Standards zu Gruppengröße und Co. müssen österreichweit gelten
Utl.: Standards zu Gruppengröße und Co. müssen österreichweit gelten =
Wien (OTS) - "Die AK setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, mehr
Plätze in der Kinderbetreuung zu schaffen. Diese müssen aber
durchgängig von hoher Qualität sein", sagt AK Präsident Rudi Kaske.
"Das kann mit einem Bundesrahmengesetz sichergestellt werden, in dem
Standards zu Gruppengrößen, Betreuungsschlüssel und anderen
Rahmenbedingungen vorgeben werden, die nirgends unterschritten werden
dürfen. Nur dann kann der Auftrag als elementare Bildungseinrichtung
von Krippen und Kindergärten auch wirklich erfüllt werden."
Was unterscheidet Kinder in Tirol und Salzburg? Sie werden in Krippe
und Kindergarten unterschiedlich gut betreut. In einer Tiroler Krippe
müssen sich die Kleinen eine Betreuungsperson mit 8 weiteren Kindern
teilen, in Salzburg hingegen nur mit vier. Kaske: "Die AK tritt dafür
ein, dass einheitliche Mindeststandards in der Kinderbetreuung
geschaffen werden, damit alle Kinder vom Burgenland bis Vorarlberg
die gleichen guten Bedingungen vorfinden."
Die Notwendigkeit eines solchen Gesetzes zeigt sich auch im
internationalen Vergleich. Denn die Vorreiter in Sachen
Kinderbetreuung sind auch bei der Betreuungsqualität besser. So steht
in den Niederlanden, Dänemark, Finnland, Schweden oder Frankreich für
5 bis 6,5 Kindern eine Betreuungsperson zur Verfügung, während
Österreich mit durchschnittlich 8,7 Kindern zwischen 0 und 3 Jahren
auf eine Betreuungsperson zu den Schlusslichtern zählt.
Bei Kindern unter drei Jahren ist ein niedriger Betreuungsschlüssel
auch ausschlaggebend für eine gesunde seelische Entwicklung der
Kinder. "Für die Chancengleichheit von Frauen im Berufsleben ist ein
rascher Wiedereinstieg absolut entscheidend. Dazu müssen Mütter und
Väter aber vertrauen können, dass ihr Kind die für seine
Entwicklungsstufe notwendige persönliche Zuwendung bekommt", sagt
Kaske.
Kaske: "Die nordischen Länder zeigen auch, dass eine große Zahl von
Plätzen nicht zu Lasten der Qualität gehen muss, sondern im Gegenteil
zwei Elemente einer Strategie sind, die den Wert von Kinderbetreuung
und Elementarbildung anerkennt." Auch in Österreich zeigt sich das:
Das schlechte Betreuungsverhältnis bei den Unter-3-Jährigen geht in
Tirol mit einer unterdurchschnittlichen Betreuungsquote von 18
Prozent einher. Wien hat mit 33,2 Prozent eine fast doppelt so hohe
Betreuungsquote, trotzdem ist das Betreuungsverhältnis besser.
Damit eine bundesweite Regelung zur Qualität auch umgesetzt werden
kann, braucht es finanzielle Mittel. Die AK spricht sich für einen
dringend benötigten Ausbau der Kinderbetreuung, aber auch für eine
Qualitätsverbesserung aus. Kaske: "Mit 100 Mio. Euro jährlich, wie
sie mit dem Ministerratsvortrag zugesagt wurden, könnten in beiden
Bereichen erhebliche Verbesserungen erzielt werden."
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