• 03.06.2013, 11:42:24
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Donau-Hochwasser: Greenpeace warnt vor möglichen Umweltkatastrophen

Lokalaugenschein bei Chemieanlagen in Österreich und ungarischer Giftmülldeponie gestartet

Utl.: Lokalaugenschein bei Chemieanlagen in Österreich und
ungarischer Giftmülldeponie gestartet =

Wien (OTS) - Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnt vor
möglichen Umweltkatastrophen, die das Donau-Hochwasser zusätzlich zur
ohnehin bereits bestehenden menschlichen Tragödie auslösen könnte.
Besonders hohes Risiko sieht Greenpeace für die Rotschlamm- und
Giftmülldeponie im ungarischen Almasfüzitö, aber auch für an der
Donau liegende Chemieanlagen in Österreich kann Greenpeace eine
Überflutung noch nicht ausschließen. Ein Greenpeace-Expertenteam ist
daher bereits im Einsatz zu den betreffenden Anlagen in Österreich
und Ungarn, um sich - nach Möglichkeit - vor Ort ein Bild über die
Sicherheit zu verschaffen.

"Besonders für Almasfüzitö könnte das Donau-Hochwasser eine echte
Gefahr darstellen. Sollte die Deponie wie bereits 2002 vom
Donauwasser umflutet werden, könnte der Randwall brechen und somit
eine Umweltkatastrophe eintreten", warnt Greenpeace-Experte Herwig
Schuster. Die ehemalige Rotschlammdeponie in Almasfüzitö liegt
unmittelbar am Donauufer in der Nähe von Komarom nordwestlich von
Budapest. Seit der Stilllegung der nahegelegenen Aluminiumoxid-Fabrik
wird die Deponie zusätzlich als Giftmülldeponie genützt. Greenpeace
hatte bereits 2011 mit Analysen und Aktionen vor einer
Umweltkatastrophe im Falle eines außergewöhnlichen Donauhochwassers
gewarnt, die ungarische Regierung ist aber bis heute untätig
geblieben.

Auch in Österreich sind flutbedingte Umweltkatastrophen nicht
gänzlich auszuschließen. Besonders Chemieanlagen, Lager und Häfen, in
denen umweltgefährliche Chemikalien produziert, umgeschlagen oder
gelagert werden, sind grundsätzlich gefährdet, besonders wenn die
Hochwassersicherheit von technischen Einrichtungen abhängig ist.
Greenpeace-Experten werden daher die entsprechenden Anlagen
aufsuchen, um zu überprüfen, ob eine Überflutungsgefahr besteht. Im
Falle einer Gefahr werden die Greenpeace-Experten umgehend die
Behörden und die Öffentlichkeit informieren.

Neben der Sorge um die Sicherheit der Menschen in den
Überflutungsgebieten und deren Hab und Gut darf auch die mutmaßliche
Ursache der immer häufiger auftretenden Wetterextreme nicht vergessen
werden: der Klimawandel. "Wir haben in Österreich in den letzten 15
Jahren bereits drei sogenannte Jahrhunderthochwasser erlebt. Und
unsere Erwartungen sind klar: Wenn die ärgsten Spuren dieser
neuerlichen Flut beseitigt sind, dürfen die politischen
Entscheidungsträger nicht wieder zur Tagesordnung zurückkehren,
sondern müssen endlich wirkungsvolle Maßnahmen zum Klimaschutz und
für die Energiewende umsetzen", so Schuster abschließend.

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