- 04.10.2013, 08:15:01
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Respekt für Roma und Sinti! - Kundgebung am Sonntag
Mit RomavertreterInnen, Plakaten von Marika Schmiedt und Konzert von Harri Stojka
Utl.: Mit RomavertreterInnen, Plakaten von Marika Schmiedt und
Konzert von Harri Stojka =
Wien (OTS) - Österreich beteiligt sich erstmals aktiv am seit 2011
europaweit stattfindenden "Tag der Würde der Roma und Sinti". Romano
Centro und SOS Mitmensch veranstalten am Sonntag von 14.00 bis 16.00
Uhr neben dem Wiener Burgtheater die Kundgebung "Respekt für Roma und
Sinti!". Es soll ein Zeichen gegen den zunehmenden Rassismus gegen
Roma und Sinti in weiten Teilen Europas gesetzt werden.
Bei der Kundgebung, die von zahlreichen Organisationen unterstützt
wird, werden unter anderem die ungarische Roma-Aktivistin Ágnes
Daróczi und Miklós Rafael, der in Ungarn Opfer eines rassistischen
Brandanschlags wurde, sprechen. Es werden auch die Plakate der
Künstlerin Marika Schmiedt gezeigt, die in Linz nach Beschwerde einer
ungarischen Nationalistin von der Polizei zerstört wurden. Den
musikalischen Rahmen bildet ein Konzert von Harri Stojka. Bereits
Samstagabend findet im Wiener Top-Kino die Vorführung des Films "Just
the Wind" mit anschließendem Publikumsgespräch statt.
Bezug zu Ungarn und Tschechien
Die Kundgebung findet nicht zufällig in unmittelbarer Nähe zur
Ungarischen Botschaft statt. Besonders in Ungarn sind die
Entwicklungen der letzten Jahre mehr als bedenklich: Brandanschläge
und Mordserien, Diskriminierung in allen Lebensbereichen und
Aufmärsche von Rechtsradikalen in Roma-Siedlungen haben schon viele
ungarische Roma dazu gebracht, das Land zu verlassen. Die aktuellen
Entwicklungen in Tschechien, vor allem die Aufmärsche rechtsradikaler
Gruppen, schaffen ebenfalls ein Klima der Angst, das Roma/Romnja dazu
veranlasst, ihre Heimat zu verlassen. Österreich hat als Nachbarland
die Verpflichtung, sich auf politischer Ebene für die Opfer von
Rassismus einzusetzen und den Betroffenen in Österreich Unterstützung
anzubieten.
"Vorurteile und Rassismus gegen Roma und Sinti sind in allen
Ländern Europas weit verbreitet. Die letzten Jahrzehnte haben
insbesondere in den zentral- und osteuropäischen Staaten eine
Verschlechterung der sozialen Situation der Roma und eine Zunahme an
Diskriminierung, rassistischer Rhetorik in Politik und Medien,
Aufmärschen Rechtsradikaler sowie rassistisch motivierter Gewalt
gebracht", so Andrea Härle, Geschäftsführerin von Romano Centro.
Österreich keine Insel der Seligen
"Auch in Österreich sind Vorurteile und Diskriminierung gegen Roma
und Sinti noch immer Realität und bleiben oftmals unhinterfragt. Das
hat konkrete negative Auswirkungen auf die Bildungs- und
Arbeitsmarktchancen und die soziale Situation von Roma und Sinti in
Österreich", so Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch
Vorurteile abbauen
Romano Centro und SOS Mitmensch fordern den Abbau von Vorurteilen
und konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen Situation von
Roma und Sinti in Österreich und Europa. "Wir fordern Maßnahmen zur
Schaffung von Chancengleichheit und zur Lösung sozialer Probleme. Wir
fordern ein Ende der Ethnisierung sozialer Probleme. Es braucht
konkrete Maßnahmen, die die Teilhabe der Roma und Sinti an
gesellschaftlichen Gütern fördern", betont Härle.
"Alle Roma und Sinti haben das Recht, nach ihrer individuellen
Persönlichkeit und ihren individuellen Handlungen beurteilt zu
werden, und nicht nach gängigen Klischees. Es braucht Respekt für die
Rechte und Würde der Roma - nicht irgendwann, sondern jetzt", betont
Pollak.
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