- 28.06.2013, 11:45:31
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Siegerentwurf für Deserteursdenkmal präsentiert
Deutscher Künstler Olaf Nicolai gestaltet Denkmal am Ballhausplatz
Utl.: Deutscher Künstler Olaf Nicolai gestaltet Denkmal am
 Ballhausplatz =
Wien (OTS) - Das Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz am
 Ballhausplatz wird von Olaf Nicolai gestaltet. Das verkündeten
 Martina Taig, Geschäftsführerin von Kunst im öffentlichen Raum (KÖR)
 und Juryvorsitzender Martin Kohlbauer heute, Freitag, im Rahmen eines
 Pressegesprächs. Der 1962 geborene deutsche Künstler ging als Sieger
 des Realisierungswettbewerbes hervor. Stärke, Kraft und
 intellektueller Überbau des Projektes von Olaf Nicolai hätten die
 Jury vollends überzeugt.
In der Begründung führte die Jury aus: "Olaf Nicolais Skulptur setzt
 an einem zentralen Ort der Republik ein überzeugendes kritisches und
 künstlerisches Zeichen der Zivilcourage, das zugleich universal
 lesbar ist. Ein Symbol dafür, dass die Vergangenheit Herausforderung
 für die Gegenwart ist. Das begehbare Denkmal soll an die Opfer der
 NS-Militärjustiz erinnern und am Rand des Volksgartens aufgestellt
 werden."
Auch Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny unterstrich die Bedeutung
 dieses historischen Themas: "Der aktive und bewusste Umgang mit der
 Vergangenheit ist mir seit jeher ein wichtiges Anliegen. Diese
 Auseinandersetzung berührt verschiedenste Facetten der Wiener
 Geschichte, so auch jene der Deserteure. Nun ist mit dem
 Siegerprojekt ein weiterer, unverzichtbarer Schritt getan, ein
 Schritt von Dauer und ein sichtbares Zeichen für nachfolgende
 Generationen."
Die begehbare Skulptur mit Inschrift
Das begehbare Denkmal in Form eines liegenden "X" besteht aus einer
 dreistufigen Betonskulptur mit den Maßen von knapp 10 mal 9 Metern
 und 1,65 Metern Höhe. Die einzelnen Stufen sind jeweils 55 Zentimeter
 hoch und 60 Zentimeter tief. Auf der Oberfläche ist eine Inschrift
 aus gegossenen und verzinkten Stahlbuchstaben angebracht, die aus den
 Worten "all" und "alone" besteht. Durch eine transparente
 Endbeschichtung gegen Vandalismus und Graffiti erhält das blaue
 Denkmal eine seidenmatte Oberfläche.
Nicolais habe sich bei seinen Überlegungen zur Gestaltung des
 Denkmals vor allem auf die Situation der persönlichen Entscheidung,
 der Selbst-Ermächtigung, fokussiert: "Obwohl mir klar ist, dass
 dieses Denkmal auch andere Personen würdigt als den so genannten
 Deserteur, ist mir doch diese 'Figur' in den Überlegungen sehr
 wichtig. In der Konstellation, in welcher sich der Deserteur
 befindet, steht die zentrale Entscheidung klar vor Augen - man
 entschließt sich, eine Entscheidung zu fällen, die gegen ein
 geltendes Recht verstößt, weil man mit diesem Recht uneins ist."
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