26 Millionen Euro aus serbischen Immo-Projekt bei Hypo Alpe Adria offen. Geheimes Stillhalteabkommen mit der Bank.
Utl.: 26 Millionen Euro aus serbischen Immo-Projekt bei Hypo Alpe
Adria offen. Geheimes Stillhalteabkommen mit der Bank. =
Wien (OTS) - Das Nachrichtenmagazin NEWS veröffentlicht in seiner am
Donnerstag erscheinenden Ausgabe neue Enthüllungen zum
zurückgetretenen Chef der Raiffeisen Bank International, Herbert
Stepic. Der Banker selbst nimmt in NEWS auch erstmals umfassend zu
seinen privaten Immobiliengeschäften in Serbien Stellung.
So geht aus einer "internen Mitteilung" des früheren
Hypo-Aufsichtsratschefs Wolfgang Kulterer hervor, dass die Chefs der
Hypo wussten, dass Stepic hinter jenem Konstrukt steckt, dass über
Liechtenstein, Zypern und Serbien Hypo-Gelder in eine Liegenschaft
bei Belgrad investierte. Stepic hatte sich zuvor bei Kulterer unter
anderem über die mangelnde Professionalität der Hypo beschwert.
Die Projektgesellschaft Enthusa, an der Stepic bis Juli 2012 mit
25 Prozent beteiligt war, hat bei der Hypo noch rund 26 Millionen
Euro an Krediten offen, die eigentlich längst bezahlt sein sollten.
Kredite der mit der Enthusa verbundenen serbischen EKI-Gruppe, die
das Euro-Mall Projekt nahe der Enthusa-Liegenschaft betreibt, wurden
von der Hypo bereits mit zehn Millionen Euro einzelwertberichtigt.
Sprich: Österreichs Steuerzahler kommen nun für diese
Wertberichtigung auf.
Mit der Enthusa hat die Hypo ein Stillhalteabkommen vereinbart,
dass der Bank im Gegenzug ermöglicht die Liegenschaft, die mit dem
Hypo-Krediten finanziert wurde, freihändig zu verwerten. Man hofft,
so mehr Geld zu lukrieren als bei einer Fälligstellung des Kredites
und einer Zwangsverwertung des Grundstückes.
Stepic argumentiert, dass er das Geschäft deshalb über die Hypo
finanziert habe, da er als Generaldirektor der Raiffeisen Bank
International "tatsächlichen Rechtfertigungsbedarf" gehabt hätte,
wenn er die Finanzierung über "unsere Tochter in Serbien" gemacht
hätte, "in deren Aufsichtsrat ich sitze". Der Kredit sei bei der Hypo
deshalb nicht bedient worden, weil "im Jahr 2009 und in den
Folgejahren ein großer Teil von Immobilienprojekten in Europa
notleidend geworden" sei, "so unter anderem auch in Serbien".
Zu "Details" habe er "keine Wahrnehmung". Ihm sei aber
"erinnerlich, dass der Kredit 2009 - wie viele andere tausende
Kredite in Osteuropa auch - restrukturiert wurde", so Stepic. Mit
aktuellen Verantwortlichen der Hypo Alpe Adria habe er keine
Gespräche über diesen Geschäftsfall geführt. Zudem habe er "selbst in
dieses Projekt investiertes Geld verloren".
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