Wechselberger: Getrennte Bereiche bieten keinen ausreichenden Schutz - mehr Aufklärung und Therapieangebote notwendig
Utl.: Wechselberger: Getrennte Bereiche bieten keinen ausreichenden
Schutz - mehr Aufklärung und Therapieangebote notwendig =
Wien (OTS) - Der Präsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK),
Artur Wechselberger, erneuert anlässlich des Weltnichtrauchertages
die Forderung der Ärzteschaft nach einem umfassenden
Nichtraucherschutz, besserer Prävention und einem flächendeckenden
Rauchverbot insbesondere in der Gastronomie. "Die jetzige Lösung ist
unbefriedigend", betonte Wechselberger am Donnerstag in einer
Aussendung. Getrennte Bereiche für Raucher und Nichtraucher in der
Gastronomie seien kein ausreichender Schutz, im Gegenteil: "Wir
wissen dank umfangreicher Tests der medizinischen Universität Wien,
dass die Feinstaubbelastung in abgetrennten Nichtraucherbereichen
fast halb so hoch ist wie in den Raucherbereichen. Von
Gesundheitsschutz kann man daher nicht sprechen", erklärte der
Ärztechef. Die einzig gangbare Lösung sei folglich ein striktes
Rauchverbot im öffentlichen Raum, im Speziellen in der Gastronomie,
wie es in anderen europäischen Ländern längst umgesetzt sei.
Schwerpunkte wünscht sich Wechselberger aber auch in Sachen
Prävention. Immerhin rauchen 40 Prozent der 15- bis 29-Jährigen
regelmäßig, bei Kindern und Jugendlichen ist der Raucheranteil nach
wie vor erschreckend hoch. "Rauchen muss uncool werden. Hier sind die
Erwachsenen gefordert - sie müssen mit gutem Beispiel vorangehen",
sagte Wechselberger. Mehr Aufklärung und umfassende Therapieangebote
bzw. Unterstützung für jene, die aufhören wollten, seien ebenfalls
dringend notwendig. Wechselberger: "Es wäre wünschenswert, würden die
Krankenkassen einen Teil ihrer Überschüsse in diesen Bereich
investieren. Man könnte auch einen Teil der Erträge aus der
Tabaksteuer - immerhin jährlich rund 1,5 Milliarden Euro -
zweckgebunden in Prävention und Therapie fließen lassen." Andernfalls
könne es sehr schwierig werden, den Anteil der rauchenden Bevölkerung
nachhaltig zu senken. Die Zielvorgabe der Weltgesundheitsorganisation
(WHO): Im Jahr 2040 sollen weltweit nur noch fünf Prozent der
Bevölkerung zum Glimmstängel greifen. "Wir haben noch einen sehr
langen Weg vor uns. Die österreichische Ärzteschaft ist bereit, ihren
Beitrag zu leisten. Ohne flankierende politische Maßnahmen und ein
klares Bekenntnis der Politik zum Nichtraucherschutz werden wir
allerdings nicht viel bewegen können", sagte Wechselberger
abschließend. (slv)
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