• 21.08.2013, 09:01:11
  • /
  • OTS0023 OTW0023

Forum Alpbach: SVA präsentiert erste wissenschaftliche Ergebnisse der Präventions-Initiative "Selbständig Gesund"

Teilnahme am Präventionsprogramm reduziert Krankenhausaufenthalte

Im Bild vl.n.r.: SVA Arbeitskreis in Alpbach: MMag.
Maria Hofmarcher, Dr. Adam Oliver, Mag. Peter McDonald, Prof. Dr.
Gerald Pruckner, Karin Strobl

Utl.: Teilnahme am Präventionsprogramm reduziert
Krankenhausaufenthalte =

Wien (OTS) - Die SVA hat im Bereich der Prävention einen
revolutionären Schritt gesetzt und damit eine Führungsposition
innerhalb der österreichischen Sozialversicherung eingenommen. Seit
2012 können Versicherte am freiwilligen Vorsorgeprogramm "Selbständig
Gesund" teilnehmen, das auf einem Anreizsystem basiert und
Eigenverantwortung für die eigene Gesundheit belohnt.

Im Rahmen des Arbeitskreises "Werte im Wandel - Anreize im Fokus"
Beim Forum Alpbach präsentierten der stv. Obmann der SVA, Peter
McDonald, und namhafte Gesundheitsökonomen, wie Maria M. Hofmarcher,
die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung der
SVA-Präventionsinitiative.

"Die Österreicher verbringen 21 Lebensjahre in Krankheit - ein
Wert, der weit über dem europäischen Schnitt liegt", so Peter
McDonald beim Arbeitskreis. "Im österreichischen Gesundheitssystem
werden zwar pro Jahr über 31 Mrd. Euro investiert, aber nur zwei
Prozent dieses gewaltigen Budgets fließen in die Prävention. Das
bedeutet: Wir sind viel zu stark auf die Reparaturmedizin
ausgerichtet. Das Bewusstsein für die eigene Gesundheit ist zu
schwach - Gesundheit wird erst dann zum Thema, wenn sie verloren
geht."

Eigenverantwortung sei also der Schlüssel zu einem gesünderen
Leben und der Erfolg bestätige den Weg, den die SVA seit über einem
Jahr gehe: "Wir setzen ganz bewusst auf Positivanreize und
Freiwilligkeit", so McDonald. So ist es uns gelungen, die Zahl der
absolvierten Vorsorgeuntersuchungen um fast 40 Prozent zu steigern
und die Anzahl der Krankenhausaufenthalte zu reduzieren."

Anreize könnten jedoch nur dann ein wirklicher Anstoß zu einer
Lebensstil-Änderung sein, wenn sie an klare Bedingungen gebunden
sind, sagte Adam Oliver von der London School of Economics. Univ.
Prof. Gerald Pruckner von der Johannes Kepler Universität in Linz
hielt fest, dass die SVA ihr Programm mit dem klaren Ziel eingeführt
habe, um die Verantwortung des einzelnen für die eigene Gesundheit zu
stärken und so zu einem gesunden Lebensstil beizutragen. Die
gesundheitsökonomische Evaluierung des Programms habe folgende
Ergebnisse gebracht:

- Das Programm erhöht die Teilnahme an der Vorsorgeuntersuchung
signifikant (+ 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr).

- Der Gesundheitszustand zwischen den so genannten erfolgreichen und
nicht erfolgreichen Teilnehmern unterscheidet sich bereits bei der
Erstuntersuchung erheblich. Die erfolgreichen Programmteilnehmer
weisen schon vor Programmeinführung deutlich bessere
Gesundheitsindikatoren in Bezug auf Blutdruck, Gewicht, Bewegung,
Tabak- und Alkoholkonsum auf. Jene Programmteilnehmer, die einen
Antrag auf Reduktion des Selbstbehaltes gestellt haben, konnten ihre
Gesundheitswerte von der Erst- zur Zweituntersuchung verbessern.

- Die durchschnittliche Einsparung bei den Selbstbehalten beträgt
für einen erfolgreichen Programmteilnehmer 65,60 Euro pro Jahr.

- Eine (durch das Programm ausgelöste) erstmalige Teilnahme an der
Vorsorgeuntersuchung im Jahr 2012 führt im Vergleich zur Gruppe, die
sich wie bisher keiner Vorsorgeuntersuchung unterzieht, noch im
selben Jahr zu einem Anstieg der extramuralen Ausgaben um 165 Euro.
Die Anzahl der jährlichen Krankenhaustage sinkt um 0,26. Beide
Ergebnisse basieren auf einer Differenz-von-Differenzen Schätzung.

- Präventive Arztbesuche erhöhen die verrechneten Leistungen im
niedergelassenen Bereich.

- Sozioökonomische Charakteristika der Hausärzte, wie Alter und
Geschlecht haben einen signifikanten Einfluss auf die
Wahrscheinlichkeit der VU-Teilnahme der Patienten. Das unterstreicht,
wie wichtig die Kooperation mit den Ärzten für eine erfolgreiche
Umsetzung von Vorsorgeprogrammen ist.

Das Programm "Selbständig Gesund" im Detail:

Erster Schritt:

Im Rahmen eines Gesundheitschecks wird gemeinsam mit dem Arzt des
Vertrauens ein individuelles - auf jeden Einzelnen abgestimmtes -
Programm erarbeitet, mit dem Ziel entweder "Gesundheit beibehalten"
oder "Gesundheit verbessern". Zu fünf Gesundheits-Parametern,
Blutdruck, Gewicht, Bewegung, Tabak und Alkohol bespricht der Arzt
gemeinsam mit dem Patienten Gesundheitsziele.

Zweiter Schritt:

Nach mindestens sechs Monaten gibt es einen Evaluierungs-Termin,
bei dem überprüft wird, ob die Gesundheitsziele auch erreicht wurden.
Bei Zielerreichung zahlt man nur noch den halben Selbstbehalt.

Dritter Schritt:

Sind alle Gesundheitsziele umgesetzt, ist die nächste Untersuchung
dann - abhängig vom Alter - erst nach zwei bis drei Jahren fällig.
Bis dahin gilt: halbierter Selbstbehalt.

SVA - Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft

Die SVA ist der Sozialversicherungsträger für Österreichs
Selbständige und betreut als gesetzliche Krankenversicherung rund
750.000 Kunden, davon 370.000 aktiv Erwerbstätige, 140.000
Pensionisten und 233.000 Angehörige. Als gesetzliche
Pensionsversicherung ist die SVA für 390.000 Versicherte zuständig.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | SVA

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel