- 20.08.2013, 12:32:41
- /
- OTS0115 OTW0115
Mikl-Leitner zur Mindestsicherung: Die Menschen alleine zu lassen ist unsozial!
In keinem anderen Bundesland sitzen die Menschen so lange in der Mindestsicherung fest wie in Wien. ÖAAB fordert zusätzliche Maßnahmen für eine schnellere Integration in den Arbeitsmarkt.
Utl.: In keinem anderen Bundesland sitzen die Menschen so lange in
der Mindestsicherung fest wie in Wien. ÖAAB fordert
zusätzliche Maßnahmen für eine schnellere Integration in den
Arbeitsmarkt. =
Wien (OTS) - "Wir wollen einen modernen und verantwortungsvollen
Sozialstaat, der den Menschen hilft, auf eigenen Beinen zu stehen.
Unser soziales Handeln definiert sich als Hilfe und Unterstützung auf
Zeit, denn wir wollen nicht, dass die Menschen auf Dauer vom Staat
abhängig sind", so ÖAAB-Bundesobfrau Johanna Mikl-Leitner bei der
heutigen Pressekonferenz zum Thema Mindestsicherung.
Die Stadt Wien zeigt vor wie es nicht gehen soll: Die Kosten im
Sozialbereich stiegen zwischen 2010 und 2012 von 280 auf 420
Millionen, die Anzahl der Bezieherinnen und Bezieher der
Mindestsicherung explodierte seit der Einführung von 110.000 auf
160.000. "Das bedeutet, dass bereits jeder 10te in Wien
Mindestsicherung bezieht. Besonders traurig ist, dass auch die Anzahl
der arbeitsfähigen Bezieher massiv gestiegen ist. Und das, obwohl die
Mindestsicherung als Sprungbrett zurück in die Erwerbsarbeit
konzipiert wurde", so Mikl-Leitner über die Zustände in der
Bundeshauptstadt.
"Mehr als 70 Prozent beziehen die Mindestsicherung länger als sieben
Monate. In keinem anderen Bundesland sitzen die Menschen so lange in
der Mindestsicherung fest wie in Wien. Das ist unsozial! Hier besteht
akuter Handlungsbedarf. In Niederösterreich sind es im Vergleich nur
46%, in Tirol 37% und in Oberösterreich 59%. Das zeigt, Wien setzt
die geringsten Anstrengungen, um die Menschen möglichst schnell
wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren", betont die ÖAAB-Obfrau.
"In Wien fehlen faire Kontrollen der Anspruchsprüfung und die Akten
werden schlampig geführt. Zu diesem Ergebnis kommt das Wiener
Kontrollamt. Hier braucht es eine Systemänderung. Denn Kontrolle ist
notwendig und bedeutet, die Menschen an der Hand zu nehmen, sie zu
begleiten und ihnen zu helfen, am Arbeitsmarkt wieder fußfassen zu
können. Hier benötigt es seitens der Stadt Wien zusätzliche
arbeitsmarkt- und bildungspolitische Maßnahmen, um den Menschen einen
guten Job zu ermöglichen. Denn die Betroffenen verdienen sich eine
engmaschige und individuelle Begleitung", so Mikl-Leitner.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AAB