- 13.06.2013, 09:38:15
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Neues Psychologengesetz verbessert Qualität
Psychologenverband wehrt sich gegen falsche Behauptungen
Utl.: Psychologenverband wehrt sich gegen falsche Behauptungen =
Wien (OTS) - Der Bundesminister für Gesundheit, Alois Stöger, hat mit
dem Vorschlag für ein neues, modernes und den aktuellen Anforderungen
entsprechendes Psychologengesetz einen wichtigen Schritt zur
Qualitätsverbesserung vorgelegt. Der Berufsverband Österreichischer
PsychologInnen (BÖP), der rund 4.500 Psychologen vertritt,
befürwortet diesen Entwurf an den Nationalrat.
Im laufenden Begutachtungsverfahren bringt bedauerlicherweise der
Österreichische Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP) einseitige
und falsche Argumente gegen den Ministervorschlag vor. Sie bedürfen
einer Richtigstellung.
Der ÖBVP argumentiert, dass mit dem Gesetz eine sogenannte
klinisch-psychologische Behandlung neu eingeführt wird.
Ulla Konrad, Präsidentin des Psychologenverbandes: "Das entspricht
nicht den Tatsachen. Klinische Psychologen und Gesundheitspsychologen
behandeln seit mehr als 20 Jahren psychische Phänomene somatischer
Erkrankungen sowie psychische Störungen und Leidenszustände. Seit
langem wird die klinisch-psychologische Diagnostik als psychologische
Leistung von den Krankenkassen anerkannt und bezahlt. Bei der
Umsetzung des geplanten Entwurfs wird deshalb keine Veränderung zum
bisherigen Befugnisumfang im Bereich der klinisch-psychologischen
Behandlung stattfinden."
Hinsichtlich des Tätigkeitsvorbehalts sind die Ausführungen des
ÖBVP ebenso wenig nachvollziehbar, weil sich der Tätigkeitsvorbehalt
gerade nicht auf andere gesetzlich geregelte Gesundheitsberufe
bezieht. Der bisherige Tätigkeitsumfang der Psychotherapie gemäß
Psychotherapiegesetz 1990 wird somit durch die neuen Bestimmungen in
keiner Weise berührt. Es gibt auch keinen Anlass zur
Patientenverunsicherung, denn der Behandlungsumfang wird durch das
Gesetz nicht verändert.
Zum Vorwurf des ÖBVP, das Gesetz entstehe "in einer Nacht- und
Nebelaktion" ist anzumerken, dass die offizielle Berufsvertretung der
österreichischen Psychologen seit vielen Jahren intensive Gespräche
mit dem Bundesministerium für Gesundheit mit dem Ziel einer
Novellierung oder Neufassung des Psychologengesetzes führt. Der
nunmehrige Versuch der Präsidentin des ÖBVP, den Entwurf zum
Psychologengesetz negativ darzustellen, resultiert offenbar aus dem
Versäumnis, rechtzeitig selbst in entsprechende Verhandlungen zu
einer Novellierung des eigenen Berufsgesetzes eingetreten zu sein.
Zu hinterfragen ist die Kampagne gegen das geplante
Psychologengesetz von ÖBVP-Vorsitzender Eva Mückstein auch vor dem
Hintergrund ihres politischen Engagements bei den Grünen und ihrer
Kandidatur für den Nationalrat. "Offenbar trägt Dr. Mückstein einen
politischen Wahlkampf auf dem Rücken ihrer eigenen Mitglieder im ÖBVP
aus", sagt Ulla Konrad. "Der BÖP verwahrt sich gegen diesen Stil und
wird auch weiterhin auf sachlicher Ebene vor allem im Interesse der
Patienten die Anliegen der Psychologen bestmöglich vertreten".
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