• 24.10.2013, 13:46:27
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Katharina Schüttler ist "Clara Immerwahr" im gleichnamigen ORF/ARD-Historien-Melodram

Harald Sicheritz führt Regie - mit Katharina Schüttler und Maximilian Brückner in den Hauptrollen

Utl.: Harald Sicheritz führt Regie - mit Katharina Schüttler und
Maximilian Brückner in den Hauptrollen =

Wien (OTS) - "Wir erleben die wahre Geschichte der Clara Immerwahr,
das Schicksal einer Frau, die absolut nicht in ihre Zeit gepasst
hat", erklärt Harald Sicheritz am Set des ORF/ARD-Historien-Melodrams
"Clara Immerwahr", das noch bis Ende Oktober von ihm in Szene gesetzt
wird. Ganz im Zeichen des Gedenkjahres 2014 schlüpft Katharina
Schüttler in die titelgebende Rolle der Clara Immerwahr. Gemeinsam
mit ihrer großen Liebe Fritz Haber (Maximilian Brückner), beide
brillante Chemiker, will sie die Welt verändern - bis genau daran
schließlich nicht nur die Beziehung zerbricht. Neben Katharina
Schüttler und Maximilian Brückner sind in weiteren Rollen unter der
Regie von Harald Sicheritz u. a. August Zirner, Stefanie Dvorak,
Elisabeth Orth, Peter Simonischek, Philipp Hochmair, Simon Schwarz,
Wolf Bachofner und Adele Neuhauser zu sehen. Die Dreharbeiten in
Österreich (Wien und Niederösterreich) und Deutschland dauern
voraussichtlich bis Ende Oktober. Für das Drehbuch zeichnen Susanne
Freund und Burt Weinshanker verantwortlich.

Harald Sicheritz: "Eine Zeitreise beim Film bedeutet für eine
Regisseur, dass man sich auf sein Team zu 100 Prozent verlassen
können muss"

Regisseur Harald Sicheritz über Clara Immerwahr: "Clara Immerwahr
wuchs extrem liberal auf und wurde in all ihren Talenten gefördert,
was für Frauen in der damaligen Zeit noch weniger selbstverständlich
war als heute. Und sie hat sich durchgekämpft und ist dann doch am
Ende gescheitert, denn auch ihr Mann, der sie sicherlich sehr geliebt
hat, war nicht in der Lage, ihr drüberzuhelfen über diese Barrieren,
die von der Gesellschaft aufgestellt wurden." Und auch in der
Gegenwart weist das Thema noch Parallelen auf: "Das ist das Spannende
beim Drehen, dass manche Themen einem verdächtig bekannt vorkommen,
warum zum Beispiel eine Frau in der Wissenschaft nicht gleich
angesehen oder akzeptiert wird wie die Männer." Gerade ein
Historienfilm wie "Clara Immerwahr" erfordert eine gründliche
Recherche und eine Liebe fürs Detail - Anforderungen, denen das Team
von Harald Sicheritz voll und ganz gerecht wird: "Eine Zeitreise beim
Film bedeutet für einen Regisseur, dass man sich auf sein Team zu 100
Prozent verlassen können muss - und ich kann das. Ich bin wirklich
stolz auf alle, die mitgearbeitet haben, angefangen vom Kostüm,
Maske, Ausstattung, das hat schon bei den Recherchen fürs Drehbuch
begonnen. Kleine Alltäglichkeiten dürfen nicht falsch sein, denn
manche Dinge kann man nicht im Internet oder in Bibliotheken
recherchieren, zum Beispiel wie die Menschen damals gesprochen haben,
aber man kann sich dem langsam nähern. Man will nicht nur schauen,
dass es historisch genau ist, es muss auch so sein, dass die Menschen
in der Gegenwart, 2014, das nachvollziehen können. Und genau diesen
Grat zu wandern, macht es für einen Regisseur besonders spannend."

Katharina Schüttler spielt Clara Immerwahr: "Ein Mensch, dem es
wirklich nur um die Sache geht"

In der gleichnamigen ORF/ARD-Koproduktion steht die in Köln geborene
Katharina Schüttler (zuletzt im ORF/ZDF-Dreiteiler "Unsere Mütter,
unsere Väter") als die titelgebende "Clara Immerwahr" vor der Kamera.
Gemeinsam mit ihrer großen Liebe Fritz Haber (Maximilian Brückner),
beide brillante Chemiker, will sie die Welt verändern - bis genau
daran schließlich nicht nur die Beziehung zerbricht. Schüttler über
ihre Rolle: "Sie war eine Frau, die eigentlich nur ihre Leidenschaft
leben, die forschen und die Welt mit Hilfe der Wissenschaft
verbessern wollte. Doch das ist nur bis zu einem bestimmten Punkt
möglich gewesen. Sie hat lange dafür gekämpft, Abitur machen,
studieren und promovieren zu dürfen, was sie auch bravurös gemeistert
hat. Doch dann hat sie Fritz Haber geheiratet und ein Kind bekommen -
und ab da hat die Gesellschaft von ihr doch die klassische, damals
sehr strikte Frauenrolle erwartet. Und daran ist sie schließlich
zerbrochen. Aber ich glaube nicht, dass es ihr es ihr darum ging,
dass Frauen mehr Rechte haben müssen, sondern ganz klar um ein 'Ich
will forschen'." Über das Besondere an der Figur: "Das Faszinierende
an Clara Immerwahr war für mich, etwas über einen Menschen zu
erfahren, der in einer sehr rigiden, sehr strikten Gesellschaft
aufwächst, aber durch den sehr liberalen, warmen, intellektuellen und
fortschrittlichen Familienhintergrund eine wahnsinnige Stärke hat.
Sie war ein sehr geliebter Mensch, ist sehr gesund von ihrer Familie
in die Welt, ins Erwachsenwerden gebracht worden - und hat daher eine
ganz klare, aufmerksame, analytische, immer emotionale und warme
Sicht auf die Menschen und die Welt gehabt, einen wirklich humanen
Ansatz. Im reinsten Sinne hatte sie den Drang, die Welt zu
verbessern, nicht um sich selbst eine Medaille anzuheften, sondern
sie war ein Mensch, dem es wirklich nur um die Sache ging. Sie war
eine sehr klare Frau, die immer bestrebt war, so nah wie möglich an
der Wahrheit zu sein und den Kern der Wahrheit in allem zu finden.
Und es ist auch heute noch etwas Besonderes, einen solchen Menschen
zu treffen - umso mehr, wenn es jemand ist, der gegen so viele
Widerstände kämpfen musste und so weit gekommen ist."

Maximilian Brückner: "Es ist ein sehr gutes Drehbuch und eine ganz
tolle Rolle"

Maximilian Brückner, der 2006 als bester männlicher Shootingstar für
die Romy sowie für den Adolf-Grimme-Preis nominiert war, spielt Fritz
Haber. Zweifel, die Rolle anzunehmen, gab es für den in München
geborenen "Tatort"-Kommissar, der in den Kinos zuletzt u. a. auch in
"Rubbeldiekatz" und "Resturlaub" zu sehen war, keine: "Es ist ein
sehr gutes Drehbuch und eine ganz tolle Rolle. Das heißt nicht, dass
man mit dem sympathisiert, was er getan hat. Aber gerade das sind ja
die interessanten Rollen, bei denen man sich fragt, warum Menschen
dies oder jenes machen. Ich habe mich riesig gefreut." Was Brückner
am Stoff besonders interessiert hat: "Das Haber-Bosch-Verfahren
kannte ich schon, aber das war es dann auch schon. Haber hatte immer
Probleme mit seinem Vater. Seine Mutter war bei der Geburt gestorben,
und sein Vater wollte immer, dass er etwas anderes macht. Dann Clara
Immerwahr, die aus bestem Haus kam - er, der relativ arm war, sich
hochgearbeitet hat und als Jude immer dazugehören wollte. Dazu kommt
ein sehr starkes Faible für das Militärische. Sein Ansporn
dazuzugehören, ist das, was ich aufgreife, damit er diese furchtbaren
Sachen auch erfindet. Und außerdem ist er Wissenschafter. Wenn die
Idee also geboren und irgendwie machbar ist, dann hätte es sonst
jemand anderer gemacht. Da ist ja auch der Wettstreit unter den
Wissenschaftern, diese Anerkennung. Und jetzt schließt sich der Kreis
zu heute wieder: Er hat die Giftgasbomben für den Ersten Weltkrieg
für die Deutschen gebaut - und jetzt bekommen die Leute, die die
Bomben wieder einsammeln gehen, den Nobelpreis." Über die
Dreharbeiten in Wien: "Wien ist eine der schönsten Städte, die ich
kenne. Ich freue mich so, dass ich in Österreich drehen darf, auch
weil ich den österreichischen Film wahnsinnig schätze und ich mich
sehr freue, mit Harald Sicheritz arbeiten zu dürfen. Außerdem wohne
ich ja am Chiemsee - von dem her ist es nicht so weit, und die
Mentalität ist doch relativ ähnlich."

Mehr zum Inhalt

Ende des 19. Jahrhunderts: Die brillante Clara Immerwahr (Katharina
Schüttler) verfolgt gegen alle Widerstände der Zeit ihre Begabung für
die Naturwissenschaften. Als erste Frau promoviert sie an der
Universität Breslau. Sie heiratet ihre große Liebe, den Chemiker und
späteren Nobelpreisträger Fritz Haber (Maximilian Brückner). In
seinem Schatten betreibt sie in Karlsruhe und später Berlin zumeist
ohne Lohn und Anerkennung herausragende chemische Forschungen. Beide
verfolgen das Ziel, Wissenschaft und Forschung zum Wohle der
Menschheit einzusetzen. Haber macht Karriere. Mit Ausbruch des Ersten
Weltkriegs werden die Militärs auf seine Erfindungen aufmerksam. Er
bedient sie mit einer neuen Erfindung: Kampfgas, das verheerende
Wirkungen zeitigt. Clara ist entsetzt, alle ihre Ideale von Friede
und Fortschritt von ihrem Mann verraten zu sehen. In aller
Öffentlichkeit missbilligt sie das Tun ihres Mannes als "Perversion
der Wissenschaft". Das Ehepaar entfremdet sich. Sie wird
Frauenrechtlerin der ersten Tage, er gefeierte Stütze des deutschen
Rüstungsprogramms. Als die gemeinsame Erfindung Zyklon B am
Schlachtfeld eingesetzt wird, zieht sie die letzte Konsequenz.

"Clara Immerwahr" ist eine Produktion der MR-Film in Koproduktion mit
dem ORF und ARD, gefördert von Fernsehfonds Austria und Filmfonds
Wien.

100 Jahre Erster Weltkrieg im ORF

Zahlreiche ORF-Dokumentationen und internationale Dokumentarserien
beschäftigen sich im Gedenkjahr 2014 einerseits mit den
Hintergründen, Ursachen und Folgen des Ersten Weltkriegs bzw. zeigen
anhand persönlicher Schicksale von Männern, Frauen und Kindern, was
dieser Krieg in Europa und der Welt mit den Menschen angerichtet hat.
Hochkarätig besetzte Neuverfilmungen, Filmklassiker sowie
völkerverbindende Konzerte ergänzen das umfangreiche Programmangebot
von ORF eins, ORF 2, ORF III, 3sat, den ORF-Radios und dem
ORF.at-Netzwerk. Ausführliche Infos sind in einer
Überblicks-Pressemappe unter http://presse.ORF.at zu finden.

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