- 04.09.2013, 14:36:22
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Grüne Wien/Klaus Werner-Lobo: Gut, dass SPÖ kulturpolitische Ideen der Grünen übernimmt
Wien (OTS) - "Manchmal dauert es seine Zeit, aber immer öfter findet
 die SPÖ Gefallen an den kulturpolitischen Ideen der Grünen und macht
 sie zu ihren", begrüßt der Kultursprecher der Grünen Wien, Klaus
 Werner-Lobo, die Ankündigung von Stadtrat Mailath im morgigen NEWS,
 die Errichtung einer neuen Musicalhalle zu prüfen.
Allerdings müsse zuerst sichergestellt werden, dass das Kulturbudget
 und damit andere Kulturinitiativen nicht zusätzlich belastet werden.
 Deshalb möge man auch prüfen, ob nicht private Anbieter den für
 Tourismus und Stadtentwicklung relevanten Bereich des kommerziellen
 Musicals besser abdecken können.
"Im Mai hat die SPÖ noch verkündet, dass Wien keinen Bedarf an
 weiteren Musicalbühnen habe", freut sich Werner-Lobo über den
 Gesinnungswandel. Zur Grünen Idee der Errichtung eines neuen
 Musiktheaters am Hauptbahnhof hat die SPÖ damals darauf verwiesen,
 "dass es derzeit in Wien keinen Mangel an Infrastruktur für das Genre
 Musical gibt". "Im Wahlkampf erinnert man sich offenbar an die Ideen
 des Koalitionspartners", freut sich Werner-Lobo.
"Nach meinem Vorstoß im Mai haben sich mehrere Unternehmer mit
 langjähriger Erfahrung im kommerziellen Musicalbereich bei mir
 gemeldet und Interesse an einem solchen Neubau, zum Beispiel im
 Quartier Belvedere, angemeldet. Das würde die Stadt nicht nur keinen
 Euro kosten, es brächte auch eine hohe Umwegrentabilität und die auch
 vom Bürgermeister gewünschte kulturelle Belebung des Areals am neuen
 Hauptbahnhof. Zum Unterschied von einem Museum, das um 18h schließt,
 fände diese Belebung am Abend statt, wovon unter anderem auch die
 Gastronomie profitieren würde. Für die Stadt wäre das eine
 Win-win-Situation", so Werner-Lobo.
"Angesichts des stagnierenden Kulturbudgets und der prekären
 Situation so gut wie aller Kulturinstitutionen und Kulturschaffenden
 Wiens sehe ich es jedenfalls nicht als Aufgabe städtischer
 Kulturpolitik, auch noch kommerzielle Mainstream-Musicals zu
 finanzieren und die Vereinigten Bühnen in neue Abenteuer zu stürzen,
 die ohnehin heute noch die Folgen des Millionengrabs Ronacher-Umbau
 zu tragen haben. Das geschieht auf dem Rücken der Belegschaft, aber
 auch aller anderen Kulturschaffenden dieser Stadt, die unter
 kurzsichtigen kulturpolitischen Entscheidungen der Vergangenheit zu
 leiden haben."
Zu den im NEWS zitierten Aussagen über die Kunsthalle Wien merkt
 Werner-Lobo an: "Betrüblich ist allenfalls, wenn Kulturpolitik ihre
 Verantwortung an die Gerichte abgibt. Wenn die Grünen hier nicht die
 Notbremse gezogen hätten, wären Kontrollamtsempfehlungen heute noch
 nicht umgesetzt und noch immer könnte ein egomanisch agierender
 Direktor mit Erlaubnis seines Freunderlvereins legal private
 Geschäfte auf Kosten der Institution und der SteuerzahlerInnen
 vornehmen. Wäre früher agiert worden, hätte sich die Stadt viele
 hunderttausend Euro erspart. Ich freue mich, dass die Kunsthalle nun
 auf neuen Beinen steht und bin schon gespannt auf die morgige
 Eröffnung der ersten großen Ausstellung des neuen Leiters."
Abschließend bemerkt Werner-Lobo: "Wir haben nicht das geringste
 Problem damit, wenn sich die SPÖ im Wahlkampf grüne kulturpolitische
 Ideen - etwa die von uns durchgesetzte verstärkte Förderung von
 MigrantInnen, das Deserteursdenkmal, die Umbenennung des Luegerrings,
 die Sanierung jüdischer Friedhöfe, das Fest zum Tag der Befreiung am
 8. Mai oder Projekte wie 'Eine Stadt - Ein Film' - auf die Fahnen
 heftet, solange es der Sache dient. Aber man möge unsere Ideen bitte
 zu Ende denken und sich der Verantwortung für die vielfältige
 Kulturlandschaft Wiens bewusst sein."
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