- 04.10.2013, 13:16:44
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ORF weist Vorwürfe der Kommerzsender scharf zurück
ORF-Sprecher Biedermann: "Falsche Behauptungen und Diffamierungen werden durch Wiederholung nicht wahrer"
Utl.: ORF-Sprecher Biedermann: "Falsche Behauptungen und
Diffamierungen werden durch Wiederholung nicht wahrer" =
Wien (OTS) - ORF-Konzernsprecher Mag. Martin Biedermann weist die
jüngst von VÖP-Vorstandsvorsitzenden Klaus Schweighofer gegen den ORF
erhobenen Vorwürfe als unwahr und faktisch falsch zurück. "Entweder
wird hier nachhaltig falsch recherchiert oder es werden bewusst Lügen
verbreitet - im Ergebnis der öffentlichen Diffamierung macht das
keinen Unterschied. Der ORF hat sehr streng begrenzte
Werbemöglichkeiten und lukriert deutlich weniger Werbegeld als die
Kommerzsender, er kauft weder den gesamten Rechtemarkt leer noch gibt
er 18 Millionen Euro für Imagekampagnen aus", stellt Biedermann
richtig. Das duale Rundfunksystem in Österreich sei durchaus in einer
Schieflage, der Grund dafür sei aber definitiv nicht der ORF: "Die
Werbefenster deutscher Kommerzieller ziehen jährlich rund 400
Millionen Euro aus dem kleinen heimischen Werbemarkt ohne irgendeine
österreichische Programmleistung ab! Und sie dominieren gemeinsam mit
anderen internationalen Anbietern mit einem Marktanteil von rund 65
Prozent auch den Publikumsmarkt! Das ist die Besonderheit und die
Schieflage im österreichischen Markt. Der ORF hat eine Marktstellung
wie viele andere öffentlich-rechtlichen Sender in Europa auch."
"Beim Vorstoß des VÖP handelt es sich um einen weiteren
durchsichtigen Versuch, den ORF als Garanten für die Eigenständigkeit
des österreichischen Marktes zu beschädigen. Es ist schade, dass sich
die wenigen echten heimischen Privatsender vor den Karren der
wirtschaftlichen Interessen internationaler Medienkonzerne in
Österreich spannen lassen!", bedauert Biedermann. Der ORF habe seine
wirtschaftlichen Hausaufgaben gemacht, 600 Dienstposten abgebaut und
rd. 100 Millionen Euro eingespart. Die Möglichkeit zu werben und die
Fortsetzung der Refundierung seien für die nachhaltige Finanzierung
des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Österreich unerlässlich und
bedeuten Investitionen in österreichisches Programm.
"Außerdem muss sich der VÖP entscheiden, ob Pro7, Sat.1, RTL und Co.
nun österreichische Sender sind oder nicht", so Biedermann: "In die
genannte tägliche Reichweite von 3,7 Millionen Seher/innen sind sie
offenbar eingerechnet, bei der Darstellung der Verteilung der
Programmlizenzen werden sie aber ausgeklammert! Die Unredlichkeit der
Argumentation des VÖP wird hier besonders deutlich!"
Die Fakten zu den falschen VÖP-Behauptungen:
Falsche VÖP-Behauptung: "Der ORF lukriert an die 300 Millionen Euro
aus Werbemitteln, soviel wie alle Privatsender zusammen und habe
uneingeschränkte Werbemöglichkeiten!"
Faktum ist: Der ORF hatte 2012 210,7 Millionen Werbeerträge aus
klassischer Werbung, nicht 300 Millionen. Allein die Werbefenster
deutscher Privatsender haben 2012 400 Millionen Euro brutto
umgesetzt. Der ORF hat sehr restriktive Werbebeschränkungen in Radio,
Fernsehen und Online, die Kommerziellen nahezu keine.
Falsche VÖP-Behauptung: "Der ORF kauft alles an Rechten zusammen, was
Reichweiten bringt und teuer ist!"
Faktum ist: Im Sportbereich sind etwa die Champions League, die
WM-Qualifikationsspiele auswärts oder Teile der Olympischen
Winterspiele 2014 bei Privatsendern zu sehen, wie ja
VÖP-Vorstandsvorsitzender Schweighofer sogar einräumt. Im Bereich
fiktionaler Einkaufsprogramme, also Filme und Serien, gibt es
praktisch kein einziges Programm, das nicht auch auf den laut
Schweighofer angeblich "österreichischen" Privatsendern ProSieben
Austria, Sat.1 Österreich oder auf den von der IP Österreich
vermarkteten Sendern der RTL-Gruppe zu sehen ist. Gleiches gilt für
internationale Format-Lizenzen wie "Wer wird Millionär" bis hin zu
Sport-Highlights von Formel 1 bis Fußball. Hier müsse sich der VÖP
entscheiden, ob diese Sender nun österreichische seien oder nicht,
anstatt die eigene Argumentation ins Gegenteil zu verkehren, so
Biedermann.
Falsche VÖP-Behauptung: "Der ORF gibt 18 Millionen Euro für
Imagekampagnen aus"
Faktum ist: Hier werden offenbar Fokus-Zahlen zugrunde gelegt, also
die Berechnung von Brutto-Werbewerten laut Tariflisten. Tatsächlich
"ausgegeben" wird vom ORF ein kleiner Bruchteil dieses Betrags. Mehr
als drei Viertel des ORF-Werbevolumens beruht auf Gegengeschäften mit
anderen Medien. Und mehr als drei Viertel der ORF-Eigenwerbung
besteht aus Programm-Kommunikation und nicht aus Image-Werbung.
Falsche VÖP-Behauptung: Der ORF sei für eine "Schieflage" des Marktes
in Österreich verantwortlich
Faktum ist: Der ORF hat keine größere Marktmacht als viele andere
öffentlich-rechtliche Sender in Europa, nicht die Stärke des ORF ist
das Ungewöhnliche am österreichischen TV-Markt, sondern die Tatsache,
dass der überwiegende Großteil des Publikumsmarktes von nicht
österreichischen Sendern dominiert werden.
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