Er
untersucht den weltweiten Boom an selbstproduzierten Büchern und geht
der Frage nach, inwieweit diese als Publikationen im herkömmlichen
Sinne zu verstehen sind. Während der Dauer der Ausstellung wird Cella
in 16 öffentlichen Performance-Sitzungen einen Reprint herstellen.
Seit der europaweiten Umstrukturierung der Kunsthochschulen in
Universitäten im Zuge der Bologna-Reform ist "Artistic Research" ein
offizieller Auftrag akademischer Ausbildungen geworden und als
Begriff in den Fokus gerückt. Anstatt eine Definition
festzuschreiben, gibt diese Ausstellung Einblicke in unterschiedliche
Handlungsformen und fordert auf, sich auf die Spuren der
künstlerischen Forschung zu begeben, um dabei eigene Zugänge,
Assoziationen und Analogien zu entdecken. So wird "Out of the Box"
für sechs Wochen zum Handlungs- und Erfahrungsraum. Da auch außerhalb
von Institutionen und unabhängig von Förderstrukturen künstlerisch
geforscht wird, wurde im Vorfeld ein "Open Call für (Lecture-)
Performances zu undisziplinierter Wissensproduktion" ausgeschrieben,
der die Ausstellung um weitere künstlerische Forschungsansätze
ergänzt. Diese Beiträge werden am 17. Dezember 2013 im Rahmen eines
Performance-Abends präsentiert.
Das umfangreiche und vielfältige Programm mit Rundgängen, Workshops,
Vorträgen und Diskussionen mit den Projektteams sowie ExpertInnen
lädt ein, sich aktiv an der Debatte zu beteiligen und fordert zum
Querdenken heraus.
Die zehn internationalen Forschungsprojekte der Universität für
angewandte Kunst Wien werden im Rahmen des Programms zur Entwicklung
und Erschließung der Künste (PEEK) vom österreichischen
Wissenschaftsfonds (FWF) gefördert. Für das kuratorische Konzept und
die Organisation der Ausstellung "Out of the Box. 10 Fragen an
künstlerische Forschung" zeichnet ein fünfzehnköpfiges Team
verantwortlich, das den Masterlehrgang für Ausstellungstheorie und
-praxis (/ecm - educating, curating, managing) an der Angewandten
absolviert.
Informationen zu den Projekten und Veranstaltungsprogramm:
http://www.ots.at/redirect/dieangewandte
http://www.thinkoutofthebox.at
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