- 03.07.2013, 13:09:06
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Kopf: Umbenennung des Renner-Rings in Parlamentsring!
VP-Klubobmann prinzipiell gegen "Taferltausch" - "Parlament ist aber echte Ausnahme"
Utl.: VP-Klubobmann prinzipiell gegen "Taferltausch" - "Parlament
ist aber echte Ausnahme" =
Wien (OTS/ÖVP-PK) - Den nunmehr vorliegenden Historikerbericht über
Wiens Straßennamen nimmt ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf heute,
Mittwoch, zum Anlass, seinen Wunsch nach einer Umbenennung des Dr.
Karl Renner-Rings auf Parlamentsring zu erneuern. Karl Renner wird im
Bericht der seit 2011 forschenden Historikerkommission in der Gruppe
von "Fällen mit Diskussionsbedarf" angeführt. Hier werden Personen
zusammengefasst, "die in ihrer Arbeit Antisemitismus und Rassismus
punktuell aufgenommen und kommuniziert haben" und "durch ihre
öffentliche Reputation und ihr Wirken den Nationalsozialismus
indirekt (...) gestützt haben", wie es im Bericht heißt.
"Ich möchte, dass die Adresse des Zentrums unserer Demokratie, das
Österreichische Parlament, wieder jenen Namen erhält, der vor 1956
galt, nämlich 'Parlamentsring'. Grundsätzlich bin auch ich kein
Freund von Straßen- oder Platzumbenennungen, aber der Standort des
Parlaments ist da eine echte Ausnahme. Ich möchte nicht, dass ein
Renner, der - wie es im Bericht heißt - "1938 seinem tiefgreifenden
Deutschnationalismus und seinem Ehrgeiz (...) im öffentlichen
Rampenlicht zu stehen, nachgegeben" hat und am 3. April 1938 sein Ja
zum Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland verkündete und damit
die Auslöschung Österreichs befürwortete, länger Namensgeber des
Parlamentsstandortes ist", so Kopf.
Renner sprach sich damit zu einer Zeit für den Anschluss aus, als
auch ihm längst bekannt war, welches Regime in Deutschland wütete.
"Er sprach sich für den Anschluss an eine Diktatur aus, in welcher
seine eigenen ideologischen Gesinnungsfreunde der Sozialdemokratie
verhaftet, gefoltert und umgebracht wurden", so Kopf.
Ausdrücklich anerkennend zeigt sich Kopf, dass Wien international die
erste Stadt ist, die sich eingehend mit der Benennungspraxis ihrer
öffentlichen Räume auseinandersetzt. Und so Kopf: "Ich kann mich dem,
was die Verfasser im Vorwort des Berichtes schreiben, nur
anschließen: 'die Diskussion über Licht- und Schattenseiten von
Namensgebern ist zugleich immer eine Diskussion über Werthandlungen,
auf die sich eine Gesellschaft verständigen kann. Gerade in einer
lebendigen Demokratie ist diese öffentliche Auseinandersetzung ein
zentrales Element moderner Politik'".
(Schluss)
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