• 27.06.2013, 13:23:24
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Operation PANGEA zum sechsten Mal erfolgreich in Österreich

Interministerielle Kooperation gegen den Verkauf illegaler Medikamente über das Internet

Utl.: Interministerielle Kooperation gegen den Verkauf illegaler
Medikamente über das Internet =

Wien (OTS) - Bereits zum sechsten Mal beteiligten sich das
Bundesministerium für Finanzen, jenes für Gesundheit und jenes für
Inneres gemeinsam an der internationalen Operation PANGEA VI. Im
Zeitraum vom 18. bis zum 25. Juni 2013 setzen der österreichische
Zoll, das BASG /AGES Medizinmarktaufsicht und das Bundeskriminalamt
(.BK) einen Kontrollschwerpunkt gegen den illegalen
Medikamentenverkauf im Internet.
Der österreichische Zoll legte den Fokus in der Aktionswoche auf die
Kontrolle von Einfuhren von illegalen und gefälschten Medikamenten,
die nach Internetbestellungen im Postverkehr geliefert wurden. Im
Postverteilerzentrum Wien-Inzersdorf langen jede Woche rund 20.000
Briefe und Pakete aus EU- und aus Nicht-EU-Staaten ein, die von
Bediensteten des Zollamtes Wien in Bezug auf zollpflichtige und
verbotene Waren kontrolliert werden. Risikoorientierte
Stichprobenkontrollen sollen dabei eine möglichst treffsichere
Fallauswahl ermöglichen. Auf diese Weise wurden vom Zoll im
Aktionszeitraum ungefähr 2.000 Briefe und Pakete kontrolliert.
Dabei wurden vom Zollamt Wien 36 Sendungen mit 4.140 illegalen
Medikamenten aufgegriffen. 21 dieser Sendungen enthielten 970
gefälschte Potenzmittel, die hauptsächlich aus Indien stammen.
Versendet wurden die Plagiate zum Teil über Singapur und die Schweiz.
Diese Vorgansweise wählen die Fälscher, um die wahre Herkunft zu
verschleiern und die Zöllner in die Irre zu führen.
Die anderen 15 Sendungen betrafen 2.170 illegale, im Internet
bestellte Medikamente. Dabei handelte es sich um Hormonpräparate,
Antidepressiva, Diätmittel, Mittel gegen Multiple Sklerose,
Haarwuchsmittel, Mittel gegen Zahnfleischentzündungen und Karies,
Antiallergika, Mittel gegen Leberschäden, Antibiotika, Schmerzmittel
und Mittel zur Brustvergrößerung. Die meisten Mittel wurden in den
USA bestellt und auch von dort geliefert.

Das Bundeskriminalamt ermittelt im Bereich gefälschte Arzneimittel,
welche über das Internet bestellt werden. Es handelt sich dabei
vorwiegend um gefälschte Potenzmittel. Zahlreiche Mittel wurden
bereits chemisch analysiert und dabei festgestellt, dass der
beworbene Wirkstoff zwar enthalten war, aber in deutlich geringer
Menge. Die Ermittlungen durch das Bundeskriminalamt sind noch im
Gange.

Alle diese Medikamente wurden beschlagnahmt. Das
Arzneiwareneinfuhrgesetz 2010 verbietet - von gewissen Ausnahmen
abgesehen - Privatpersonen sowohl die Bestellung von Medikamenten im
Internet als auch die anschließende Einfuhr. Diese Verstöße wurden
bei den Verwaltungsstrafbehörden zur Anzeige gebracht. Bei den
Sendungen mit den Medikamentenfälschungen wurde zusätzlich auch ein
Verfahren nach der EG-Produktpiraterie-Verordnung eingeleitet.
"Der österreichische Zoll geht sehr aktiv gegen illegale
Machenschaften organisierter Krimineller vor, gerade wenn es um das
Wohlergehen der Bevölkerung geht", untermauerte Finanzministerin Dr.
Maria Fekter die Wichtigkeit solcher gemeinsamen Aktionswochen. "Mir
ist aber auch die Information und Aufklärung der Verbraucherinnen und
Verbraucher ein großes Anliegen. Das Bundesministerium für Finanzen
informiert daher schon seit längerem erfolgreich über die Gefahren
der Produktpiraterie sowie über sicheres Shopping im Internet."

Finanzstaatssekretär Mag. Andreas Schieder betont die gute Arbeit des
österreichischen Zolls: "Die Kolleginnen und Kollegen leisten
hervorragende Arbeit, um die Österreicherinnen und Österreicher vor
illegalen, gefälschten Medikamenten zu schützen. Gefälschte
Medikamente sind im besten Fall unwirksam, im schlechtesten Fall
gefährden sie massiv die Gesundheit. Kontrollschwerpunkte wie die
Operation PANGEA dienen der Sicherheit der Bevölkerung und zeigen,
wie sinnvoll und notwendig eine gute Zusammenarbeit zwischen
einzelnen Ministerien und Bereichen ist."

Auch Innenministerin Mag. Johanna Mikl-Leitner begrüßt die gemeinsame
Vorgehensweise im Rahmen dieser Operation. "Die Straftäter sind
kriminell organisiert, bestens vernetzt und agieren international und
über alle Landesgrenzen hinweg. Daher ist es auch für uns wichtig,
dass wir einerseits national und ministeriumsübergreifend unsere
Kräfte bündeln und andererseits dieses Wissen mit internationalen
Behörden abgleichen. Das ist eine unserer großen zukünftigen Aufgaben
- in allen Bereichen der Verbrechensbekämpfung!"

Gesundheitsminister Alois Stöger hob die hochwertige Versorgung der
Österreicherinnen und Österreicher durch Arzneimittel hervor und
betonte die Wichtigkeit von solchen weltweiten Aktionen zum Schutz
der öffentlichen Gesundheit. "Wir wissen, dass rund 90 Prozent der im
Internet nach Österreich vertriebenen Arzneimittel Fälschungen sind.
Um diesem illegalen Internethandel entgegenzuwirken sind Ressort-,
Länder- und Kontinentübergreifende Maßnahmen notwendig, um das
Vertrauen der Menschen in die medikamentöse Versorgung zu stützen",
so Stöger.

Das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) / AGES
Medizinmarktaufsicht verantwortete während der diesjährigen
Aktionswoche die Überwachung von verdächtigen Websites, über die
Arzneimittel vertrieben werden. Insgesamt wurden 46 Websites vom BASG
observiert. "Dank dem konzertierten Vorgehen aller im Kampf gegen die
Arzneimittelkriminalität beteiligten Einrichtungen ist ein Aufdecken
und Einstellen von verdächtigen Verkaufsseiten möglich", so
Univ.-Prof. Dr. Marcus Müllner, Leiter des BASG. Die heimische
Arzneimittelbehörde warnt vor dem Kauf von Arzneimitteln im Wege des
illegalen Internetversandes. "Der Konsument kann die Gefahr überhaupt
nicht abschätzen. Viele dieser Arzneimittel können aufgrund fehlender
oder falsch dosierter Wirkstoffe die Gesundheit der Konsumenten
nachhaltig beeinflussen", so Müllner. An PANGEA nahmen heuer mehr als
100 Länder teil. Der Wert der beschlagnahmten Waren belief sich
weltweit auf rund 41,104.386 Dollar.

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